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geschrieben von M.Hüster am
Montag, 03. November 2003
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Voll und ganz Western
In der Gesamtausgabe von Lucky Luke, die 24 Bücher umfassen wird, erfährt ein großer Teil der überragenden Westernparodie eine Neuauflage. Der aus den Alben bekannte Fundus kommt dabei erstmals, mit Ausnahme der ersten acht „klassischen“ Bände, in der chronologisch richtigen Reihenfolge zum Abdruck. Daneben dürfen sich die vielen Liebhaber von Lucky Luke aber auch auf etliche bis dato unveröffentlichte Comic-Kurzgeschichten und Illustrationen freuen, die im Rahmen dieser Kollektion veröffentlicht werden.
Der Comicpublizist Horst Berner, ein Kenner und Liebhaber des französischsprachigen Comics, zeichnet verantwortlich für das Konzept der einzelnen, nach Jahrgängen gegliederten Bücher und liefert in redaktionellen Beiträgen Einblicke in das heitere Universum von Lucky Luke und dessen Editionsgeschichte.
Die Gesamtausgabe Lucky Luke wird von der Egmont vgs –Verlagsgesellschaft in Koproduktion mit ihren Geschäftspartnern in den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden realisiert. Der Editionsplan beginnt mit den Geschichten, die von Goscinny und Morris für die Serie kreiert wurden.
Das erste Buch enthält die albenlangen Geschichten „Die Eisenbahn durch die Prärie“ (Spirou 906/1955 bis 929/1956, Album 9 erschien 1957 bei Dupuis), „Der falsche Mexikaner“ (Spirou 938/1956 bis 957/1956, Album 10 erschien 1958 bei Dupuis), „Lucky Luke gegen Joss Jamon“ (Spirou 966/1956 bis 989/1957, Album 11 erschien 1958 bei Dupuis) sowie die Kurzgeschichten Dicke Luft in Pancake Valley, Lucky Luke und Androkles, Pferdediebe und den halbseitigen Comic Serenade in Silvertown.
Morris, der Schöpfer von Lucky Luke, wurde 1923 als Maurice de Bévère in Belgien geboren. 1944 veröffentlichte er erste humoristische Zeichnungen in Zeitschriften und begann am Ende des selben Jahres bei der Brüsseler Filmgesellschaft C.B.A., einem Studio für Zeichentrickfilme, seine wenn auch kurze Karriere als Animationszeichner. 1946 wechselte er zum belgischen Verlagshaus Dupuis. Im Dezember 1946 erschien dann die erste Lucky Luke-Geschichte „Arizona 1880“ im Spirou-Almanach von Dupuis, einem Kalender für das Jahr 1947. Weitere Lucky Luke-Geschichten folgten.
Während eines USA-Aufenthalts (1948-1954) lernte er 1949 René Goscinny kennen, der bereits 1945 in die USA gekommen war, um sein berufliches Glück u.a. als Fremdsprachensekretär einer Import/Export-Firma und als Art-Director eines Kinderbuchverlages zu versuchen. Außerdem arbeitete er bereits als Comicautor an der eigenen Comicgeschichte „Dick Dicks“. Es gab viele Gespräche zwischen Morris und Goscinny, aus denen sich eine Freundschaft unter Gleichgesinnten entwickelte. Zu dieser Zeit entstand die Idee, gemeinsam an Lucky Luke zu arbeiten.
Nachdem Morris und Goscinny die Vereinigten Staaten in Richtung Belgien verlassen hatten, setzten die beiden Autoren die in den USA geborene Idee zur Zusammenarbeit um: 1955 beginnt Morris mit Goscinny als Szenarist die Veröffentlichung der Geschichte „Die Eisenbahn durch die Prärie“ im Comicmagazin SPIROU. In 22 Jahren, bis zu seinem Tod im Jahre 1977, schrieb Goscinny Szenarien für 36 Alben und für diverse Kurzgeschichten. Außerdem verfasste er die Drehbücher für zwei Lucky Luke-Kinozeichentrickfilme.
LUCKY LUKE: Gesamtausgabe 1
HC, 176 Seiten
EHAPA COMIC COLLECTION, 25,- €
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