Comic Radio Show

Kombat Babes - No.1

Rezensionen / Krieg etc.
geschrieben von stephan am 27.07.2000, 12:49 Uhr

Stillgestanden! Auch das Hirn!!


Cover - Die Version ohne Durchschüsse"Welchen Namen trägt die weltweit vermutlich berühmteste Kleinst-Maschinenpistole der Ta´as Israel Industries-Waffenfabrik aus Ramat Hasharon?"

Wer diese und zwei weitere ähnlich hirnrissige Fragen beantworten kann (stimmt, die Antwort ist echt einfach - aks), hat gute Chancen einen dreiteiligen Fotosatz mit den beiden "Kombat Babes" zu gewinnen, die in der Heftmitte von Zwerchfells neuer "ganz toll konzipierter" Serie abgebildet sind. Ab jetzt spielt auch noch die Marschmusik beim Zwerchfell Verlag und dort werden Geschichten von den "abgehärteten, arschtretenden und gnadenlosen Mädels der Armee" erzählt. Klar, dass es konsequenterweise von Heft 1 auch noch eine limitierte Sonderauflage mit Durchschuss und Patrone gibt.

These chicks mean businessBesonders hellhörige Zeitgenossen mögen in den "Kombat Babes" nun die Rückkehr (oder gar den Einmarsch) des Militärs in unsere kulturelle Landschaft sehen. Doch dazu ist das Ganze dann doch ein wenig zu banal. In drei Geschichten mit beständig sinkender Qualität werden Erlebnisse von Frauen beim Militär erzählt. Völlig daneben ist "P.A.R.T.S.", ein von Stefan Dinter mies gezeichneter und banal erzählter "Starship Troopers"-Abklatsch um futuristische Kammerjägerinnen.

Nur unwesentlich besser ist "Privat Pattis Privatkrieg". Hier gestaltet Eckart Breitschuh ("Wanda Caramba") in seinem immer noch nicht wirklich ausgereiften "Ich hab´s eilig"-Stil eine eher blöde Story um eine Frau die in ihrem Alpträumen glaubt sie kämpfe auf den Falklandinseln.

Hach, wie schön ist es in der OaseWirklich diskutabel ist eigentlich nur "Fata Morgana". Hier setzt Geier ("Horst [1]") in seinem bemerkenswert soliden Zeichenstil eine Geschichte von Mathias Dinter um. Es geht um einen weiblichen Sergeant, der im Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit einer Araberin ein Oase gegen Rommels Wüstenfüchse verteidigt. Natürlich wird hier nicht mit weiblichen Reizen gegeizt, aber das Ganze ist alles andere als eine Kriegsverherrlichung.

Bei drei Geschichten dieser Qualität hätten die "Combat Babes" vielleicht bessere Chancen einige Fans zu rekrutieren. Es bleibt abzuwarten, ob die angestrebte Zielgruppe ("Legionen von Männern und Lesben rund um den Erdball") mit solch einem Machwerk tatsächlich angesprochen werden kann. (hl [2])

Kombat Babes - No.1
Text: Mathias Dinter, Eckart Breitschuh und Stefan Dinter
Zeichnungen: Geier, Mathias Dinter, Eckart Breitschuh und Stefan Dinter
32 Seiten, Heft, s/w - mit "Kombat-Babes"-Farbposter
Zwerchfell, 7.80 DM
Juli 2000


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