Comic Radio Show

Eichborn Verlag

Comic-Macher / Humor/Cartoons
geschrieben von Maqz am 08.11.2001, 12:33 Uhr


Logo: Eichborn

Der Eichborn Verlag ist einer der wenigen "normalen" Verlage in Deutschland, die sich in ihrer Abteilung Humor, Comics und Non-Books (was immer das auch bedeuten mag) einen anarchistischen Witz bewahrt haben.

Neben den bekannten Titeln von Erich Rauschenbach, Peter Gaymann, Rolf Kutschera (Cowboy Kool [1]), Holger Aue oder Haimo Kinzler (Herr Wüttner & Frau Kleinschrot [2]) ist es vor allem das Oeuvre von Walter Moers [3], das diesen Bereich zu einem der lukrativsten im Unternehmen macht. Nicht zuletzt dank der Merchandising-Produkte, die weggehen wie warme Semmeln!



Aber auch die anderen Publikationen haben einen ganz besonderen Reiz! Als ich das neue Verlagsprogramm in meinen Händen hielt mußte ich zugeben, dass ich den Verlag bisher immer unterschätzt habe. Meine beiden jetzt natürlich nicht mehr geheimen "Geheimtipps" sind die Alben von Walter Moers "Wenn der Pinguin zweimal klopft... [4]" und Haimo Kinzlers "Einer geht noch!" Frühwerke von Haimo Kinzler [5] sind übrigens beim Zwerchfell Verlag [6] zu finden! (mg [7])



Kontakt:

Eichborn Verlag

Kaiserstraße 66

60329 Frankfurt am Main

Tel.: 069 / 25 60 03 0

FAX: 069 / 25 60 03 30

Presse:

069 / 25 60 03 - 10/11/12/13/14



Wer ausführlich über den Eichborn Verlag informiert werden möchte kann auf Seite zwei weiterlesen!
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Mit 200.000 DM aus einem Immobiliengeschäft fing alles an: Mit diesem Startkapital in der Tasche suchte Fischer-Lektor Vito von Eichborn auf der Frankfurter Messe 1980 einen kaufmännischen Partner - und fand ihn in Dr. Matthias Kierzek, Inhaber der Fuldaer Verlagsanstalt. Der legte dieselbe Summe dazu, und beide gründeten einen neuen Verlag: den Vito von Eichborn GmbH & Co Verlag KG.



Im privaten Hinterzimmer wurde das erste Programm des "Verlags mit der Fliege" zusammengestellt - eine Mischung aus Weltliteratur (Kobo Abe), politischem Engagement, Sponti-Büchern und Humor. An einer bunt gemischten Grundstruktur - dem schon sprichwörtlich gewordenen Eichborn-Spagat aus Kunst und Kommerz - hat sich bis heute nichts geändert. Nach ersten großen Erfolgen ("Domenica", "Tante Linas Kriegskochbuch", "Total tote Hose") vergrößerte sich das junge Unternehmen schnell. Bald gab es die ersten Cartoonbände von Erich Rauschenbach. 1984 kam das erste Manuskript von Walter Moers unverlangt in den Verlag, Vito von Eichborn sagte dem damals völlig unbekannten Zeichner sofort zu. Heute ist Moers mit insgesamt über 3,5 Millionen verkauften Büchern einer der wichtigsten Autoren des Verlags. Sein Geschöpf "Das kleine Arschloch" wurde von der Presse zur "Kultfigur der neunziger Jahre" gekrönt. Über 3 Millionen Zuschauer erfreuten sich im Jahr 1997 in "Das Kleine Arschloch - Der Film" an der aufmüpfigen Figur als Kinoheld.



