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geschrieben von Aleks A. am
Montag, 04. September 2000
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Lustige Witwe
Eigentlich müsste sie ja schon ganz schön alt aussehen, diese immer noch unglaublich attraktive schwarze Witwe. Erstmals trat sie bereits 1964 in Marvels "Tales of Suspense" als Gegnerin von "Iron Man" auf. Ein Reprint dieses Heftes liegt jetzt dem "Marvel Knights Pack 4" bei.
In der Einleitung des Nachdrucks preist Christian Grass die in Zeiten des kalten Krieges relativ progressive Haltung des Marvel Verlages zum russischen Volk an. Der Russe an sich ist nach Meinung der relativ liberalen Mannen um Stan Lee nicht böse, wie ansonsten von den kalten Kriegern behauptet wird, sondern er wurde "betrogen und verführt von seinen Machthabern".
Daher erliegt dann auch eine ehemals böse Figur wie Natasha Romanov alias "Black Widow", die zunächst gegen die Amis spioniert, auch schon recht bald den Reizen des Kapitalismus und läuft zum "Reich des Guten" über. So neu war diese "Erkenntnis" und vor allem eine Story dieser Art allerdings auch schon damals nicht, denn bereits 1939 erzählte Ernst Lubitsch in seinem Film "Ninoschka" hiervon.
Wie dem auch sei, eine eher erdgebundene Figur ohne spezielle Superkräfte wie die "Black Widow" passt natürlich prima in die von Jimmy Palmiotti und Joe Quesada betreute "Marvel Knights"-Reihe. Sie hatte im von Kevin Smith getexteten "Daredevil" bereits einen größeren Auftritt als Babysitterin. Zum "Dank" hierfür schaut der "Mann ohne Furcht" auch kurz in den drei US-Heften vorbei, die Marvel Deutschland jetzt gebündelt und recht preiswert vorlegt.
Diese Hefte erzählen eine abgeschlossene Geschichte und konfrontieren die geläuterte rothaarige "Black Widow" nicht nur mit ihrer alten Liebe "Daredevil", sondern auch mit einer neuen von den Russen aufgebauten Black Widow, die blond ist und sich (daher?) erst einmal von allem ideologischen Ballast freikämpfen muss.
Die Story um eine Superdroge, die Soldaten zwar kurzfristig stark macht aber dann sofort tötet, bietet zwar nur wenig Neues, gibt J. G. Jones aber Gelegenheit zu tollen reich detaillierten Bildern, die immer wieder an "Danger Girl" erinnern.
Im November soll in den USA übrigens eine weitere dreiteilige "Black Widow"-Miniserie beginnen. Unter dem Titel "Breakdown" werden sich Greg Rucka (derzeit einer der beliebtesten Autoren), sowie erneut Devin Grayson und Scott Hampton daran machen, in der es wieder um den Kampf zwischen den beiden Damen mit dem selben Namen geht. Aber es wird eine überraschende Wendung versprochen. Wenn sich das aktuelle Heft gut verkauft, gibt es bestimmt auch im nächsten Jahr die Fortsetzung auf deutsch. (hl) Black Widow
Text: Devin Grayson
Zeichnungen: J. G. Jones
Tusche: Sandra Hope
76 Seiten, Heft
Marvel Deutschland, 6.95 DM, 7.- sFr, 52.- öS
August 2000
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