Der Gründer und derzeit einziger Mitarbeiter von Eidalon (Ninja High School [1]), Stefan Heitzmann, hat mal kurz zusammengefast, was er unter Amerimangas versteht.
Für viele Otakus (Mangafans) kommen Mangas aus Japan, sind schwarz/weiss, werden von einem Autor betreut, der oft auch der einzige Zeichner ist und werden verkehrt herum gelesen ;) Mangas aus anderen Gegenden der Welt (amerikanische Mangas oder auch Amerimangas und Euromangas) sind für sie keine Mangas. Zu den Euromangas kann ich nichts sagen, da ich diese nicht kenne, (Vor einiger Zeit versuchte sich Splitter darin einmal.) aber zu den amerikanischen Mangas kann man nur sagen, dass die meisten von japanisch stämmigen Zeichnern und Textern (ebenfalls oft ein und die selbe Person) stammen.
Amerikanische Mangas unterscheide ich in zwei Kategorien: 1. mangalike US-Comics und 2. amerikanische Mangas
[2]
1. Mangalike US-Comics
Sie orientieren sich bei den Zeichnungen an den japanischen Vorbildern. Die
Geschichten, die erzählt werden, sind aber eher amerikanisch geprägt. Wobei
ich nicht sagen will, das das zum Nachteil ist. Crimson [3]
z.B. ist ein klasse Teil. Eine wunderbare Geschichte mit guten Zeichnungen,
der Comic wird gegenüber den anderen Cliffhangertitel unterschätzt. Auch bei
Battle Chasers und Danger
Girl ist das der Fall, nur das es hier zu wenig Hefte gibt.
Auch Dark Minds hat eine tolle Geschichte, auch wenn mir das Ende nicht besonders
gefallen hat - soweit ich gehört habe, auch Pat Lee war mit dem Ende nicht unbedingt
zufrieden. Neon Cyber [4]
dagegen ist mehr ein Anhängsel an Dark
Minds und hat wenig neues zu bieten. Warland [5]
bietet eine gute Fantasystory (zumal Battle Chasers zu selten erscheint), ist
mir aber irgendwie stark von Record of Lodoss War [6] abgekupfert.
Wie gesagt, die mangaliken US-Comics gehören mit zu den besten Comics, die der US-Markt aktuell zu bieten hat.
2. Amerikanische Mangas
[7]Die
Zeichnungen sind japanischer Prägung. Aber auch die Erzählweise ist mehr japanischer
Natur. Will damit sagen, dass sie sehr viel mehr vom Privatleben der Hauptpersonen
erzählen. (Schon mal Superman [8]
beim Ausfüllen einer Steuererklärung gesehen?) Bei Superheldencomics ist in
jedem Heft ein Kampf, welcher sich über ein Drittel oder mehr des Heftes erstreckt.
Und oft weiß auch keiner, wieso eigentlich. (Wieso verliert Superman eigentlich
so oft im Faustkampf?)
Na gut, auch in Mangas sind Kämpfe zu sehen. Diese bieten jedoch meistens witzige
Einfälle. (Manchmal erinnern sie mich an diese Tortenschlachten aus der Stummfilmzeit.)
Amerikanische Mangas sind sehr oft bei Kleinverlagen anzutreffen oder werden
unter Eigenregie verlegt (große Ausnahme: Dark Horse - hinter Marvel, DC und
Image die Nr. 4 im Markt - z.B. mit Usagi
Yojimbo von Stan Sakai). Sie sind schwarz/weiß, sehr selten farbig. (Bis
jetzt sind die Hefte von Antarctic Press die einzigen farbigen amerikanischen
Mangas, die ich kenne.)
Und gerade diese sind anders und einzigartig im deutschen Markt. Sie sind für
mich das Bindeglied zwischen Mangas und Superheldencomics. Farbige Mangas in
Heftform. (Und nicht wie im Dragonball
Magazin eingescannte Videobilder.)
Soweit also Stefan Heitzmann von Eidalon über Amerimangas.
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