Das Unternehmen expandierte und die Umsätze schnellten weiter in die Höhe: sieben Millionen Mark Umsatz waren es im Jahre 1988, ca. 15 Millionen 1990 und 23,5 Millionen im Jahre 1993. 1989 übernahm Eichborn die renommierte ANDERE BIBLIOTHEK [8] des Greno-Verlags und landete mit Irene Disches "Fromme Lügen" gleich den ersten großen Erfolg. In der bibliophilen Buchreihe, die bis heute von Hans Magnus Enzensberger herausgegeben und von Franz Greno gestaltet wird, folgten in den nächsten Jahren weitere Entdeckungen, wie beispielsweise "Die Ausgewanderten" und "Die Ringe des Saturn" von W.G.Sebald, "Die wunderbaren Falschmünzer" von Rolf Vollmann. Auch Raoul Schrotts "Die Erfindung der Poesie" oder Petra Morsbachs "Opernroman" wurden große Erfolge bei Publikum und Kritik.



1992 wurde mit dem Ausbau des Cartoon-Bereichs durch Kalender und Merchandising-Produkte begonnen. Sie machen bis heute ca. 10 % des Umsatzes aus. Nach einem Umzug ins Grenzgebiet zwischen Deutsche Bank und Rotlichtviertel in der Frankfurter Kaiserstraße folgten Bestseller wie "Richard von Weizsäcker im Gespräch" und "Frau Rettich, die Czerni und ich" von Simone Borowiak (Kinoverfilmung 1998).



Im Jahre 1995 trat Vito von Eichborn als Geschäftsführer zurück und das Trio Uwe Gruhle (Programm/Koordination - abgelöst Mitte 1997 von Wolfgang Ferchl), Ulrike Bettermann (Herstellung) und Andreas Horn (Vertrieb) übernahm die operative Leitung des Verlages. Der Jahresumsatz von ca. 24,5 Millionen (1995) erhöhte sich in den folgenden Jahren durch Bücher aus allen Programmbereichen wie die öffentlichkeitswirksamen Bestseller Dietrich Schwanitz´ "Der Campus" (Kinoverfilmung 1997), Hans Magnus Enzensbergers Anti-Reise Anthologie "Nie Wieder!", Hesse/Schraders "Die Neurosen der Chefs" und Krämer/Trenklers "Lexikon der populären Irrtümer". Aber auch Verkaufsgrößen wie die Titel von Walter Moers, Erich Rauschenbach oder Holger Aue sowie eine Reihe erfolgreicher Humorbücher verhalfen dem Verlag dazu, sich sehr positiv am Markt zu behaupten. Die kreativen Internetauftritte www.eichborn.de und www.kleines-arschloch.de [9] wurden nicht nur innerhalb der Branche sehr positiv aufgenommen.


Anfang 1996 streckte das Unternehmen mit der Edition Gatza bei Eichborn seine Fühler nach Berlin aus. Coffee-Table-Books ("Hotels" von Lis Künzli und Cyrano de Bergeracs "Herzstiche") und neuere deutsche Literatur wie Michael Roes "Rub' al-Khali" wurden aus dieser Reihe bekannt. Anfang 1998 übernahm Wolfgang Hörner, vorher Pressesprecher in Frankfurt, die Betreuung der Edition, die in Eichborn.Berlin umgenannt wurde. 1999 wurden in der Presse zwei junge deutsche Autorinnen gefeiert, die in diesem Imprint erschienen: Die Titel von Karen Duve "Regenroman" und Jenny Erpenbeck "Geschichte vom alten Kind" zählten zum viel zitierten "Fräuleinwunder", was sich auch in den Verkaufszahlen ausdrückte.



Mit diesem breit gestreuten Programm gelang es, die Umsätze weiter zu steigern. Im Geschäftsjahr 1998 konnte mit insgesamt über 160 Titeln ein Umsatz von 31,9 Millionen Mark erzielt werden. Nach wie vor ist "Aldidente" eins der meistverkauften Bücher Deutschlands und im Humor sind mit Martin Baxendales "Baby"-Büchern echte Kassenschlager gelungen. "Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär", der erste Roman von Walter Moers, sorgte Anfang 1999 für Furore. Das Buch war und ist in Deutschland ein Verkaufsschlager, die Übersetzungslizenz wurde in über elf Länder verkauft. Mit seiner Figurenwelt Zamonien gelang es Walter Moers, einen Kontinent zu schaffen, aus dem ein weiteres Buch "Ense und Krete" (Erscheinen im Juni 2000) sowie eine Internethomepage (www.zamonien.de [10]) entstanden.



