Porträt des jungen Manns als Künstler
[1]Jimmy ist 26 Jahre alt, Comiczeichner und lebt in Québec, Kanada. Seit nunmehr 2977 Tagen lebt er unfreiwillig im Zölibat. Dabei ist er in seinem Bekanntenkreis von massenweise schönen Frauen umgeben. Amelie, Annie, Claire, Fabienne, Juliette, Sabine, Sarah und wie sie alle heißen. Doch leider sehen sie ihn nur als guten Freund, dem sie auch intimste Geheimnisse und alle ihre Beziehungsprobleme anvertrauen. Und wenn doch mal eine bereit ist, sich für eine Nacht auf ihn einzulassen, nimmt er es vor lauter Abstumpfung durch die ganzen Körbe schon gar nicht mehr wahr.
„Echt jetzt? Du hast ganz alleine zuhause geschlafen? Haha! Du stellst dich wirklich so dumm an, wie du immer behauptest“, bekommt Jimmy das von einer anderen Freundin auch noch aufs Brot geschmiert. Auch mit der Band läuft es nicht so richtig. „Vielleicht werde ich einfach ein debiler alter Knacker?“, sorgt er sich. Da immer mehr Freunde wegziehen, siedelt auch er nach Montreal um, und das wird sein Leben verändern...
Jimmy Beaulieu erzählt Episoden aus seinem Leben als eher wenig erfolgreiche Künstlerseele. Er berichtet über Kindheitserlebnisse, etwa wie sein bester Freund bei einem Unfall ums Leben kam, oder schildert, wie später ein Freund ihm eine Cassette mit Beach-Boys-Liedern schickt, durch die er zum glühenden Brian-Wilson-Fan wird, erzählt von den Höhen und Tiefen seiner Verwandtschaft und nicht zuletzt über die Erfahrungen in der Comicszene. Beaulieu zeigt das Leben, wie es ist, manchmal heiter, manchmal melancholisch, bei den meisten Menschen im Allgemeinen und bei einem Künstler im Besonderen, mit einfachem Bleistiftstrich, aber immer berührend.
Am Ende des Tages
von Jimmy Beaulieu,
320 Seiten,
Schreiber&Leser, 22,80 Euro
Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Am Ende des Tages kann man auch hier kaufen [2]
(c) der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Schreiber und Leser 2014
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