Comic Radio Show

Superman gegen Spider-Man

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von Freebird am 16.04.1999, 13:39 Uhr

Die Mutter aller Crossovers



Cover1975 schuf Gerry Conway das erste Crossover zwischen einem DC- und einem Marvel [1]-Superhelden. Natürlich handelte es sich hierbei um Superman und Spider-Man, die damals gegen Lex Luthor und Doc Octopus antreten mussten.

Der Aufbau der Geschichte ist klassisch. Zunächst wird Superman vorgestellt und dabei gezeigt, wie er Lex Luthor dingfest macht. Luthor war damals noch kein unantastbarer Tycoon, sondern ein schlichter, kostümierter Superschurke. Anschließend wird Spider-Man exakt die gleiche Seitenanzahl (15) eingeräumt um Doc Oc in den Knast zu bringen.



Die beiden Schurken verbünden sich und brechen gemeinsam aus. Clark Kent reist dann mit Lois Lane nach New York, trifft auf Peter Parker und Mary Jane Watson und als Superman auf Spider-Man. Es gibt Mißverständnisse und zunächst gehen sie aufeinander los und anschließend geht's dann gemeinsam gegen die Schurken.



BeispielSo weit so gut, wenn nicht sogar sehr gut. Doch leider hat der Dino Verlag [2], anders als Ehapa [3] Anno 1976, das Ding nun im Heftchen-Format veröffentlicht, was trotz Farbkorrekturen, Handlettering und interessanten Vor- und Nachworten, die meisten Sammler wohl doch davon abhalten wird, nun zu versuchen ihre alte Ehapa-Ausgabe für 130,- DM (laut Hit Comics) zu verkloppen. Diese antiquarische Veröffentlichung im Großformat und mit satteren Farben kommt einfach sehr viel besser und verdient es auch nicht, wie ein Heftchen unter vielen zu wirken, denn immerhin handelt es sich um die Mutter aller Crossovers. (hl [4])



Guido möchte dazu auch was sagen:

Immer wieder von den LeserInnen gefordert legen Dino und Marvel Deutschland jetzt die "alten" Crossover der 70er Jahre wieder auf. Los ging es im Februar mit dem Crossover zwischen Superman und Spider-Man, wobei sich Dino in diesem Falle für das Prestige-Format entschied, im Innenteil jedoch auf das z.B. in den Sonderbänden relativ dünne Hochglanzpapier verzichtete und stattdessen auf etwas dickerem, kartonartigem Papier drucken ließ.



BeispielWas zuerst auffällt sind die Zeichnungen. Im Gegensatz zu den aktuellen, in Deutschland publizierten Sachen, sind diese zumindest in meinen Augen um Klassen besser (siehe Spider-Man No.25). Spider-Man sieht eben aus, wie er auszusehen hat und Superman auch. Die Story ist natürlich schnell erzählt: Spider-Man und Superman tun sich nach einem kurzen, heftigen Kampf zusammen um gemeinsam Doc Oc und Lex Luthor wieder dingfest zu machen. Wie es zu einer Verschmelzung der Universen kam, darauf wird nicht eingegangen.



Auf 100 Seiten gibt es quasi ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Von den späteren Clownereien bei Marvel und dem neuen Kostüm bei DC ist hier logischerweise nichts zu sehen, die Figuren erscheinen frisch, unverbraucht - im Gegensatz zum aktuellen Stand, wo Frischzellenkuren schon einmal das Gegenteil von dem bewirken können, was sie eigentlich sollen. Kurz gesagt: 100 Seiten Comic-Nostalgie. (gl [5])



Superman gegen Spider-Man

Text: Gerry Convay

Zeichnungen: Ross Andry

Tusche: Dick Giordano

92 Seiten, Softcover

DINO Verlag, 12.90 DM

Januar 1999


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