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geschrieben von StefanS am
Donnerstag, 23. Januar 2014
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Lesefutter für glühende Fans von Joss Whedons Avengers-Film
 Eine edel aufgemachte Graphic Novel, die zeitgleich in den USA und Deutschland erscheint und vom Schöpfer der intelligenten und einflussreichen Iron Man-Story Extremis stammt! Mit den Avengers aus dem technisch wirklich beeindruckenden, riesig erfolgreichen Kinofilm vom gefeierten Joss Whedon! Und dann noch mit einem Vorwort von Agent Coulson! Ja, ist denn heut' schon Weihnachten?
Ja, das hier ist schon ein schönes Geschenk, auch etwas, dass man prima unter den Weihnachtsbaum legen kann. Einige Wochen vorm Fest erschien dieses Hardcover-Buch dann auch und ich muss gleich mal loben: Hardcover ist einfach edler und schöner als Softcover! Es hätte gerne noch etwas Bonusmaterial zur Abrundung geben dürfen, kommentierte Skizzen etwa – in dieser Hinsicht ist die erweiterte Fassung des Comics Extremis sehr vorbildlich! Auch schön ist die Idee der Graphic Novel, also an Menschen heranzutreten, die gerne eine edle und vor allem auch abgeschlossene Geschichte lesen möchte. Und für mich das tollste an diesem Comic: es gibt endlich mal ganz normale Groß- und Kleinschreibung, statt der PERMANENTEN GROßBUCHSTABEN, wie es heute sonst bei Panini Comics und vielen anderen Comics üblich ist. Das dürfte gerne zum Dauerzustand werden, so erschienen schließlich in den 1980er Jahren die Abenteuer der Marvel-Helden, in ganz normaler Schreibweise.
Kommen wir zur Story und damit zum Schwachpunkt dieses Comics. Es ist kein Extremis, nicht mal annähernd. Dafür aber erfreulicherweise düsterer und weniger stark auf ein sehr junges Publikum zugeschnitten, wie der Kinofilm. So erwachsen und interessant wie die Nolan-Batmans ist der Comic leider nicht.
Worum geht es? Die Avengers, ergänzt um Wolverine und weitere Figuren, sollen eine Superwaffe unschädlich machen. Es gibt etwas Nazi-Übermenschen-Klischee-Pampe, etwas Bezug zum Krieg in Afghanistan, wir sehen Black Widow permanent in ihrem engen Outfit – einmal streckt sie uns ihren Po sexy entgegen. Tony Stark ist um Coolness bemüht wie immer, Captain America ist total gut und freundlich, kann aber keine Kaffeemaschine bedienen. Okay, das war nun alles etwas spöttisch und wird dem Comic nicht ganz gerecht. Es ist einfach nur diese Enttäuschung, weil es nicht annähernd so gut ist wie Extremis. Die Sache mit Thor, dann diese krude Mischform aus Mythologie, Aliens und Supertechnologie, verquickt mit dem immer wieder gerne gemolkenen Nazi-Wunderwaffen-Thema – es nervt und wird diesen Dingen nicht gerecht! Der Comic wirkt so, als wüsste Ellis nicht genau, wen er da nun genau anspricht mit seiner Geschichte. Letztlich ist einiges für Kinder zu wirr und für Erwachsene bei weitem zu unterfordernd. Krieg ist hier nur Hintergrundgeräusch für ziemlich substanzlose Unterhaltung. Durch die Masche mit der „Graphic Novel“ wurden viel zu hohe Erwartungen geweckt, letztlich ist ein aktueller Spider-Man für 4,99 Euro oder der Neustart der Fantastischen Vier als Softcover sogar mehr Beachtung wert und unterhaltsamer als Avengers: Der endlose Krieg. So wie Captain America scheint wohl auch Warren Ellis im Winterschlaf gelegen zu haben, als er dieses Projekt übernommen hat. Schade.
Wertung: 65 %
Avengers: Der endlose Krieg
Text: Warren Ellis
Zeichnungen: Mike McKone
Farben: Jason Keith mit Rain Beredo
Lettering: Alessandro Benedetti
Übersetzung: Reinhard Schweizer
Extras: Vorwort von Clark Gregg (Darsteller von Phil Coulson)
128 Seiten, Hardcover, farbig
2013 Marvel / Panini Comics, 19,95 €
Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Avengers: Der endlose Krieg kann man auch gerne hier kaufen
(c) der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Marvel / Panini Comics
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