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geschrieben von jochen am
Samstag, 23. Oktober 2010
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Universität unter Tage
Die Korsaren der Alkibiades ist die neue Serie von Eric Liberge (Monsieur Mardi-Gras - Unter Knochen). Diesmal hat er das Schreiben jemand anderem überlassen, von Denis-Pierre Filippi (Ethan Ringler) stammt die Geschichte. Die Kombination klingt doch ziemlich vielversprechend. Entstanden ist ein Steampunk-Comic mit reichlich Abenteuern, der durchaus Lust auf mehr macht.
Der Comic beginnt in England des Jahres 1825. Fünf junge Leute finden sich an einem Ort unter der Erde wieder, zu dem sie entführt oder auch durch Rätsel gelockt wurden. Warum sie dort sind ist ihnen nicht ganz klar, ihn wird etwas von einer neuen Universität erzählt für die sie auserwählt wurden. Aber warum dann so geheim und mysteriös ? Also machen sie sich auf, die Geheimnisse aufzuschlüsseln, merken aber bald, dass genau das anscheinend von ihnen erwartet wird. Als sei es Teil ihrer Ausbildung. Zu der noch einiges an Verschwörungen und fantastischen Schauplätzen dazugehört.
Im Grunde ist dieser Comic ein klassischer erster Akt einer längeren
Geschichte. Die Charaktere werden eingeführt, lernen sich kennen,
erleben erste Abenteuer um dann für die weitere Geschichte vorbereitet
zu werden. Das Erzählte leidet etwas an diesem Konzept, der Ablauf ist
etwas bruchstückhaft und springend, keine besonders gut geschriebene
Einführung. Aber am Ende hat das Ensemble durchaus seinen Reiz, sowohl
Autor als auch Zeichner scheinen sich immer wohler mit den Charakteren
zu fühlen.
Der Band endet dann nach der Einführung in einem Cliffhanger, was
durchaus stört, da man sich gerade erst eingefunden hat im Szenario und
jetzt einen Teil der richtigen Geschichte erhofft. Wenn das stört kann
sich darüber freuen, dass der zweite Band schon im November erscheinen
wird, die Wartezeit ist also nicht lang. Oder aber die Serie erst mit
dem zweiten Band probieren, und dann bei gefallen diese Einführung
später lesen. Es gibt noch einen anderen Grund den zweiten Band
abzuwarten, die Kolorierung dieses ersten Bandes überzeugt nicht
wirklich. Eine relativ langweilige, flächige und kalte
Computerkolorierung. Das war auch 2004, als die französische Ausgabe
erschienen ist, nicht mehr Stand der Technik. Aber ab der zweiten
Ausgabe ist Liberge auch für die Kolorierung verantwortlich, und das ist
dann eine ganz andere Angelegenheit (wobei ich das genau genommen nur an
Hand des 3.Band versprechen kann, den zweiten habe ich noch nicht gesehen).
Die Zeichnungen der Charaktere, wie der Rest in einem lockeren realistischen Stil gehalten, wirken anfangs noch gelegentlich etwas steif, aber im Laufe des Comics scheint Liberge sich immer wohler mit den Charakteren zu fühlen. Die Szenerie ist durchweg gelungen, abwechslungsreiche Handlungsorte, phantasievolle Steampunk Maschinen, die aber nicht Überhand nehmen. Die Paneleinteilung vermittelt Spannung und Dynamik wo es nötig ist, schafft es aber auch Atmosphäre zu vermitteln. Manchmal vielleicht etwas schnell gearbeitet, so ist wohl auch zu erklären, das der Verband eines gebrochenen Armes einmal die Seite wechselt.
Die Korsaren der Alkibiades Bd. 01 - Geheime Eliten
von Denis-Pierre Filippi (Szenario), Éric Liberge (Zeichnungen).
Hardcover, 48 Seiten
Ehapa Comic Collection, 13,95 Euro
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PS: Hier finden sich Bildbeispiele/Cover aller 5 bisher in Frankreich erschienenen Ausgaben
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