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geschrieben von M.Behringer am
Donnerstag, 05. Juli 2012
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Roadmovie über Jazz-Quartett-Reunion
 Der Buena Vista Social Club hat es vorgemacht: auch im besten Alter lässt es sich noch mitreißend Musizieren. Der deutsche Filmregisseur Wim Wenders hat 1999 sogar einen Film über die kubanischen Musiker gedreht. Nun liegt mit dem ersten Band von 'Bourbon Street' ein Road Movie vor, das ebenfalls gealterte Musiker in den Mittelpunkt stellt.
'Die Geister des Cornelius' schwirren dem pensionierten Jazz-Musiker Alvin auch noch nach Jahrzehnten im Kopf herum. Angeregt durch das Aufsehen des Buena Vista Social Clubs will er sein ehemaliges Jazz-Quartett zusammentrommeln, um einen ähnlichen Erfolg zu erzielen. Doch ohne Cornelius ist das Trio nur eine durchschnittliche Truppe. Deshalb begeben sie sich auf die Suche des Verschollenen, der auf der Trompete unerreichbar gut spielen kann.
Philippe Charlot inszeniert eine gefällige Mischung aus Geschichtscomic, Musikercomic und Roadmovie mit einem Hauch von Mystery – denn Louis Armstrong erscheint als Geist. Der Autor fügt dabei immer wieder Rückblenden in die Goldene Zeit des Jazz ein. Die interessanten Charaktere erhalten dadurch eine zusätzliche Dimension, wobei vieles auch im Bereich der Andeutungen bleibt. Während die Gegenwartsebene manchmal etwas vorhersehbar erscheint, birgt die Vergangenheitsebene genügend Rätselhaftigkeit. So hält der Spannungsbogen bis zum Ende des ersten Bandes.
Alexis Chabert glänzt durch realistische und detailverliebte Zeichnungen. Ob Instrumente, überfüllte Straßen, die Charaktere oder technische Geräte – alles wirkt authentisch. Durch die beeindruckende farbenfrohe Kolorierung von Sébastien Bouet wirken die nicht getuschten Zeichnungen ungeheuer plastisch. Farb- und Lichteffekte unterstützen die Kolorierung und sorgen für feine Nuancierungen. Viele Panels laden deshalb zum längeren Betrachten ein. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Zeichnungen manchmal vielleicht etwas statisch wirken.
Der Auftakt von 'Bourbon Street' macht Lust auf mehr. 'Die Geister des Cornelius' begeistert durch ein herausragendes Artwork und eine gelungene Story mit interessanten Charakteren. Als Bonusmaterial enthält das Album zahlreiche Skizzen, die von den Autoren kommentiert werden. Die innovative Kolorierung kommt auf dem glatten Papier sehr gut zur Geltung und auch das große Format eignet sich hervorragend für die Illustrationen.
Bourbon Street 1 – Die Geister des Cornelius
Von Philippe Charlot und Alexis Chabert
Hardcover, 56 Seiten
Ehapa Comic Collection 2012
Am Besten kauft man sich das Band beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Bourbon Street 1 – Die Geister des Cornelius kann man auch gerne hier kaufen.
(c) der Abb.: mit freundlicher Genehmigung: Ehapa Comic Collection und Autoren
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