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geschrieben von M.Hüster am
Dienstag, 27. Mai 2008
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„Solange ich Papier und Stift in der Hand halte, ist die Welt für mich in Ordnung“ (Zitat Hansrudi Wäscher)
Mit dem am 5.4.28 in der Schweiz geborenen Hansrudi Wäscher verbindet heute viele Fans vor allem die Comic-Nostalgie. Wo wäre der deutsche Comic heute ohne einen seiner wichtigsten Wegbereiter? Seit mehr als 50 Jahren unterhält der Comic-Künstler seine Fans mit abenteuerlichen und faszinierenden Geschichten. Pünktlich zum runden Geburtstag erschien jetzt beim Heider-Verlag Bergisch Gladbach, bei dem auch bereits namhafte Künstler wie Klaus Dill, Ertugrul Edirne, Renato Casaro und Heinrich J. Jarczyk verlegt wurden, dass bemerkenswerte Buch „Hansrudi Wäscher – Phänomen seiner Zeit“, das noch mal die einzelnen Lebens- und Schaffensabschnitte des Autors Revue passieren lässt. Vor allem präsentiert der sehr schöne Text- und Bildband, der ein Muss für alle Wäscher-Fans ist, eine große Anzahl von herausragenden Wäscher-Zeichnungen: ein Wiedersehen mit vielen seiner berühmtesten Helden wie Akim, Falk, Fenrir, Sigurd & und Co.
Die ersten 12 Lebensjahre verbrachte der heute 80jährige in der deutschsprachigen Schweiz. 1940 kam Wäscher nach Hannover, wo er 1944 nach dem Schulabschluss eine Lehre als Plakatmaler begann. Wenig später zog er es aber vor, ein Studium der Gebrauchsgrafik an der Werkkunstschule zu beginnen. Während seiner Studienzeit und im Anschluss an diese arbeitete er als Illustrator für Zeitschriften und als Plakatmaler für Kinofilme.
15 Jahre war Wäscher für den Walter Lehning Verlag Hannover tätig, für den er von 1953 bis 1968 eine große Anzahl von Geschichten für Comic-Klassiker wie Sigurd, Gert und Jörg, Akim, Tibor, Falk, Nick, Bob und Ben & Roy Stark kreierte, die überwiegend im Piccolo-Format erschienen und Auflagen bis zu einer Million Stück erreichten. Hinzu kommen Titelbilder und Einzelepisoden für diverse weitere Comic-Serien des Lehning Verlages.
1955 erschienen von Wäscher im "Titanus-Verlag" zwei Hefte in der Science-Fiction-Serie Titanus.
Ab 1969 arbeitete Hansrudi Wäscher für den Bastei Verlag in Bergisch-Gladbach an der Serie Buffalo Bill. Die Serie erschien zunächst in der Heftreihe Lasso und später als Eigentitel. Für die Western-Reihe entstanden bei Bastei insgesamt 145 Abenteuer! Ab 1982 produzierte Wäscher für die Bastei-Reihe Gespenster Geschichten außerdem 49 Folgen.
Schließlich schuf Wäscher 1982 für den Norbert Hethke Verlag Schönau die Fantasy-Figur Fenrir. Für Hethke entstanden zudem neue Abenteuer seiner berühmten Helden. Hehtke druckte außerdem viele der alten Wäscher-Comics in immer wieder neuen Heft- und Buchausgaben nach. Seit der Schließung des Hethke Verlags Ende 2007 liegt die Vertretung der Hansrudi Wäscher-Rechte bei der Hamburger Agentur Becker-Illustrators von Hartmut Becker.
Abschließend einige interessante Worte des großen Comic-Autors und Visionärs Hansrudi Wäscher zur Überwindung von Zeit und Raum in seinen Comics:
(…) Als Kind bekam man sehr viel von diesen Märchen zu hören, wo man einen Ring drehen konnte, der einen im Augenblick an einen anderen Ort trug. Es gibt ja unglaublich viele solcher Geschichten. Der Wunsch, dass man im Augenblick woanders sein konnte, als man war. Hinter diesen Mythen steckt auf jeden Fall ein wahrer Kern! Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich! Von nichts kommt nichts!
Nur, man muss die Teleportation auch darstellen können, denn einfach nur so ein Fleck ins Nichts...
Da bot sich dann eben die Form eines Bogens oder eines Tores an, weil das Tor ja schon immer eine große Bedeutung hatte, um von einem Raum in den anderen zu gelangen. Darum habe ich dann diese Darstellungsweise gewählt. Überwindung von Raum und Zeit...
Dass man diese Tore aufstellt, um ein Transportmittel dieser Art zu haben, das ist doch die ideale Vorstellung: Ich hatte diesen Bogen auf verschiedenen Planeten aufgestellt. Dieses System war in der Lage, alle Planeten in Nullzeit zu begehen. Interessant war nun, dass diese Bogen in meiner Geschichte viele hunderttausend Jahre lang nicht aktiviert worden waren. Inzwischen hatte sich viel verändert auf diesen Planeten, und mein Nick fand sich dann z.B. plötzlich auf einem Planeten, wo alles vulkanisch war...
Der Sprung von Ort zu Ort im Augenblick jedenfalls gehört ja zu den Urwünschen der Menschen. Die Mythen kommen ja immer wieder auf ganz bestimmte Dinge zurück, die bei allen Völkern gleich sind. Da werden die Gegner wieder sagen: die Mythen sind überall gleich, weil die Menschen gleich sind. Es gibt Menschen, die so skeptisch sind, dass sie nichts anerkennen, was sie nicht begreifen können; diese Einstellung ist ganz falsch. Man muss nach allen Seiten offen sein. Ich bin es immer gewesen. (…)
Hansrudi Wäscher
Herausgegeben von Hartmut Becker
Phänomen seiner Zeit
SC, farbig, 96 Seiten
Johann Heider Verlag GmbH, 24,95 €
ISBN 978-3-87314-432-3
Direktbestellung bei:
Hans-Martin Heider
Paffrather Str. 102–116, 51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202/95400, Fax: 02202/21531
Email: heider@heider-verlag.de
(c) Abbildungen: Hansrudi Wäscher/becker-illustrators, Hamburg
Das Wäscher-Statement stammt von: http://ermel.alien.de/Waescher.htm
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