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geschrieben von tigerrider am
Sonntag, 20. September 2009
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Gruselige Katzen
Zwei beunruhigende, mysteriöse Geschichten um Menschen, Katzen und Eulen in einem Band. Ein neues Meisterwerk vom Bestsellerautor Neil Gaiman?
Zunächst mal begrüsst den Leser eine tadellose Aufmachung: Der kleine, aber feine Hardcover-Band liegt sehr angenehm in der Hand, das Cover ziert ein sehr schönes Motiv, das die Hauptakteure der zwei Geschichten darstellt: Eulen, Menschen und Katzen. Die Oberfläche des Bildes ist glatt, der Rest fühlt sich matt an- wie angedeutet: Ein echt schönes haptisches Erlebnis.
Geschichte 1: Der Preis
Eine Katze, offenbar ein Streuner, schliesst sich einer Familie an. Mit der Zeit bemerkt der Vater jedoch eine Veränderung an der Katze, und kommt allmählich, mit modernster Technik, einem bedrohlichen Mysterium auf die Spur.
Die Geschichte ist einigermassen spannend und kommt mit einer gehörigen Portion Fantasie daher. Der Autor Neil Gaiman, von dem man vielleicht schon SANDMAN oder CORALINE kennt, erzählt aus der Ich-Perspektive, und schafft den Eindruck, man könne so womöglich ein bisschen was aus dem realen Privatleben von Gaiman erfahren.
Der Zeichner, oder vielmehr Maler, Michael Zulli versteht es in der ersten Geschichte noch sehr gut, den Bildaufbau zu komponieren: Eingefügte, kleine panels in ganzseitigen Bildern schaffen eine schöne Abwechslung im Lesefluss. Ob einem nun der Stil gefällt, ist sicherlich Geschmackssache, mir persönlich gefällt, das der Maler wirklich weiss, wie man Katzen darstellen kann.
Geschichte 2: Die Tochter der Eulen
In dieser Story wird eine alte Spukgeschichte um ein kleines Mädchen, welches auf den Stufen der Kirche von Dymton gefunden wurde, aufbereitet. Diese wird wiederum eingebettet in eine „Erzählung im Club“ im Stil von Green Manor, was den Charakter einer Spukgeschichte noch verstärken soll. Insgesamt wirkt sie aber leider eher merkwürdig als unheimlich.
Der „Malstil“ von Zulli ist nun nicht mehr mein Fall. Teilweise wirken die panels wie hinskizziert, und flugs mit etwas Farbe drüber gegangen. Diese Art, einen Comic zu gestalten, kann man natürlich wählen, dann aber bitteschön durchgehend, und nicht im Wechsel mit Bildern, die dem Leser vermitteln: „Hier hat sich der Zeichner wieder Mühe gegeben“. Die beigefügten Auszüge aus dem vorliegenden Band sollten einen Eindruck vermitteln können. (js)
Fazit:
Die erste Geschichte ist sicherlich für Katzenfans interessant, die zweite "Gruselgeschichte" gruselt nicht so recht, kommt dafür aber mit gruseligem Malstil daher.
Geschöpfe der Nacht
PANINI COMICS
erschienen
52 Seiten, HC (ca. 17,5 x 26,5 cm)
12,95 € (D)
Geschöpfe der Nacht: Neil Gaiman Bibliothek Bd. 2 kannst Du gerne hier kaufen.
(c)Abbildungen: 2009 PANINI Verlags-GmbH
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