Wie fühlt sich ein Mann mit Millionen Kindern?
[1] Ein gemaltes Abenteuer aus dem „Star Wars“-Universum. Einer der dünnsten Bände von Paninis Hardcover-Reihe, deren aneinander gereihter Rand dann ein riesiges „Star Wars“-Motiv ergibt. „Blutsbande: Jango und Boba Fett“ ist so gut, dass sich der Comic nicht nur für Komplettisten der Reihe lohnt, schließlich geht es hier um eine überaus spannende Frage: welche Probleme ergeben sich daraus, dass Jango Fett seine DNA zur Verfügung stellte, um die mächtige Clonarmee des Imperiums zu erschaffen?
Ein völlig revolutionär neuer Blick, ein fehlendes Bindeglied wie „Rogue One“ ist dieser Comic nicht ganz geworden, aber auch keine lieblos und irrelevante Geschichte, die einfach nur den Namen „Star Wars“ verwendet, um Geld zu scheffeln. Wie bei manch anderen gemalten Comics scheint sich aber auch dieser zu sehr auf die beeindruckend schönen Bilder zu verlassen. Die Story ist eher dünn, dafür aber von poetischer Schönheit.
Jango Fett ist einer der besten Kopfgeldjäger der Galaxie. Er ist wortkarg, aber kein Unmensch. Für das Imperium stellte er sein Erbgut zur Verfügung, um daraus die Klontruppen erschaffen zu lassen. Als Gegenleistung forderte er einen unveränderten Klon für sich persönlich ein, seinen Sohn Boba. Diesem versucht Jango lebenswichtige Lektionen zu vermitteln, eine davon lautet: immer das Kopfgeld kassieren. Ein Kopfgeldjäger mit Berufsethos und nicht aus Mordlust.
Trailer zur Star Wars Comic Collection [2]
Eines Tages taucht ein weiterer „Sohn“ von Jango Fett auf, der so gar nicht im Sinne seines Vaters handelt. Der Comic springt von der Kindheit Bobas über das Auftauchen des Fremden bis in die Zeit nach Jangos Tod und erzählt eine anrührende Vater-Sohn-Geschichte wie sie jedem Fan von Clint Eastwood und Garth Ennis gefallen dürfte. Bereits die Anfangssequenz beginnt mit grandiosen Bildern und trockenem Humor und das Ende mündet in eine Szene, die mehr Tiefgang, Emotionen und Weisheit besitzt als es alle gesammelten Vorträge von Yoda aus den Filmen bieten können. Kann man kitschig finden oder eben sehr schön.
Wertung: 80 %
Star Wars 24: Legends: Blutsbande: Jango und Boba Fett
Genre: Science Fiction
Text: Tom Taylor
Zeichnungen: Chris Scalf
Übersetzung aus dem Englischen: Michael Nagula
108 Seiten, Hardcover, farbig
Extras: Cover-Galerie, redaktioneller Teil
2017 Panini Comics, 13,99 Euro
Am Besten kauft man sich den Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch... Star Wars 24 kann man auch hier kaufen [3]
(c)opyright der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung Panini Comics 2017
|