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geschrieben von StefanS am
Sonntag, 10. August 2014
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Winter Soldier und Black Widow degradieren den Cap zur Nebenfigur
Zum zweiten Kinofilm von „Captain America: Return of the First Avenger“ erschien dieser dicke Sonderband, der ganze 14 US-Einzelhefte versammelt und drei Geschichten bietet: „Der längste Winter“, „Gebrochen“ und „Auf der Jagd“. Der Comic erzählt nicht die Geschichte des Kinofilms und konzentriert sich vor allem auf James Buchanan „Bucky“ Barnes, der im Kalten Krieg zum Wintersoldaten „umprogrammiert“ wurde, um für die Russen zu arbeiten. Lohnt sich die Lektüre dieses Megabandes?
Ja, Megaband trifft es schon gut. Vielleicht ist dieser Comic sogar etwas zu dick geraten, er ist etwas unhandlich. Auf dem Titelbild ist Captain America zu sehen – das ist etwas irreführend. Im Comic kommt der Cap und noch ein, zwei andere Marvel-Stars zwar vor, aber nur in sehr kurzen Gastauftritten.
Im Vordergrund steht eine Spionagestory, die eher an James Bond als an Jason Bourne erinnert. Nicht sehr realistisch, aber mit starker Arction und filmisch wirkenden Zeichnungen. Zweites Element ist die Liebesgeschichte zwischen Bucky und Black Widow – deren Finale ist dann einer der stärksten Momente in diesem Comic.
Im Vorwort erfahren wir, dass Bucky ursprünglich ein jugendlicher Sidekick von Captain America war, ein 15-jähriges „Maskottchen“, wie Thomas Witzler schreibt. Klingt ein wenig nach Batmans Robin, in diesem Comic wirkt er aber eher so als würde er gerne für „Mission Impossible“ gecastet werden.
Der Kalte Krieg ist vorbei. Der ehemalige Bucky alias Winter Soldier gilt bei vielen in den USA als Verräter. Gemeinsam mit Natalia „Natasha“ Alianova Romanova alias Black Widow arbeitet Bucky für die USA. Er muss den üblen Machenschaften von Dr. Doom entgegenwirken und tödliche Raketen stoppen. In einer Fortsetzung dieser Geschichte bringt ein Unbekannter ehemalige Agenten um, auch Bucky gerät ins Visier. Möglicherweise wurde der „Winter Soldier“ gar nicht richtig zurück programmiert, sondern ist ein Doppelagent?
Beim Namen Ed Brubaker hätte ich eine etwas raffiniertere Story erwartet. Die Geschichte ist solide, spannend, hat Tempo und vor allem sieht sie sehr gut aus. Aber originell oder besonders interessant ist sie nicht. Da bieten die Agenten-Comics, die Panini in jüngster Zeit im Programm hatte wie „Secret Service“ und „Super Crooks“ mehr!
Die Qualität des zweiten Kinofilms erreicht „Winter Soldier“ wohl nicht, aber als Ergänzung und für Fans von Black Widow ist es eine kurzweilige, etwas düstere Lektüre, die deutlich erwachsener ist als etwa der erste Cap-Kinofilm. Die Bourne-Trilogie bietet allerdings realistischere, packendere Agentenaction!
Wertung: 72 %
Winter Soldier
Text: Ed Brubaker
Zeichnungen: Butch Guice, Michael Lark,
Tusche & Farben: Stefano Gaudiano, Brian Thies, Tom Palmer, Bettie Breitweiser, Jordie Bellaire, Matthew Wilson
Lettering: Datagrafix
Übersetzung aus dem Englischen: Michael Bregel
Enthält die US-Originale: Winter Soldier 1-14, April 2012 – März 2013
300 Seiten, Softcover, farbig
Extras: Cover-Galerie, Vorwort von Thomas Witzler
2014 Marvel / Panini Comics, 28 Euro
Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Winter Soldier kann man auch hier bestellen
(C) der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Marvel / Panini Comics 2014
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