Comic Radio Show

Tango de la Mort

Rezensionen / Independent
geschrieben von Maqz am 16.08.2000, 14:53 Uhr

Sonne, Mond und Tod


Cover"Tango de la Mort" heißt dieses kleine, aber sehr feine Büchlein, in dem einige bisher nur in sehr kleinen Auflagen zwischen 1996 und 1998 erschienene Mini-Comics nachgedruckt werden. Der Oberhausener Zeichner Ulf K. erzählt in thematisch gegliederten Kapiteln oft sehr poetische Geschichten, die meist ohne Worte auskommen. Mal geht es um den Tod, mal um die Sterne (die natürlich auch geputzt werden müssen), manchmal geht es um Paris und somit natürlich auch um die (oft unerwiderte) Liebe.



Ulf K., der auch in den "Tentakel [1]"-Sammelbänden vertreten ist, erzählt seine Geschichten in Zeichnungen die recht schlicht wirken, dabei aber von einer selbstverständlichen Leichtigkeit sind, die ihresgleichen sucht. Besonders gut gefallen hat mir "An einem Freitag Abend". Hier wird gleich zweimal die Geschichte eines Rendezvous erzählt. Im oberen, recht elegant gezeichneten Teil der Seiten, verläuft die Begegnung sehr erfreulich. Im unteren, nervös und krakelig gestalteten, Teil geht dagegen alles schief.

<br Beispiel>Abgesehen von seiner Tätigkeit als Autor vom "Tango des Todes" ist Ulf K. außerdem noch bei der "Edition 52" als Herausgeber der sogenannten "collection ubu imperator" aktiv (Hier erschien bereits "Das Chi Gong des Chinesen Wei" von Martin Baltscheid) und zeichnete darüber hinaus nach Texten von Andreas Dierßen ("Die Nachtjäger [2]" - Zwerchfell) für diese Kollektion auch noch das Heftchen "Das Jahr in dem wir Weltmeister wurden" (lang, lang ist es her). Diese recht sensible Jugenderinnerung reicht leider nicht ganz an die Stories in "Tango de la Mort" heran und die sind wirklich schön. (hl [3])

Inzwischen haben wir vom Autoren Ulf K. Feedback erhalten, dass wir euch nicht vorenthalten wollen:

<br Beispiel>"Lieber Heiner L.,
es freut mich, dass Dir der Tango de la Mort gefallen hat. Ich möchte aber noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Lob für die von Dir hervorgehobene Geschichte, mir nicht allein zusteht. Den oberen Teil des Comics schuf mein lieber Freund Frank Schmolke, der sicherlich erfreut sein wird zu hören, dass Du seinen Part für den eleganteren hielst.

Schade, dass Dir der Weltmeistercomic nicht so gefallen hat. Es würde mich schon interessieren warum. Ansonsten hoffe ich, dass Dir auch meine nächsten Geschichten gefallen werden.

Feinste Gruesse aus Oberhausen

ulf k."

Und Heiner hat geantwortet:
"Hallo Ulf,

den Frank Schmolke kenne ich auch recht gut. Das ist ja lustig, dass er den "eleganteren" Teil (den ich aber nicht für besser, sondern nur für anders als Deinen unteren Teil halte, beide geben unterschiedliche Stimmungen optimal wieder) gestaltet hat. Bei der Fussball-Sory musste ich an viele öde Fussball-Erlebnisse meiner Jugend denken. Ich fand diesen Sport schon immer sehr langweilig und war dementsprechend schlecht darin.

Viele Grüsse

Heiner"

Tango de la Mort
Text und Zeichnungen: Ulf K.
100 Seiten, DIN A5-Büchlein, s/w
Edition 52, 34.- DM
Juli 2000
ISBN: 3-935229-00-3


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