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Amazing Spider-Man 2 Rise of Electro

Rezensionen / Film & TV
geschrieben von StefanS am 24.09.2014, 07:00 Uhr

Die Energiewende der neuen Spidey-Reihe



The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro [1]Zum zweiten Mal kämpft Peter Parker ( Andrew Garfield) in New York gegen das Verbrechen und um die Liebe von Gwen Stacy (Emma Stone). Im ersten Film wirkte dieser neue Peter viel zu arrogant und somit Welten von der Comicvorlage entfernt. Wurde dieses Manko abgestellt und erreicht wenigstens die Fortsetzung das Niveau von Sam Raimis Spider-Man-Trilogie?



3D-Referenz

Im Audiokommentar erfahren wir mehrere interessante Dinge. Zum einen klagt Avi Arad, das Comics früher besser waren als heute. Dann erzählt der langjährige Geschäftspartner von Stan Lee, dass Lee im Grunde genommen am liebsten Tony Stark / Iron Man sein möchte. Ebenfalls zu erfahren: Amazing Spider-Man 1 wurde mit zwei Kameras in 3D gedreht, während bei der Fortsetzung die 3D-Effekte erst nachträglich eingefügt wurden, was für die Filmmacher deutlich mehr Freiraum, etwa bei der Kameraführung bedeutete. Und dann gibt es noch leichte Kritik am fehlenden Knistern zwischen Gwen und Peter – eine Kritik, die auch in Zeitungsberichten von Darsteller Andrew Garfield zu lesen war.
Die 3D-Effekte sind tatsächlich mit das Beste an diesem Film! Wenn sich Spidey durch die Straßenschluchten New Yorks schwingt, dann sieht das so gut aus wie noch nie zuvor! Und auch sonst wirkt der Film gelungener als Teil 1.

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

Die Zeit verrinnt so schnell

Der Film beginnt mit einer Szene, in der eine Uhr aufwändig animiert wurde und die wichtigste Szene greift dieses Motiv wieder auf – nutze die Zeit, lass die Frau nicht gehen, mit der du dein Leben verbringen willst, das dürfte die Botschaft dieser Bilder sein. Der Film ist halb Liebesgeschichte und halb Werbevideo für 3D-Blu-rays.

Peter und Gwen haben die Schule beendet. Gwen würde gerne in England Medizin studieren. Peter hält es in New York, dort schlägt er sich mit Electro (Jamie Foxx), Grüner Kobold (Dane DeHaan) und Rhino (Paul Giamatti) herum. Das scheint erst das Vorspiel zu werden und für Teil 3 kündigt sich ein Auftritt der Sinistren Sechs an, mit Doc Ock, Geier und Co.

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

So lang und so wenig Substanz

Der Film hat mit 142 Minuten schon seine Längen und langweilt stellenweise, dennoch wirkt es so als würde unterm Strich gar nicht so viel dabei herumkommen.

Was macht Peter eigentlich beruflich? Wo ist J. J. Jameson? Warum hat man Sam Raimi nicht weitere Filme mit dem perfekt eingespielten Team MJ (Kirsten Dunst) und Peter (Toby Maguire) drehen lassen?

Andrew Garfield hat etwa im Facebook-Film „The Social Network“ und Emma Stone in „Zombieland“ bestens unterhalten, beide Schauspieler sind hochtalentiert und anders als Maguire dichter an der Altersgrenze 30 als an der 40, insofern ist die Wahl verständlich, um ein jüngeres Publikum zu erreichen.

Tricktechnisch ist „The Amazing Spider-Man 2“ um ein Vielfaches besser als Raimis „Spider-Man 1“. Die Entwicklung von Peter Parker vom arroganten Schnösel in „The Amazing Spider-Man 1“ zum nachdenklicheren, demütigen und sympathischeren Normalo wirkt sehr positiv und tut dem Film gut. Gwen kommt ziemlich zu kurz und es bleibt der Verdacht: eigentlich wäre man lieber so cool wie Batman.

Du bist eben nicht Batman

Ein Sonderling der zum Superschurken wird: bei DC Comics heißt der Riddler, bei Marvel ist es Electro. Ein Flugzeugabsturz als Einstieg in den Film: bei Christopher Nolan gehört diese Szene Bane, in diesem Film sehen wir Peters Eltern auf den Spuren von James Bond. Wirkt alles wie schon mal gesehen und aus dem Superheldenfilmbausatz etwas unmotiviert neu zusammengesetzt.

Bonusmaterial

Meine Test-Blu-ray hatte außer Trailer des ersten Films und Audiokommentar der Filmmacher (ohne Regisseur Marc Webb) nichts weiter zu bieten.

Fazit

„Captain America: Return of the First Avenger“ ist der erwachsene, bessere Thriller 2014, „Guardians of the Galaxy“ ist der frechere, witzigere Marvel-Film, aber „The Amazing Spider-Man 2: Rise of Elektro“ lohnt sich allein schon wegen der 3D-Effekte. Gegen Sam Raimis zweiten Spidey-Film und Nolans Batman wirkt der Wandkrabbler aber mächtig kraftlos. Im Fußball heißt es: Geld schießt keine Tore. Für diesen Film gilt: Effekte und Riesenbudget ersetzen kein gutes Drehbuch und sind kein Ersatz für die fehlende Chemie zwischen Peter und Gwen.
The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro [2]
Wertung: 75 %

TECHNISCHE INFOS 3D-BLU-RAY

Auch erhältlich als DVD, Blu-ray, Blu-ray 2D/3D, Stream, Download

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

Originaltitel: The Amazing Spider-Man 2

Verkaufsstart: 4.9.2014

Genre: Action

Regie: Marc Webb

Drehbuch: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Jeff Pinkner und weitere.

Comicvorlagen: Stan Lee, Steve Ditko und andere

Darsteller:

Andrew Garfield - Spider-Man / Peter Parker
Emma Stone - Gwen Stacy
Jamie Foxx - Electro / Max Dillon
Dane DeHaan - Green Goblin / Harry Osborn
Colm Feore - Donald Menken
Felicity Jones - Felicia
Paul Giamatti - Aleksei Sytsevich / Rhino
Sally Field - Tante May
Embeth Davidtz - Mary Parker
Campbell Scott - Richard Parker

und viele weitere.

Produktionsland/-jahr: USA / 2014

FSK: ab 12 Jahren freigegeben

Lauflänge: 142 Minuten

Bildformat: 16:9 - 2.40:1

Sprachversionen / Tonformat:
Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Türkisch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel:
Englisch, Türkisch, Deutsch

Bonusmaterial:
Audiokommentar der Filmmacher
Trailer The Amazing Spider-Man

Sony Pictures Home Entertainment 2014




(c)opyright der Abbildungen: Sony Pictures Home Entertainment 2014

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