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Star Trek - No.1: Voyager

Rezensionen / Film & TV
geschrieben von stephan am 06.07.2000, 21:50 Uhr

Schrott Trek



CoverComics zu TV-Serien sind genau wie Bücher zu TV-Serien ein recht problematisches Genre. Schon die einzelnen TV-Folgen der "Star Trek"-Serien (mit Ausnahme von "Deep Space Nine") vermeiden es von irgendwelchen Ereignissen zu erzählen, die dauerhafte Auswirkungen auf die Serie hätten oder (was sicherlich noch schlimmer ist) die TV-Sender zwingen würden die Serie in der "richtigen" Reihenfolge auszustrahlen.

Wenn eine Serie auf der Stelle tritt, ist von einem dazugehörigen Comic nun wirklich nicht mehr viel zu erwarten und wenn es eine Serie gibt, die auf der Stelle tritt, dann ist es ganz sicher "Voyager". Diese aktuellste "Star Trek"-Serie erzählt die dämlichsten Geschichten seit Bestehen der Föderation. Wir erinnern uns: Das ganz toll aussehende neue "Star Fleet"-Protzraumschiff namens "Voyager" gelangt durch eine Raumanomalie (das ist ein schwarzes Loch im Drehbuch) gemeinsam mit einem Schiff der Widerstandsorganisation Maquis in den 70.000 Lichtjahre entfernten Delta-Quadranten.



BeispielDie wackeren Helden vom Widerstand disqualifizieren sich schon im "Voyager"-Pilotfilm "The Caretaker" (genialer deutscher Titel: "Der Fürsorger") indem sie sofort Star Fleet-Uniformen anziehen und andauernd vor Captain Kathryn Janeway salutieren. Das Hauptproblem der Serie ist jedoch das Hauptproblem der "Voyager"-Crew: Sie benötigen bei voller Warp-Geschwindigkeit 70 Jahre um heimzukehren und lassen sich trotzdem reichlich Zeit jede Anomalie ausgiebig zu bestaunen. Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Serie übrigens keinesfalls besser geworden seit die hübsche Jery Ryan als reassimilierte Borg "Seven of Nine" in die Crew aufgenommen wurde.



Im Hinblick auf diese Schrottserie ist der jetzt bei Dino erscheinende Comic gar nicht mehr so schlimm: Jim Lees WildStorm Productions, die zu DC gehören, liefern optisch so ziemlich das beste bisher veröffentlichte "Star Trek"-Comic-Material (was allerdings nicht viel mehr bedeutet als dass alle Darsteller gut zu erkennen sind - nur Captain Janeway wurde ein wenig verjüngt) und mit der Story verschwendet der Leser zum Glück keine vollen 45 Minuten (von den Werbepausen ganz zu schweigen).



BeispielAnsonsten wurde das Comicheft, wie von Dino nicht anders zu erwarten, mit interessanten und fundierten Artikeln rund um "Star Trek" garniert. Die Comics aus dieser neuen Serie werden alle zwei Monate erscheinen, also deutlich seltener als das "Star Wars"-Material. Heft 2 wird eine "Star Trek Classic"-Geschichte um Spock und Kirk erzählen und innerhalb einer "Star Trek-Sonderreihe" wird auch eine Comic-Fortsetzung zum Serien-Finale von "Deep Space Nine" veröffentlicht. Aber das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, denn darauf freuen muss man sich vermutlich nicht. (hl [1])




Star Trek - No.1: Voyager - Unter falscher Flagge

Text: Nathan Archer

Zeichnungen: Jeffrey Moy & W. C. Carani

60 Seiten, Heft (auch als Prestigeausgabe für 12.90 DM erhältlich)
Dino, 6.90 DM/sFr, 55.- öS
Juli 2000




Mehr Star Trek:

Star Trek - No.2: Verwirrspiele (Original) [2]

Star Trek - No.3: Elite Force (Voyager) [3]

Star Trek - No.4: Im Banne des Wolfs (Next Generation) [4]

Star Trek - Sonderband No.1: Vielleicht auch träumen [5]

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