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Das Bronze-Projekt: Ein archäologisches Comic-Experiment

Nachrichten / Politik & Geschichte
geschrieben von Maqz am 19.01.2017, 11:08 Uhr

Graphic Novel: Ein Weg zur Vermittlung von Wissenschaft?

Publikumsgespräch am 21.01.2017 in Göttingen Bronzezeit als Comic Menschliche Skelette, Bronze-Gießformen oder Gefäß-Scherben - aus solchen Fundstücken setzt der Archäologe und Ausgrabungsleiter Dr. Immo Heske schon seit Jahren die Geschichte eines bronzezeitlichen Herrschaftssitzes in Niedersachsen zusammen und publiziert in Tagungsbänden und Fachzeitschriften. Die Funde liefern immer wieder neue Erkenntnisse darüber, wie die Menschen in der Bronzezeit gelebt haben - woran sie geglaubt, womit sie gehandelt oder wovon sie sich ernährt haben. Um seine Forschungsergebnisse einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, experimentiert Heske nun mit einem neuen Medium - dem Comic. Auf Grundlage einer Idee von Heske unter Berücksichtigung der archäologischen Fakten und konkreter Funde entwickeln der Zeichner Martin Böer und die Journalistin Conny Crumbach eine fiktive Geschichte, in der den Bewohnern des Herrschaftssitzes neues Leben eingehaucht wird. Für die Autoren geht es dabei allerdings nicht um die naturgetreue Illustration der Frühgeschichte und der archäologischen Forschungsergebnisse - sondern um die eigene Interpretation und den individuellen Zugang zu dieser besonderen Episode der Menschheitsgeschichte.

Bei einem Publikumsgespräch am 21.01.2017 während der Nacht des Wissens an der Uni Göttingen berichten Heske, Böer und Crumbach über ihre Zusammenarbeit und diskutieren mit dem Publikum darüber, welche Bereicherungen aber auch Konflikte ein solches Projekt zwischen Wissenschaft und Kunst mit sich bringen kann. Gezeigt werden erste Szenen und Charaktere des Comics sowie archäologische Fundstücke, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Moderiert wird das Gespräch vom Kölner Comiczeichner Leo Leowald, der das Bronze-Projekt künstlerisch betreut und berät.


Zitate zum Bronze-Projekt:

Martin Böer: „Wie stellt man eine Zeit dar, die schon so lange zurückliegt und die noch nicht gänzlich durchleuchtet wurde? Die Lücken in der Geschichte sind dabei ein spannender Raum, in dem ich zeichnerisch experimentieren kann. Die fundierten Ausgrabungen und Erkenntnisse dienen mir dabei als stabiles Rückgrat.“

Bronzezeit als Comic

Conny Crumbach: Viele Themen der Bronzezeit sind erstaunlich aktuell: Damals haben Menschen im Norden Deutschlands damit begonnen, Rohstoffe aus dem Inneren der Erde zu gewinnen, mit ihnen zu handeln und materiellen Besitz anzuhäufen. Ein System, das sich bis heute gehalten hat und vielleicht gerade dabei ist, zu kollabieren.“

Immo Heske: „Die Herausforderung ist, aus den wissenschaftlichen Erträgen der Forschung und faszinierenden Funden den Sprung in eine erzählbare Story zu schaffen.“

Leo Leowald: "Comics sind ein tolles Medium, um Wissen zu vermitteln, ohne damit unangenehm aufzufallen. Ohne Asterix hätten die meisten von uns vermutlich eine deutlich nebulösere Vorstellung von Römern und Galliern."
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Veranstaltung: Graphic Novel: Ein Weg zur Vermittlung von Wissenschaft? - Publikumsgespräch mit Dr. Immo Heske, Leo Leowald, Martin Böer und Conny Crumbach im Rahmen der Nacht des Wissen, Seminar für Ur- und Frühgeschichte
Termin: 21.01.2017 um 19 Uhr und um 22 Uhr im Foyer des KLW; Kulturwissenschaftlichen Zentrums

Pressekontakt: Pressestelle der Georg-August-Universität Göttingen/ und Dr. Immo Heske, Sem. UFG, iheske@gwdg.de, 0551/395082

Bildmaterial: Szene aus der Graphic Novel/ Zeichner: Martin Böer

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