|
geschrieben von gruber am
Donnerstag, 20. März 2003
(4057 Aufrufe)
|
(*)
"Ein Weichei mit Hörnern" und Persönlichkeitsspaltung.
Daredevil erzählt die Geschichte des Anwalts Matt Murdock (gespielt von Ben Affleck), der bei einem Unfall das Augenlicht verliert, dabei aber seine anderen Sinne unendlich verschärft bekommt. Im Film durch einen Unfall mit biologisch aktivem und nie näher spezifizierten Material.
Dabei hilft ihn vor allem eine ganz besondere Art zu hören, in der sein Gehör wie ein Radar agiert und ihm so schwarz weisse Bilder anbietet. Das wird im Film für ungemein beeindruckende Trickszenen benutzt.
Trotz dieses Unfalls verliert Matt nicht die Nerven, lernt fleissig und lernt immer wieder besser mit seinen Superkräften umzugehen. Sein Vater, ein ehemaliger Boxer, versucht sich wieder auf den Ring... Und wird ermordet, als er gegen der Willen des örtlichen Gangster Syndikats einen Kampf gewinnt, anstatt artig zu verlieren.
Klar, jetzt sind wir einige Jahre in die Zukunft. Matt ist Anwalt, wie üblich setzt er sich für Unterdrückte und sozial schwache ein und gewinnt nicht immer.
Bald jedoch werden seinen Weg Elektra (Jennifer Garner), Bullseye (ein sehr gut spielender Colin Farrell) und Kingpin (Michael Clarke Duncan) kreuzen, und Daredevil wird sich für die Gerechtigkeit im Hollywood Stil einsetzen. Von der hanebüchenen Story drum rum lass ich gewollt die Finger, denn sie ist das selbe wie immer.
Und doch verlässt man das Kino mit gemischten Gefühlen.
Nicht nur die starken Abweichungen von der normalen Person des Matt Murdocks nerven (er sieht einfach zu, als ein "Böser" stirbt und nimmt später den Tod eines anderen in Kauf, als er ihn aus einem Fenster rauswirft). Man hat den Eindruck, dass Regisseur und Drehbuch Autor Mark Steven Johnson sich drei Mal "Batman" und zwei Mal "Spiderman" angeschaut hat, die "Cable-Fu" Kampfszenen von "The Matrix" hat erklären lassen, und nun bei Daredevil einen Cocktail von allen Dreien präsentiert, ohne an die Tiefe von Batman, den Unterhaltungswert von "Spiderman" oder gar die Trickfinesse von "Matrix" anknüpfen zu können. Es bleibt auf mittlerem Wege zwischen den Filmen und kann sich nicht entscheiden, welchen Ton es denn einschlagen sollte.
Dazu kommt, dass von allen Schauspielern eigenlich nur Colin Farrell etwas mehr als eine Pappfigur hergibt, Ben Affleck vollkomen falsch besetzt ist und alle anderen einfach nur ihre Zeilen abnudeln, um so schnell wie möglich von diesem Film wegzukommen.
Darüber hinweg helfen einem leider nicht Details wie Daredevils Einnahme von Schmerzmitteln nach einem Kampf, die Tatsache, dass er in einem Isolationstank schlafen muss, um überhaupt schlafen zu können oder das einstreuen von Zeichner- und Autorennamen als Ring-Gegner von Matts Vater.
Dieser Film ist dunkler als "Spiderman", leichter als "Batman" und letztendlich durch und durch mittelmässig. Wer "Spiderman" mochte, könnte in diesem Film ein Paar Stunden Spass finden, bevor endlich "X-Men 2" (Starttermin: 01.05.2003) in die Kinos kommt oder uns Ang Lee mit "The Hulk" (hoffentlich freudig) überrascht. Von "The League of Extraordinary Gentlemen" ganz zu schweigen. (Starttermin: 02.10.2003)
Alle anderen sollten sich das Geld sparen oder der örtlichen Blindenhilfe spenden. (aks)
Daredevil - Der Film
Mit Ben Affleck, Jennifer Garner, Colin Farrell, Michael Clarke Duncan, Jon Favreau, Scott Terra, Joe Pantoliano, Erick Avari, Derrick O'Connor und David Keith.
Drehbuch und Regie: Mark Steven Johnson
FSK Freigabe: ab 12
Laufzeit ca. 105 Minuten
Hier gibt's mehr Bilder zum Daredevil Film
Daredevil Gewinnspiel
Und wer eines von 10 Daredevil - Comics gewinnen möchte, der kann uns eine Mail schicken mit seinem CRS Mitgliedsnamen und Postadresse als Absender. Und er oder sie (oder es) sollten noch dazu schreiben, was sie oder er (oder es) selber von dem Film halten.
Sie können uns unterstützen! (*)Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
|
|
| |
|