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geschrieben von M.Hüster am
Sonntag, 20. Juli 2008
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Die ultimative Ausgabe des Western-Klassikers
 Wir schreiben das Jahr 2008: Blueberry reitet noch immer für seine Fans. Seit 45 Jahren führen die Blueberry-Autoren uns in eine Phantasiewelt und wir haben gestaunt, geträumt und mit den Helden gezittert. Hoffen wir, dass Blueberry noch lange den Schurken und Halunken des Wilden Westens das Handwerk legen möge!
Aktuell setzt die Ehapa Comic Collection die ultimative Ausgabe des Western-Klassikers mit dem 10. Band der Reihe „Das Ende des Wegs“ fort. Dieses Album enthält die Einzelalben
• Die letzte Karte
• Weg in die Freiheit
• Arizona Love
„Die letzte Karte“ erschien 1983 und erweckt den Eindruck, als hätte GIR sein Alter Ego Moebius vollends ans Ruder gelassen. GIR erkennt man nur noch ansatzweise. Die Strichführung nähert sich der Ligne Claire, die Farben sind flächig und ohne Nuancen. Der Seitenaufbau wirkt krass und übergangslos. Im grafisch so fest gefügten Blueberry-Universum war diese Manifestation des Moebius-Stil für manchen Leser gewöhnungsbedürftig.
„Weg in die Freiheit“ (1986) orientiert sich wieder stärker an den klassischen Mustern. Der Moebius-Stil ist zwar noch vorhanden, tritt aber in den Hintergrund. Die Zeichnungen zeigen wieder Dynamik und Ausdruckskraft. Die Farbgebungen schaffen mehr Atmosphäre.
Nach Charlies Tod laufen bei „Arizona Love“ (1990) nun alle Fäden bei Giraud zusammen, der seine Entschlossenheit zur Innovation klar zum Ausdruck bringt.
Besondere Sorgfalt wird vom Autor in diesem 64 Seiten-Album auf Hintergründe und Landschaften verwendet. Bei den Personen schlägt der Moebius-Stil überhaupt nicht mehr durch. Farblich überwiegen Ocker- und Braun-Töne. Schraffuren und Punktierungen bleiben überwiegend den Landschaften vorbehalten. Das Seitenlayout besteht aus den klassischen vier Streifen.
Zum Inhalt: Nachdem er die Apachen verlassen hat, macht sich Blueberry mit Red Neck und Jimmy McClure auf den Weg nach Mexiko, um an Beweise für seine Unschuld in Sachen Südstaatenschatz zu kommen (Die letzte Karte). Als die drei Gefährten in Chihuahua ankommen, stellen sie fest, dass Commandante Vigo inzwischen zum Gouverneur aufgestiegen ist. Wenig später geraten sie in seine Hände und werden inhaftiert. In einem Gespräch zwischen Blueberry und Vigo wird schnell deutlich, dass dieser selbst den Südstaatenschatz gefunden und Juarez zur Finanzierung des Aufstandes überlassen hat. Juarez ermöglichte Vigo als Gegenleistung den politischen Aufstieg. Um lästige Zeugen loszuwerden, ordnet der Gouverneur die Erschießung von Blueberry, McClure und Red Neck an. Doch die Freunde können entkommen.
Zurück in den Staaten, nimmt Blueberry Kontakt zu General Doge auf und legt ihm die Dokumente vor, die unwiderlegbar seine Unschuld beweisen. Dodge verspricht ihm, das Schriftstück Präsident Grant zu übergeben (Der Weg in die Freiheit).
Anschließend macht er sich auf den Weg, um auch seine Unschuld wegen des Attentats zu beweisen. Sein erster Weg führt ihn zusammen mit Red und Jimmy zu Kelly nach Francisville, da dieser ein Bindeglied zu den Verschwörern und ihrem Anführer ist. Doch diese haben bereits erfahren, dass Blueberry wieder im Land ist. Außerdem planen sie ein weiteres Attentat auf Grant und wollen Mike erneut als Sündenbock benutzen…
Im abschließenden Album Arizona Love versucht Blueberry, die Liebe von Chihuahua Pearl zu gewinnen, die seinen Weg im Verlauf der langen Handlung bereits mehrfach gekreuzt hat. Pearl ist gerade im Begriff in Tacoma Duke Stanton zu heiraten, als sie von Blueberry aus der Kirche entführt wird.
Die Blueberry Chroniken verstehen sich als exklusive Blueberry-Werkausgabe, in der die Abenteuer des Helden erstmals streng chronologisch und in einer sorgfältig editierten Fassung erscheinen – ergänzt um informative, die Hintergründe des Epos beleuchtende Beiträge zu den Autoren, der Entstehungsgeschichte der Reihe und den historischen Hintergründen. Inhaltlich ist Blueberry ein Actioncomic mit einer Vielzahl von dramatischen Effekten. Eine besondere Qualität der Geschichten ist der historische Hintergrund, auf den Charlier gerne zurückgriff, um seinen Storys eine gewisse Realität zu vermitteln. Charliers spannender und fesselnder Erzählstil und Girauds grandioses Artwork machten Blueberry schnell zu einem Abenteuer-Epos der besonderen Art. Diese ultimative Blueberry- Serie macht einfach Spaß und sollte auch dann nicht in der Sammlung fehlen, wenn man die Einzelalben bereits besitzt. Für Neueinsteiger und alte Blueberry-Fans sind die Blueberry-Chroniken einfach ein tolles Comic-Western-Erlebnis.
Natürlich wieder mit Sekundärteil (10 Seiten!!!):
• Das Ende des Weges
• Attentate auf Amerikanische Präsidenten
• Blueberry und der Westernfilm
• Jijé und die frankobelgische Western-Tradition
Blueberry Chroniken 10: Das Ende des Wegs
von Giraud/Charlier
HC, farbig, 168 Seiten
ECC, 29,-- €
Die Blueberry Chroniken 10 kannst Du hier kaufen.
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© Abbildungen und Textquellen: ECC + Autoren + Daniel Pizzoli (Textquellen aus: Ein Yankee namens Blueberry)
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