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geschrieben von StefanS am Dienstag, 05. Januar 2016 (3084 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
(*)

Relativ vorhersehbarer Comic


EinsteinNach Sigmund Freud und Karl Marx erzählen die Französinnen Corinne Maier und Anne Simon nun eine weitere Lebensgeschichte als Comic, dieses Mal geht es um die Biographie von Albert Einstein. Der Physiker (1879-1955) ist längst ebenso sehr Teil der Popkultur wie Donald Duck und Superman, Stichwort Zunge-raus-Poster, und dementsprechend poppig, bunt und knuffig ist auch die Comicfigur Einstein ausgefallen.

Corinne Maier ist selbst Akademikerin, ihre Fächer sind Psychologie, Geschichte und Soziologie. Anne Simon hat ebenfalls ein Studium absolviert, nämlich eines in Kunst. Beides also keine Physikerinnen, was schade ist, denn zu schwierigen Naturwissenschaften Fachwissen vermitteln zu können ist eine Gabe für die es eine solide Nachfrage gibt, Bücher von Stephen Hawking oder zur Physik von Star Trek und Star Wars oder die TV-Comedy The Big Bang Theory bezeugen das. Diesem Anspruch wird der Comic Einstein nahezu überhaupt nicht gerecht. Zwar wird versucht die Relativitätstheorie und andere naturwissenschaftliche Ideen in aller Kürze im Comic anzureißen, aber hinterher ist niemand schlauer als zuvor, der sich vorab auch nur halbwegs mit Einstein befasst hat. Ähnliches gilt für die berühmten Aussprüche und Anekdoten aus Einsteins Leben: wirklich gar nichts neues dabei: Atome lassen sich leichter spalten als Vorurteile überwinden etc. Alles wahr und wunderbare Bonmots, aber eben schon zigfach gehört.

Maier und Simon lassen Einstein selbst seine Lebensgeschichte erzählen. Wie Onkel Scrooge in Charles Dickens Weihnachtsgeschichte hat der Comic-Einstein gar die Fähigkeit Sprünge in der Zeit zu machen, so oder so ähnlich lassen sich zumindest die erste und die letzte Seite der Geschichte deuten, in denen der Nobelpreisträger durchs Weltall gleitet, pfeiferauchend, grübelnd und selbst posthum noch zu uns sprechend.

Ähnlich wie andere biographische Knesebeck-Comics ist auch dieser zu kurz. Und ganz vergleichbar mit dem Band zu Richard Wagner hat auch dieser eine sehr komplexe Figur zum Thema, der schwer auf 48 bis 64 Seiten Herr zu werden ist.

Einstein

Gleich auf Seite 4 kommen verschiedene, nicht näher zu identifizierende Figuren zu Wort, die in Einzeilern sagen, was Einstein für sie war. Von Schürzenjäger über Hippie, von Plagiator bis Genie reicht dabei die Meinungsvielfalt. Ein wichtiger Teil seines Lebens war für Einstein zweifellos die jüdische Abstammung, denn der Wissenschaftler wuchs im stark nationalistisch und militärisch geprägten Wilhelminischen Deutschland auf und erlebte den zunehmenden Hass gegen Pazifisten, Individualisten und Juden, der unter den Nationalsozialisten bis ins Unerträgliche wuchs. Bereits zuvor fühlte sich der sensible Denker unwohl in Deutschland, sah sich selbst als Weltbürger und plädierte für einen Staat Israel. All das erzählt der Comic und zwar in chronologischer Abfolge und ohne echte Überraschungen.

Geboren am 14. März 1879 in Ulm, als Sohn eines Unternehmers war schnell klar, dass er Eigenschaften besaß, die das Lernen für Einstein einerseits sehr erschweren sollten, nämlich die Tatsache, dass ihn Routine, Angepasstheit und Disziplin langweilten. Andererseits besaß er mit seiner angeborenen Neugier genügend Eigenantrieb, um sich autodidaktisch Wissen anzueignen und immer wieder Fragen zu stellen, die ihn herausforderten und ihn und die Forschung voran brachten.

Während des Studiums in der Schweiz erweiterte der Forscher im Physiklabor seine wissenschaftlichen Horizont Arbeit. Kurz zuvor lernte er in Italien etwas über die sinnlichen Freuden als er wie der junge Goethe erst die Schönheit Italiens genoss und dann eine heißblütige Dame im Gebüsch beglückte – durchaus drollig, augenzwinkernd und jugendfrei in Szene gesetzt.

Zwischen Begegnungen mit Rosa Luxemburg und Marlene Dietrich taucht seine heiß geliebte Mileva auf. Als die schon wieder Geschichte ist wird kurz ein Exkurs zur Speziellen Relativitätstheorie absolviert, nur um den Physiker dann ins Exil in die USA zu begleiten. Später wird den Lesern noch die Allgemeine Relativitätstheorie um die Ohren gehauen, Einstein fährt Skateboard auf dem Unendlichkeits-Symbol und grämt und schämt sich später für die Entwicklung der Atombombe, an der ihn die USA nicht mitarbeiten ließen, weil sie ihn für einen Kommunisten, unberechenbaren Faktor oder doch zumindest als großen Individualisten und Sonderling nicht recht einordnen konnten.

Wunderbar schrullig und niedlich ist eine Szene, in der Albert begeistert mit dem Fahrrad durch sein neues Zuhause in den USA fährt, sich dabei verirrt und telefonisch die Polizei um Hilfe bittet, weil er sein Haus nicht mehr findet. Als er sich mit Albert Einstein meldet halten die Gesetzeshüter das für einen Telefonstreich – längst ist der Physiker weltberühmt, wer würde so einen Star schon in seiner Nachbarschaft vermuten.


Einstein

Tatsächlich gelingt es dem Comic kaum dieses verklärte Bild vom Promi und vom immer etwas zerstreuten Professor gerade zu rücken. Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander, sagt der Volksmund. Aber so eine drollige Cartoonfigur wie in diesem Comic war der Mann dann doch wohl eher nicht. Auf Buchlänge ist dieser Ansatz zu kindisch und zu niedlich. Als Appetitanreger für eine tiefgründigere Beschäftigung mit der historischen Figur funktioniert dieser Comic dann aber ziemlich gut. Vermutlich nicht für Schulklassen, denn es geht viel weniger um Fakten und Lehre, sondern viel mehr um einen unruhigen Geist, den seine intolerante, kleinkarierte und fortschrittsfeindliche Umgebung offenbar sehr gelangweilt hat.


Wertung: 68 %

Einstein
Text: Corinne Maier
Zeichnungen: Anne Simon
Übersetzung aus dem Französischen: Anja Kootz
Format: 22.0 x 29.0 cm
64 Seiten, Hardcover, farbig
ISBN 978-3-86873-809-4
2015 Knesebeck, 19,95 Euro



Am Besten kauft man Einstein beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
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(c) der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Knesebeck GmbH & Co. Verlag KG, München, 2015

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