Comic Radio Show

Painkiller Jane-Crossover

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von stephan am 15.01.2001, 10:31 Uhr

Relativ schmerzlos



CoverBevor sie bei ihren "Marvel Knight"-Serien ("Daredevil [1]", "Black Panther [2]", "Black Widow [3]", "Dr. Strange [4]", "Punisher [5]") so richtig aufdrehten, schufen Jimmy Palmiotti und Joe Quesada für ihren Verlag "Event Comics" die Figur der "Painkiller Jane [6]". Hierbei handelt es sich um die Polizistin Jane Vasko, die von Gangstern durch Drogen getötet werden soll, dadurch aber zur einer nahezu unsterblichen Einzelkämpferin mit Selbstheilungskraft; nur die Schmerzen, die mit Verletzungen einher gehen, muss sie weiterhin ertragen.

Da das Potential einer solchen Heldin eher ziemlich eingeschränkt ist, lautet das vermeintliche Erfolgsrezept mal wieder Crossover. Doch auch die Charaktere auf die Painkiller Jane in diesem aus drei US-Heften bestehenden Sammelband trifft spielen nicht gerade in der absoluten Comic-Oberliga. Zwei der Geschichten stammen von Brian Augustyn und sind eher vergessenswert.



Jane und Darkchylde in ihrer MonsterformSo trifft Jane zunächst auf die Wischiwaschi-Heldin "Darkchylde [7]", deren bei ständig wechselnden Verlagen erscheinende Abenteuer ein eher schwacher Vorwand für meist doppelseitige und nicht sehr aufregend ausgeführte Pinups sind. Daher kann mich auch das Barbaren- und Monsterabenteuer, das Darkchylde hier gemeinsam mit Jane erlebt, nicht sonderlich begeistern.



Jane und Hellboy kommen sich näherEtwas besser ist da schon Janes Begegnung mit "Hellboy". In dieser bei Dark Horse (und bei uns bei EEE) erscheinenden Serie sind es in der Regel weniger die Stories um den paranormalen rothäutigen Detektiv-Dämonen, sondern sehr viel mehr die Zeichnungen Mike Mignolas (der übrigens für Disney das Design für einen Zeichentrickfilm über Atlantis gemacht hat) die begeistern. Das Crossover mit Painkiller Jane hat nun leider nicht Mignola gezeichnet, doch Rick Leonardis Zeichnungen sind auch recht ansehnlich, zumal Jimmy Palmiotti sie geinkt hat. Die Story um Indianerrelikte ist allerdings genauso schnell gelesen wie vergessen.



<br Jane sagt Jackie: "Halt dich da raus!">Der krönende Abschluss befindet sich in der Mitte des Heftes und stammt mal wieder von Garth Ennis ("Preacher [8]"). Dieser hatte versucht aus dem "Witchblade [9]"-Spinoff "Darkness [10]" eine halbwegs originelle Serie zu machen. Doch dies wurde im weiteren Verlauf der Reihe dann völlig vermasselt und so hatte Ennis nun auch keinerlei Skrupel den Mafia-Mietkiller Jackie Estacado in der Begegnung mit Painkiller Jane als ziemlichen Trottel darzustellen.



Sehr viel mehr Interesse als an den beiden Hauptfiguren hat Ennis ohnehin an "Stripper", einer atemberaubend schönen Frau, die sich als weiblicher Hannibal Lecter entpuppt. Dies und eine sehr schön makabere Schlusspointe empfehlen diesen Sammelband dann doch noch zu einer relativ schmerzlosen Lektüre. (hl [11])



Painkiller Jane-Crossover

Text: Brian Augustyn, Garth Ennis, Mike Mignola

Zeichnungen: J. G. Jones, Amanda Conner, Rick Leonardi

Tusche: Jimmy Palmiotti

72 Seiten, Heft

Generation Comics, 6.95 DM, 50.- öS, 6.- sFr

Dezember 2000


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