Comic Radio Show

Reddition - No.34

Rezensionen / Understanding Comics
geschrieben von stephan am 16.08.2000, 23:17 Uhr

Seiteneinblicke



Cover der Reddition 34Dieses verdienstvolle Comicmagazin war in diesem Jahr in Erlangen als beste Comic-Facublikation für den Max-und Moritz-Preis nominiert. Prämiert wurde jedoch unverdientermaßen Sackmanns Buch [1] über die deutschsprachige Comicfachpresse. Beständig und auf einem sehr hohem Niveau widmet sich die "Reddition" Themenkomplexen, die oft auch schon einmal den Bereich Comic verlassen.


So ging es in der Nr.33 im Dossier "Science Fiction" [2] nicht nur um Jack Kirby und Steve Ditko, sondern auch um Stanley Kubrick und die englische Puppentrick-Serie "Thunderbirds Are Go!".

Anfang 1984 erschien mit einer Auflage von nur 30 Exemplaren eine Nullnummer des damals noch "Comic Reddition" genannten Heftes. In den ersten Ausgaben wurden auch noch Fan-Comics veröffentlicht. Zunächst interessierte sich die Redaktion hauptsächlich für Ligne Clair-Comics (Hergé und Chaland).

Goscinny zusammen mit Jean-Jacques SempéDoch nach und nach wurden auch neue Themenkomplexe erschlossen und die Auflage kletterte 1990 dann schon auf 2500 Exemplare. Seit 1992 nennt sich das Magazin nur noch "Reddition" und ist meist einem einzigen "Dossier" genannten Themenkomplex gewidmet.

In der neuesten Ausgabe geht es um Goscinny und hierbei nicht nur um seine erfolgreichsten Comicserien "Asterix [3]" und "Lucky Luke [4]". Auch die sehr viel weniger im Rampenlicht stehende Reihe "Isnogud" um den Großwesir, der so gerne Kalif anstelle des Kalifen wäre, wird als europäisches Pendant zum surrealen Humor von "Krazy Cat" interpretiert. Hochinteressant ist auch das Gespräch mit der von Erika Fuchs angelernten Übersetzerin Gudrun Penndorf, die einen sehr großen Anteil am hiesigen Erfolg von "Asterix" hat.

Pilote-Cover vom Januar 1973Diese Serie verkauft sich hierzulande besser als in Frankreich. Als Frau Penndorf jedoch einen prozentualen Anteil von der auch durch ihre sorgfältigen Übersetzungen so hohen Verkaufsauflage wollte, wurde ihr kurzerhand gekündigt.

Kleine Seiteneinblicke wie diese, die nur sehr bedingt zum eigentlichen Themenkomplex Goscinny gehören, sind die Spezialität der immer lesenswerten "Reddition". (hl [5])

Reddition - No.34
mit Beiträgen von: Volker Hamann, Michael Hein, Kristian Mahnke, Horst Berner, Stefan Semel und Gudrun Penndorf.
70 Seiten, A 4-Magazin
Edition Alfons, 12.- DM
Juli 2000


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