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geschrieben von DerAndiH. am
Donnerstag, 27. Juli 2017
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The Iron-Spidey
Spider-Man ist im MCU ("Marvel Cinematic Universe") angekommen. Den ersten
Auftritt hat er in Civil War bekommen, an den Spider-Man Homecoming nahtlos
anschließt. Dieses Mal gibt es keine Origin, die abermals den Spinnenbiss zeigt,
keinen Spruch über große Kraft und große Verantwortung. Peter Parker ist da,
bekommt von Tony Stark einen Anzug und darf voll durchstarten... zumindest so,
wie man es von Spider-Man kennt: Weiterhin geht er in die Schule, fühlt sich
aber zu Größerem berufen, er möchte Heldentaten vollbringen, wird aber von allen
Seiten ausgebremst. Das Leben ist einfach dagegen, dass er alles geben darf.
Soweit kennt man Spider-Man, den Schüler, der vor allem mit der Balance zwischen
Alltag und Heldentum kämpfen muss. Was neu ist, ist, dass ihm die Spinne keinen
Spinnensinn mitgegeben hat. Oder dass Tony Stark zwar ein Gönner, aber ein
superschlechter Mentor ist. Spider-Man bekommt einen Anzug, der ihm am besten
hilft, indem er einfach ein Bekleidungsstück bleibt.
Iron-Spidey ist eigentlich ein Typ ohne Kräfte in einer Iron Man Rüstung,
die am Spider-Man Design angelehnt ist.
Aber der MCU Peter Parker ist die Spinne, die einen ganzen Abschnitt des Films
mit den Fähigkeiten des Iron-Spidey Anzugs kämpft, ohne wirklich die Gimmicks
sinnvoll einsetzen zu können. Und die Moral ist, dass er sie auch nicht braucht,
um der heldenhafte Held zu sein, der er sein möchte.
Was Peter Parker und Spider-Man angeht, so bekommt man hier wenig geboten.
Man sieht zu viel Iron Man, zu viel Iron-Spidey und zu viel Tony Stark, ohne dass man ein
wirkliches Team-Up bekommt, noch dass es dem Film etwas nützt.
Bedauerlicherweise zeigt sich Tony hier am Höhepunkt der Arroganz und
Überheblichkeit. Auf das MCU gesehen bekommt man einen gut eingefügten Film, der
immer wieder Querverweise auf die Geschichte und das bestehende Universum
hervorbringt. Das Marvel Filmuniversum ist aus einem Guss und das merkt man sehr
gut. Darüber hinaus stellt Michael Keaton eine ausgezeichnete Besetzung für den
Geier dar, der als Bösewicht voll überzeugt. Ein Superheldenfilm steht und fällt
mit dem Bösewicht. An diesem Punkt hat es der Film gut getroffen. Der Rest
versucht wieder einmal mehr, viele Dinge anders zu machen. Wer einige Comics
gelesen hat oder ein paar Serien gesehen hat, der erwartet Tante May als
grauhaarige, alte und weise Frau, MJ bitte als rothaarige, junge Frau, die Peter
gerne mal Tiger nennt und Flash soll als blonde Sportskanone die Schulnerds in
den Spind stecken. Aber das und einen Side-Kick, der der "Typ im Stuhl am
Computer" ist, erwartet man wahrscheinlich nicht. Zumal das Zusammenspiel von
Ned und Peter an Hicks und Fischbein aus „Drachenzähmen leicht gemacht“
erinnert. Bei all diesen Unterschieden kann man auch berechtigt fragen, warum
sie nicht gleich auf Miles Morales als Spider-Man gesetzt haben? Das wäre bei
all den Remakes und Reboots der letzten 15 Jahre dann wenigstens eine richtige
und passende Neuerung gewesen.
In Summe ist "Spider-Man: Homecoming" ein gut passender Film für das aktuelle
Marvel Filmuniversum. Für einen Spider-Man Film ist er allerdings
gewöhnungsbedürftig und man muss sich auf die Änderungen einlassen können. Spaß
gemacht hat er auf jeden Fall. Gewünscht hätte man sich allerdings lieber einen
dritten Teil des Amazing Spider-Mans mit Andrew Garfield, weil es dort bereits
schon eine gut eingeführte Spider-Man Welt gab, die noch nicht abgenutzt war."
(c)opyright der Abbildungen, mit freundlicher Genehmigung: Marvel - Sony Pictures 2017
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