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Die Sechste Waffe

Rezensionen / Western
geschrieben von StefanS am 17.09.2014, 21:43 Uhr

Western trifft auf Gespenstergeschichte


Die Sechste Waffe [1] „12 Uhr Mittags“, „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“, „Der mit dem Wolf tanzt“ und „True Grid“ - es gibt so viele wunderbare Westernfilme! Und Comics wie „Blueberry“. Warum reicht das Genre nicht, wieso muss noch ein weiteres Element eingebaut werden? Dabei kam doch schon bei „Wild Wild West“ und „Cowboys and Aliens“ totaler Kernschrott raus. Droht ein weiterer Flop?

John Wayne trifft auf „Fluch der Karibik“ - so ließe sich „Die Sechste Waffe“ grob und nicht völlig treffend beschreiben, um zumindest einen groben Eindruck zu vermitteln.

Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865, dem so genannten Sezessionskrieg, wendet sich der Konföderierten-General Oleander Bedford Hume einer neuen Aufgabe zu: er will düstere, magische Mächte entfesseln. Um solch große Kräfte zu erlangen, braucht der General den letzten von sechs Revolvern. Glücksspieler und Revolverheld Drake Sinclair will diesen Plan durchkreuzen.

Sechs Revolver oder die fünf Ringe des Mandarin, dem Gegenspieler von Iron Man. Oder der eine Ring von Sauron aus „Der Herr der Ringe“ - so originell klingt die Idee dieses Comics nicht. Das ein Handlanger des Generals und der Held sich ähnlich sehen trug ein weiteres dazu bei, dass ich etwas holprig in diesen Mystery-Western hinein fand – ich habe dann gelernt, sie anhand des Bartes auseinanderzuhalten.

Die Sechste Waffe

Zeichnerisch zieht einen dieser Comic sofort in eine spannende und interessante Western-Welt hinein. Brian Hurtt (Hard Times) fängt Saloons und staubige Städte prima ein und lässt auch das Übersinnliche nicht albern erscheinen. Cullen Bunn (The Tooth) erzählt die Geschichte mit Witz, Tempo und erzeugt eine durchgängige Spannung. Mit dem Horrorcomic „The Damned“ haben die beiden US-Amerikaner bereits zuvor als Team gearbeitet.

Eine epische Oper wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder ein Film mit politischer Botschaft wie „12 Uhr Mittags“ ist „Die Sechste Waffe“ nicht. Es ist solide, nicht zu überdrehte, Unterhaltung, die gerne fortgesetzt werden darf!

Die Serie wurde für zwei Eisner- und drei Harvey-Awards nominiert.

Außerdem erschienen: eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit Schutzumschlag und signiertem Exlibris für 34,80 Euro.

Die Sechste Waffe

Wertung: 78 %

Die Sechste Waffe
Originaltitel: The Sixth Gun (2011)
Text: Cullen Bunn
Zeichnungen: Brian Hurtt
Farben (Kapitel 6): Bill Crabtree
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch: Peter Liehr
176 Seiten, Hardcover, farbig, Format: 17 x 24 cm
2014 All Verlag, 19,80 Euro


Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Die Sechste Waffe kann man auch hier kaufen [2]


(c)opyright der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: 2014 All Verlag für die deutsche Ausgabe


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