Comic Radio Show

The Darkness - No.1-4 (Splitter)

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von Maqz am 03.12.1997, 08:49 Uhr

Silvestris dunkle Bilder


CoverEs gibt bei Superhelden-Zeichnern (in den USA sehr zahlreich) eine 1.Liga besonders guter Künstler; Frank Miller [1] (Sin City), Jim Lee (X-Men), Todd McFarlane [2] (Spawn [3]), Erik Larsen (Savage Dragon), Sam Keith (The Maxx) oder Marc Silvestri [4] sind wahre Meister des amerikanischen Action-Comics.

Die Publikationen Silvestris (aus seinem selbst gegründeten Verlag Top Cow [5]) werden derzeit in Deutschland beim Splitter-Verlag [6] veröffentlicht. Hierbei ist seine, mit Garth Ennis (u.a. Preacher [7]) und David Wohl erdachte Serie "The Darkness" zu empfehlen, die nicht nur zeichnerische Höhepunkte setzt.
Wichtig ist, dass man bei der Beurteilung der amerikanischen Superhelden Comics von etwas anderen Voraussetzungen bei der Beurteilung der Qualität ausgehen muss. (Dies müsste man übrigens ebenso bei der Beurteilung der japanischen Mangas).
Irreal perfekte KurvenEs ist ein eigenes Genre, das sich im strukturellen Aufbau und bei den dargestellten Personen, aber auch den Inhalten der Geschichten grundlegend von europäischen Autorencomics unterscheidet. Hier von "besser" oder "schlechter" zu reden ist dabei nicht angemessen! Es ist und bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks! Und wenn ich meine 7 Kisten umfassende amerikanische Comicsammlung so anschaue, kann ich sagen, dass es mein Geschmack ist!
"The Darkness" erfüllt in jeder Hinsicht die Kriterien eines guten Action/Fantasy Comics: Jackie Estacado, ein Auftragskiller der Mafia, entkommt in seinem Comic Debüt (in Witchblade No.10/The Darkness No.0) gerade noch den Fängen der Polizei in Person von Sara Pezzini. Hierbei erfährt er von seinen phantastischen Kräften. Im Laufe der Hefte 1-4 erfährt er, dass er "The Darkness" ist und im Mächtespiel zweier Parteien erst einmal den Zankapfel spielt.
Beispiel: Darkness Heft 4Seine fast unbegrenzte Macht soll von einer geheimen Bruderschaft, die unter der Freiheitsstatue ihr Lager aufgeschlagen hat, trainiert werden, während die ordnungsbringende Gruppe um den weiblichen "Angelus" seine Vernichtung plant. Das hierbei keiner der Gruppierungen als "Gut" oder "Böse" bezeichnet werden kann macht einen besonderen Reiz der Geschichte aus.
Wer ein Freund besonders ausgeprägter weiblicher Formen ist (Das Prinzip haben wir eigentlich bei fast allen TopCow/Splitter Publikationen), der liegt bei "The Darkness" genau richtig. Hier wird aber - Gott sei Dank - nicht so plump gearbeitet, wie zum Beispiel in der Serie "Glory [8]"!
Insgesamt ist "The Darkness" nichts für die Freunde von Kunst-Comics, sondern eine gelungene Comic-Soap, eine Mischung aus Mafia-Story und Fantasy-Epos, die, ähnlich der erfolgreichen Serie "Witchblade", einen Platz in meinen Sammler-Kisten verdient! (mg [9])

Nachtrag: Mittlerweile ist Splitter pleite und die Serie wird bei Infinity fortgesetzt [10].

2. Nachtrag: Inzwischen erscheinen die Top Cow-Titel bei Panini!

The Darkness - No.1-4
Text: Garth Ennis
Zeichnungen: Marc Silvestri und Batt
28 Seiten, Heft
Splitter Verlag, 5.90 DM
September/Dezember 1997


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