Comic Radio Show

Der sensationelle Spider-Man - No.47

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von stephan am 26.01.2001, 10:20 Uhr

Künftig nur noch erstaunlich!



CoverDieses letzte Heft der Serie beendet nicht nur einen in "Der sensationelle Spider-Man" No.30 begonnenen Handlungsbogen, sondern ist auch gleichzeitig der Schlußpunkt für die zwei bisher laufende Marvel-Serien um den sympathischen Wandkrabbler.

Es ist zu hoffen, dass dies kein Alarmsignal ist, denn kurz nachdem Dino seine "Superman"-Serie ebenfalls unter großem Getöse neu mit einer Nummer 1 [1] startete, wurde dort kurz drauf gleich das komplette Superhelden-Programm eingestellt und von der neuen Superman-Serie gab's bei uns gerade mal 8 Ausgaben. Wäre schlimm, wenn das bei Marvel auch passieren würde.



Wie dem auch sei: Nach dem Neustart wird "Der sensationelle Spider-Man" nicht mehr "sensationell", sondern nur noch "erstaunlich" sein (neuer Titel also: "Der erstaunliche Spider-Man" - erstes Heft seit ein paar Tagen im Handel). Parallel dazu wird es eine zweite Spidy-Reihe unter dem Titel "Peter Parker: Spider-Man" geben. Beide Serien werden immer zwei Hefte enthalten die vorerst von John Romita Jr., dem wohl besten Superhelden-Zeichner, gestaltet wurden.



Durch die Konzentration auf zwei laufende "US-Spider-Man"-Serien (statt bisher vier oder mehr) mit je 2 US-Heften pro Monat werden die Geschichten bei uns jetzt doppelt so schnell wie in den Staaten herausgebracht um dadurch den Veröffentlichungs-Vorsprung der Amis zu verkleinern.



Spidy hat soeben Tante May gefundenJetzt wäre eigentlich zu erwarten, dass "Der sensationelle Spider-Man" mit so einem richtigen Knaller abschließt. Doch der Abschluss ist dann schon eher "erstaunlich" und nicht mehr wirklich "sensationell".



Nachdem wir erfahren haben, dass Mary-Jane, die rothaarige Gattin von Peter Parker, ihr Studium aufgegeben hat, um künftig wieder als Modell zu arbeiten, sieht es eine Weile so aus, als würde das Schicksal die Parkers wieder mit ihrer unter seltsamen Umständen verschollenen Tochter May (die sich in einem Paralleluniversum ja als "Spider-Girl" herumtreibt) zusammenführen. Peter findet dann zwar eine nahe Verwandte namens May, doch hierbei handelt es sich zur völligen Verwirrung der Leser um seine Tante!



Spider-Man gegen schnuckelige lila MonsterDiese starke Konzentration auf das persönliche und verwandtschaftliche Umfeld des Helden unterscheidet "Spider-Man" zwar von allen sonstigen Superhelden. Doch die Serie krankt daran, dass andauernd längst tot geglaubte Figuren aus der Vergangenheit wieder auftauchen (so trieb sich etwa "Spider-Girl" kürzlich ausführlich in der Vergangenheit ihres Vaters herum) und vollmundig angekündigte Änderungen (wie etwa der neue "Spider-Man" Ben Reilly, der dann doch nur ein Klon war) nach kurzer Zeit wieder feige zurückgenommen werden. Ob die Leser diese Rückkehr der Tante im Dallas-Stil ("Es war alles nur ein Traum") annehmen werden, bleibt abzuwarten.



Eine große Hoffnung ist da die "Ultimate Spider-Man"-Reihe, die ab April auch bei uns erscheint. Hier scheint es wirklich zu gelingen einer neue Leserschaft die Entstehungsgeschichte von "Spider-Man" ganz ohne Ballast zu erzählen. (hl [2])



Der sensationelle Spider-Man - No.47

Text: Howard Mackie

Zeichnungen: John Romita Jr.

Tusche: Scott Hanna

76 Seiten, Heft

Marvel Deutschland, 5.95 DM, 48.- öS, 6.- sFr

Dezember 2000


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