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geschrieben von jochen am
Dienstag, 03. Juni 2008
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Auf Matrosen, Oheee!
 Unter einem grandiosen Titelbild zum an die Wand hängen steckt in 'Das Getriebe' von Christophe Blain eine leider nicht so beeindruckende Geschichte. Erzählt werden Geschehnisse auf, oder besser gesagt meist in, der 'Leviathan', dem größten Schlachtschiff der französischen Marine, auf die der Meereskundler Georges während des Krieges versetzt wird.
Die expressive Graphik des Bandes kann stellenweise sehr beeindrucken, sie basiert in gewissen Teilen auf Skizzen die Blain während seines Militärdienstes auf der Fregatte Tourville von Matrosen, Kajüten und Maschinenräumen erstellt hat. Die enorme Größe des Schiffes, die zum Teil riesigen Innereien, andererseits die Unmengen an engen Gängen, bestückt mit Röhren und Leitungen werden gekonnt dargestellt und vermitteln die etwas bedrückende Atmosphäre auf dem Schiff. An manchen Stellen hätte Blain seine zeichnerische Experimentierfreudigkeit allerdings mehr in den Dienst der Erzählung stellen können.
Die vordergründige Geschichte wird aus dem Perspektive von Georges erzählt, der unbedingt zur Marine wollte, aber auf dem Schiff, auch auf Grund seiner Seekrankheit, nicht klarkommt. Auf Anregung eines Kameraden bewegen sie sich zu dritt in die Innereien des Schiffes, dorthin wo es den Gerüchten nach nicht so Schwanken soll. Sie dringen immer tiefer in den lauten und dampfenden Bereich der Maschinisten ein, bis sie bei einem solchen Gang zum riesigen und fast mythischen Getriebe aus Unachtsamkeit sich und das Schiff in Gefahr bringen.
Auch die Spannungen zwischen den verschiedenen Teilen der Mannschaft, den Maschinisten und Füsilieren, den Kameraden die ein Quartier teilen, aber auch den drei Charakteren auf ihrem Weg durch die Leviathan, und wie sie diese unter Druck entwickeln, spielen eine thematisch wichtige Rolle.
Dieser Comic von Christophe Blain entstammt dem Jahre 1999 und man merkt doch, das dessen große Zeit als Autor von Comics wie 'Isaak der Pirat' oder 'Gus' noch bevorsteht. Das Leseerlebnis zieht sich zwischendurch etwas, zudem erzeugt das Zusammenspiel der verschiedenen Elemente der Geschehnisse, sowie die kleinen Erzählungen zwischendurch, kein stimmiges Bild im Ganzen. Der Fluss der Geschichte leidet, zudem mancherorts die Zeichnungen, obwohl beeindruckend, nicht genügend der Erzählung dienen.
Das Getriebe
von Christophe Blain
80 Seiten, Softcover
Reprodukt, 15 EUR
Das Getriebe kann man gerne hier kaufen
(c) der Abb. Christophe Blain, Reprodukt
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