Comic Radio Show

Spider-Girl - No.6

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von ReinerSchneider am 03.01.2001, 14:19 Uhr

Spiders In The Dark



CoverPeter Parker, der allseits bekannte Spider-Man, verliert bei einem Kampf ein Bein, hängt sein Kostüm an den Nagel und widmet sein Privatleben fortan einzig seiner Angetrauten Mary Jane und der Tochter May. Im Zuge der Pubertät brechen jedoch bei May die vom Vater vererbten Spinnen-Kräfte hervor, sie entdeckt die frühere Identität ihres Erzeugers und greift nach dem Kostüm.

Soweit der Einstieg in eine Marvel-Welt, die etwa 20 Jahre in der Zukunft spielt. Als alter Fan, der den Wandkrabbler noch als "Die Spinne" beim seligen Williams-Verlag kennen lernte, verfolgte ich die vorliegenden sechs Spider-Girl-Ausgaben manchmal mit etwas nostalgischen Gefühlen, manchmal mit Spannung und manchmal mit Ärger.



Ich erlebte nach, warum mich die zu ihrer Zeit revolutionäre Grundformel von Stan Lee so ansprach: ein sehr junger Helden-Charakter, dessen wenig glamouröse Geheimidentität ein wichtiger Bestandteil der Story ist und der immer `ne freche Lippe riskiert. Alleine, in Zeiten von Matrix und SMS ist nur mit `ner kessen Lippe nicht viel erreicht.



May Parker in ActionTom DeFalco mag ein guter Schreiber mit respektablen Ideen sein, seine Art, die Geschichte kontinuierlich in der zweiten Person zu erzählen und die vielen überzogenen Wiederholungen, woher Spider-Girl kommt und blabla, vergällen einem leider zuweilen den Spaß. Pat Olliffe`s Superheldinnen fehlt nach meinem Geschmack noch der letzte Schliff, allerdings befriedigt er, im Gegensatz zu einigen anderen Zeichnern, zumindest gewisse Basisansprüche. Seit einigen Jahren schon beschleicht mich beim Anblick so mancher Amazone die unwillkürliche Besorgnis, sie könnte jeden Augenblick ob ihrer Anatomie in sich zusammen brechen.



Spider-Girl fährt zu tief in der Spider-Man-Schiene, um sich individuell abzuheben, sie bleibt ein Seitenstrang in der Historie ihres Vaters. Die Strukturen ähneln sich, ja, einige Szenen sind unverschämt offensichtlich aus frühen Spider-Man-Ausgaben geklaut. Per Zeitreise lernt May sogar ihre juvenilen Eltern kennen - leider nicht nur olle Kamellen, sondern teilweise echt peinlich.



May ist unschlagbar beim BasketballIn Heft 6 offenbart sich dann, dass May Parker im Gegensatz zu ihrem Erzeuger über eine weitere extraordinäre Fähigkeit verfügt. Sie kann mit ihren Händen nicht nur an beliebigem Material haften, sondern dies auch abstoßen, sozusagen als Geschoss benutzen. Wer wissen will, inwieweit sie diese Gabe gezielt einzusetzen lernt, muss sich die amerikanischen Originalausgaben besorgen. Marvel Deutschland hat Spider-Girl soeben aufgrund geringer Verkaufszahlen eingestellt. (rs [1])



Spider-Girl - No.6

enthält: US-Spider-Girl No.11 & 12

Text: Tom DeFalco

Zeichnungen: Pat Oliffe

Tusche: Al Wiliamson

48 Seiten, Heft

Marvel Deutschland, 5.95 DM, 48.-öS, 6.- sfr

Dezember 2000




Passend zum Thema:

Spider-Man: Kravens letzte Jagd (Marvel Exklusiv Bd.2) [2]

Spider-Man: Wahre Monster (Marvel Exklusiv Bd.6) [3]

Spider-Man: Lost Years(Reprint-Box) [4]

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