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geschrieben von StefanS am
Sonntag, 03. März 2013
(4350 Aufrufe) 
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Welcher Dalton-Bruder ist der Beste?
 Lucky Luke reitet wieder! Das ist schön. Hier wird eine wunderbare Serie fortgeführt. Was den Amerikanern ihre Superhelden sind, das sind uns Europäern die Funnies. Aber Nostalgie beiseite und die Freude darüber, das ein Schatz aus der eigenen Kindheit immer noch lebendig ist, mal außer Acht. Ist Lucky Luke im 90. Album immer noch unterhaltsam, lesenswert und lustig?
Der Vorgänger Lucky Kid richtete sich offensichtlich an ganz kleine Nachwuchsleser des einsamen Cowboys. Konnte man zu recht enttäuschend finden, aber zumindest war es ein Ansatz neue Leser zu gewinnen. Der Vorgänger des Vorgängers, also Band 88, Lucky Luke gegen Pinkerton, hatte auch seinen Reiz, wirkte aber noch etwas steif. So gut eingespielt und lässig wie Morris und Goscinny wirkten die neuen Alben bislang nicht. Nahezu identisch waren dafür die Zeichnungen von Morris und Achdé - sie tragen auch beim neuesten Abenteuer erheblich dazu bei, dass man Lust aufs Lesen bekommt!
2012 auf der Frankfurter Buchmesse war schon beinahe zu viel über Auf eigene Faust zu erfahren. Wer noch nicht weiß, welche Figur hier einen liebenswürdigen und lustigen Auftritt hat, sollte sich lieber überraschen lassen!
Worum geht es im 90. Album? Die Daltons sind nicht mehr damit einverstanden, dass der kleine Joe der Anführer der Bande ist. Ein Wettstreit soll den neuen Chef küren. Wer als erster eine Million Dollar ergattert hat, soll die Sippe anführen. Um dieses Ziel zu erreichen scheint jedes Mittel recht, amüsanterweise entscheidet sich nur der gutmütigste und freundlichste, aber auch nicht besonders intelligente Bruder, Averell, für die scheinbar abwegigste Methode: er geht arbeiten. Ein spöttischer, trockener und tiefgründiger Humor.
Solche Szenen und auch gleich die erste Seite des Comics hätten auch von Morris und Goscinny stammen können! Diese Momente sind die helle Freude! Und trotz etwas sprunghafter Handlung (wer war noch mal welcher Dalton?) wirkt dieses Album angenehm leichtfüßig, kurzweilig und zaubert durchgängig ein Lächeln ins Gesicht. Am Ende gibt es Fotos von historischen Brüdern aus dem "Wilden Westen" zu sehen, wie Jesse und Franck James. Haben wir also auch noch was gelernt. Und vor allem war es eine schöne, viel zu kurze Zeit in dieser Humor-Oase. Möge dieses Wasserloch nie versiegen! Und ja, so viel Kritik muss sein, es darf ruhig noch frecher und lustiger sein. Warum nicht auch mehr Bezüge zu aktuellen Ereignissen oder neuen Western (der Film Django Unchained, ein Cowboy Obama oder das Videospiel Red Dead Redemption böten sich an).
Es ist so schön zu sehen, wie würdevoll und gekonnt hier das Erbe dieses großartigen Comic-Klassikers fortgeführt wird! Ein beiliegender Zettel kündigt eine App an, mit der für 4,49 Euro pro Album, Lucky Luke vom Papier auf den Bildschirm geholt werden kann. Sicher sinnvoll, um nicht den Anschluss zu verlieren. Viel wichtiger aber ist, dass Autoren und Zeichner weiter mit dem Herzen bei der Sache sind wie im neuesten Abenteuer! So wie er sich hier präsentiert kann Lucky Luke noch eine lange, lange Zeit weiter reiten!
Wertung: 80 %
Lucky Luke 90 Auf eigene Faust
Autoren: Pennac & Benacquista, Zeichner: Achdé, Übersetzer: Klaus Jöken,
47 Seiten, Softcover, Farbe,
Egmont Ehapa 2013, 5,95 Euro
Am Besten kauft man sich den Band beim Comichändler seines Vertrauens...jedoch...
Lucky Luke 90 - Auf eigene Faust kann man auch gerne hier kaufen.
(c) der Abb. mit freundlicher Genehmigung Lucky Comics 2012 / Egmont Ehapa 2013
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