Comic Radio Show

Koksen um die Mäuse zu vergessen

Rezensionen / Independent
geschrieben von stephan am 04.09.1998, 17:10 Uhr

Warum Pilze Jazz sind


CoverSchon der Erstling "Wenn Adoptierte den Tod bringen [1]" hatte es in sich. Ich weiß zwar auch nicht genau was, aber es war da. Es war irgendwie komisch (im Sinne von lustig), aber auch komisch (im Sinne von seltsam).Es war auf jeden Fall anders als fast alles was ich vorher gesehen hatte. Das kann ich zu "Koksen um die Mäuse zu vergessen" nicht sagen, denn ich kenne ja den ersten Band. Ist doch logisch.

Also, der zweite Streich von Katz und Goldt (schade, dass der nicht Maus heißt. Sorry! Schlechter Kalauer): Der Bielefelder/Berliner und der Hamburger machen da weiter, wo sie im letzten Jahr aufgehört haben. Es ist immer noch komisch, aber auch komisch, aber in keinem Fall schlecht. Ich habe nur nicht alles verstanden, aber das macht nichts, denn ich musste manchmal trotzdem lachen.
BeispielDie Ideen von Max Goldt sind eigentlich nur völlig abstrus und absurd, aber (Achtung: Jetzt wird's philosophisch!) so ist das Leben schließlich auch und das wird hier nur widergespiegelt. Laß Deinen Ideen freien Lauf und wenn's sich verkauft ist es um so besser.
Übrigens bekommt man im Vorwort auch 'ne Prise Biographisches, eine Prise Privates und, was noch viel wichtiger ist, ein Prise Lippenpflege. Dann lernen wir (im Album, nicht im Vorwort) den Zusammenhang zwischen Bossen, Bässen und Bussen, erfahren wieso Franzosen auf Fotos nie lachen, bekommen drei neue Abenteuer der beiden netten Homos und leiden mit einem Nachmittagskellner. Das sind Themen, die vielleicht nicht die Welt bewegen, aber trotzdem von enormer Wichtigkeit sind, denn sonst hätten Katz und Goldt ihr Album ja nicht voll bekommen. Und das wäre schade gewesen.
Also, gebt uns mehr davon, denn das ist es, was das Volk braucht. Es weiß es nur noch nicht. (svl [2])

Koksen um die Mäuse zu vergessen
Texte: Max Goldt
Zeichnungen: Stephan Katz
60 Seiten, s/w, Hardcover
Jochen Enterprises, 19.90 DM
April 1998


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