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Doctor Strange: Der Eid

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von StefanS am 22.10.2016, 11:00 Uhr

Die Welt oder einen Freund retten?


Doctor Strange [1]Die zentrale Frage dieses Comics von 2006 ist eine, immer wieder gern gestellte, philosophischer Natur, die von Dostojewski (Schuld und Sühne) bis Gene Roddenberry (Star Trek) über Ferdinand von Schirach (Terror) immer wieder aufgeworfen und für Kontroversen sorgt: Darf sich ein Mensch zum Richter über Leben und Tod erheben. Und auch: Ist der Tod weniger hinzunehmen, wenn dafür viele gerettet werden können?

Passend zum Kinofilm mit Benedict Cumberbatch (Sherlock, Star Trek etc.) als Dr. Stephen Strange, der am 27. Oktober 2016 in den deutschen Kinos anläuft, hat Panini Comics vier passende Comics im Angebot: die neue Serie, die Herkunftsgeschichte namens „Anfang und Ende“, die offizielle Vorgeschichte zum Film und eben „Der Eid“. Letzterer Titel wird als „eine der besten Dr. Strange-Storys“ angepriesen.

Erdacht und entwickelt von dem „Spider-Man“-Erfolgsteam Steve Ditko und Stan Lee betrat der arrogante Mediziner Dr. Strange 1963 das Marvel-Universum. Nach einem Autounfall kann er nicht mehr als Chirurg tätig sein, findet dann im fernen Asien zur Magie und ist fortan ein Superheld.

Doctor Strange

Obwohl „Der Eid“ erstmals 2006 erschien wirkt er so als wäre er voller Anspielungen auf den Kinofilm, wird doch Strange ständig mit Sherlock Holmes verglichen.

Die Geschichte handelt von einem Serum, mit dem Leben gerettet werden können. Strange hätte die Möglichkeit daraus so viel Medizin herzustellen, dass er die gesamte Menschheit von Krankheiten befreien könnte. Aktuell benötigt er es aber vor allem, um seinen an Krebs erkrankten Assistenten und Freund Wong zu retten. Zu den amüsantesten Momenten gehört das Zusammenspiel der beiden Figuren, bei denen Strange völlig den Part des Kopfmenschen übernimmt und Wong für das handfeste, praktische Leben zuständig ist.

Doctor Strange

Nach einem dramatischen und humorvollen Auftakt beim Superhelden-Facharzt Night Nurse (die Kasse übernimmt offenbar keine Übermenschen) und einigen magischen Duellen mitten in New York endet der Comic mit einem packenden Showdown auf einem Hochhaus, der so wirkt wie in einer Vielzahl anderer Filme, Computerspiele und Comics schon allzuoft gesehen. Im Grunde ist zu vieles in diesem Werk sehr routiniert, gut gemacht, aber eben nicht innovativ oder überraschend. Ein weiteres „Saga“ oder „Y – The Last Man“ sollte man von diesem Buch nicht erwarten. Die Zeichnungen des Spaniers Martín werden im Vorwort von Christian Endres „als zeitgemäße Weiterentwicklung von Steve Ditkos charakteristischem Strich“ bezeichnet und wissen durchaus zu gefallen. Sicher hat auch der Kanadier Vaughan eine flüssig lesbare Story geschrieben, aber eben keine überraschende oder wirklich ergreifende.

Wer nach dem Kinobesuch Lust auf einen Comic von Doctor Strange hat kann hier gerne zugreifen, es ist solide Unterhaltung.

Doctor Strange


Wertung: 75 %

Doctor Strange: Der Eid
Genre: Superhelden
Enthält die US-Hefte: Dr. Strange: The Oath 1-5 und Dr. Strange: Fahrenheit 666
Text: Brian K. Vaughan
Zeichnungen: Marcos Martín
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch: Marc-Oliver Frisch
132 Seiten, Softcover, farbig
2016 Panini Comics, 14,99 Euro


Am Besten kauft man sich den Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Doctor Strange - Der Eid kann man auch hier kaufen


Doctor Strange


Auch erhältlich als auf 222 Exemplare limitierte Hardcover-Edition für 25 Euro [2]

(c)opyright der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Panini Verlag 2016


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