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Slayer – Repentless – Ohne Reue :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
26.04.2024, 09:55 Uhr
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geschrieben von StefanS am Mittwoch, 10. Januar 2018 (2383 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Monarch to the kingdom of the dumb


Slayer Die großen Vier des Trash-Metal: Metallica, Megadeth, Anthrax und Slayer. Harte Musik mit Klassikerstatus. Ehrliche, handwerklich hervorragend gemachte Songs. Die sperrigste Band der vier ist eindeutig Slayer, die sind so schnell und hart, sie werden es nie ins Corporate-Rock-Radio oder auf Kuschelrock-Sampler schaffen. Und das gute an ihrem ersten Comic: es gibt gleich alle Hits als Anspieltipps in die Story eingearbeitet: Angel of Death (über KZ-Arzt Josef Mengele), Raining Blood, God hates us all. Und sonst so?

„Repentless – Ohne Sinn und Verstand“ wäre der bessere Titel. Zwar bietet Cross Cult wie gewohnt ein handwerklich hochwertig verarbeitetes Hardcoverbuch und der Fan-Service ist vorbildlich: Zu Beginn wird empfohlen die drei Musikvideos anzusehen, die das Album Repentless promoten und die Story erzählen, die im Comic fortgesponnen wird. Am Ende gibt es noch Fotos von der Comic Con und in dieser Miniserie von Dark Horse treten sogar die vier Musiker von Slayer auf, allerdings nicht als sie selbst, sondern als irgendeine prollige Biker-Gang.

Zwei Brüder, Adrian und Wyatt, haben sich einer Neonazi-Bewegung angeschlossen. Später bereute Wyatt, der Mann mit der Augenklappe, seinen Entschluss und galt somit bei der Gruppe als Verräter. Im verschlafenen Kaff Repentless findet ein Showdown im Wild-West-Stil statt. Repentless und die Figuren in den Musikvideos sowie im Comic sehen aus wie die Drogen-Opfer in der TV-Serie „Breaking Bad“, White-Trash, abgehängte Verlierer ohne Schul- oder Berufsausbildung oder Perspektive.

Slayer

Die Story könnte sich auch ein Meth-Head ausgedacht haben und ein solcher würde auch an so eine große Selbstüberschätzung leiden, um diesen hirnverbrannten Schmarrn als Meisterwerk zu überhöhen, den man unbedingt mit der Welt teilen muss.

Warum haben sich Slayer dafür hergegeben? Um sich davon zu distanzieren, dass sie einige Hörer als rechtsradikal deuten, weil es in „Angel of Death“ um das Ausrotten „unwürdigen Lebens“ zum Wohle der arischen Rasse geht? Wer einen Text über Faschisten schreibt muss deswegen kein Sympathisant sein und ein Ich-Erzähler ist nicht gleichzusetzen mit dem Autor. Wirklich nur sehr dumme Menschen müssen so etwas nochmals erklärt bekommen. Und wirklich dumm zu sein hilft ganz enorm, um diesen Comic gut zu finden. Zeichnerisch ist er gut umgesetzt worden, Tom Araya und der Rest der Band ist eindeutig erkennbar, aber was soll all das Blut und die sinnlose Gewalt? Sie ist so lächerlich überzogen, das sich gar nichts auslöst außer Langeweile, Fremdschämen und eventuell noch unfreiwillige Lacher.

Slayer

Anthrax beweisen, dass Metal auch Humor und Leichtigkeit haben kann. Megadeth zeigen, dass man Idealismus klar benennen darf, ohne lächerlich und uncool zu wirken und rechte konservative Werte frei aussprechen kann, selbst wenn dem nicht alle Fans unbedingt in allen Punkten zustimmen. Man kann trotzdem weiterhin Spaß an der Musik der Band haben. <ahref="https://www.youtube.com/watch?v=CD-E-LDc384&list=RDEMAkKpoB62G5Wmtp0nQxfrDg" target="_blank">Metallica sind ohnehin die Meister des Genres, sie haben bewiesen, dass intelligente Texte, ausgefeilte Melodien, immenser Erfolg bei Kritikern und Käufern und Freude am Saufen, Herumhuren und Fluchen zusammengehen können, zumindest so lange bis man Kuschelrocksongs schreibt, Therapiefilme drehen lässt, brave Familienväterleben beginnt und sich mit Lady Gaga zusammentut.

Slayer beweisen mit Repentless, dass sie Aufmerksamkeit durch plumpe Provokation lieben. Besser schlechte Presse als gar keine. Hättet ihr geschwiegen, man hätte euch für Philosophen gehalten…

Ein wahres Worst-of von Slayer. Eine schlechte Kopie des großartigen Films „American History X“ für (geistig) Arme.

Wertung: 20 %

Slayer – Repentless – Ohne Reue
Genre: Unfreiwillige Komik? Trash? Heldendekonstruktion?
Text: Jon Schnepp
Zeichnungen: Guiu Vilanova
Farben: Maurício Wallace
Übersetzung: Christian Humberg
96 Seiten, Hardcover, farbig
2017 Cross Cult 20 Euro


Am Besten (wenn überhaupt!) kauft man sich den Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch... Slayer könnte man auch hier kaufen

LESEPROBE

Slayer


(c)opyright der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Cross Cult Verlag, Guiu Vilanova 2017

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