Anfang 1999 schloß Eichborn mit der Kieler Achterbahn AG eine Wunschehe. Die Achterbahn AG machte bisher vor allem durch die Vermarktung der "Werner"-Figur von Brösel, verschiedener Merchandising-Artikel und Filmprojekte von sich reden. Nun beteiligte sie sich mit 50 Prozent bei Eichborn. Im Rahmen der geänderten Gesellschaftsverhältnisse wandelte sich Eichborn zum 31. März 1999 in eine Aktiengesellschaft um. Verleger Dr. Matthias Kierzek übernahm die Position eines Alleinvorstands. Seit Januar 1999 vertreibt die Eichborn AG die Bücher und Hörbücher des Zürcher Verlags Kein & Aber. Neben den Buchprojekten wurden Projekte im Hörbuchbereich entwickelt (Unter anderem Die Andere Bibliothek im Ohr, herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger). Unter dem Dach "Eichborn zum Hören" sind verschiedene Tonträger-Labels versammelt, die seit Ende 1999 ebenfalls von der Eichborn AG vertrieben werden. Der Jahrsumsatz der Eichborn AG betrug 1999 38,3 Millionen DM, was eine Steigerung von 20% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.



Das Fundament des Verlagprogramms aus Sachbüchern, Ratgebern, Belletristik, DIE ANDERE BIBLIOTHEK, Comics und Merchandisingartikeln bleiben erhalten. Programmatische Absichten, wie der Ausbau der deutschsprachigen Unterhaltungsliteratur mit Autoren wie Evita Wolff ("Im Schatten des Pferdemondes" und "Lebe ewig") und Bianca di Palma ("Römisches Requiem") werden weiter verfolgt. Auch im Sachbuch wird der Verlag die Erfolgslinie beibehalten, die er mit verschiedenen Titeln (unter anderem von Dietrich Schwanitz: "Bildung. Alles, was man wissen muß"aufgebaut hat.



Am 9. Mai 2000 ging die Eichborn AG an die Börse. Die Erstnotierung der Aktien erfolgte im Geregelten Markt mit Teilnahme am SMAX. Nach Plazierung der angebotenen Aktien beträgt der Streubesitz 20%. Des weiteren halten die Achterbahn AG 33,2 Prozent, die Fuldaer Verlagsanstalt 31,4 Prozent, Autoren 12,8 Prozent und Mitarbeiter 2,6 Prozent der Anteile.



Mit dem Emissionserlös aus dem Börsengang, der dem Unternehmen vollständig zugeflossen ist, sollen insbesondere die Unabhängigkeit durch Wachstum sichergestellt sowie der Wandel vom Verlag zum Medienunternehmen vorangetrieben werden. Eichborn wird seine Rechtebasis verbreitern und die Inhalte noch konsequenter und ertragreicher auswerten. In diesem Zusammenhang wird das Unternehmen den Geschäftsbereich Film/TV/Video ausbauen und die Karriereberatung über das Internet als neuen Geschäftsbereich aufbauen. Im Rahmen der weiteren Expansion sind sowohl strategische Allianzen als auch Beteiligungen und Akquisitionen vorgesehen. Die Marktführerschaft auf dem Ratgebersektor im Bereich "Schule, Studium und Beruf" wird Eichborn weiter stärken. Die Eichborn AG hat also eine ausgezeichnete Ausgangsposition, um sich als modernes, ertragreiches Medienunternehmen im Markt zu positionieren.



Seit Juli 2000 hat die Eichborn AG das "Büro für Berufsstrategie" von ihrem Sachbuchautor und Gründer des Büros Jürgen Hesse übernommen. Damit geht die Eichborn AG einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Ausbau und Verwertung der Eichborn Buchinhalte.



Das in Berlin ansässige "Büro für Berufsstrategie" bietet seit acht Jahren Berufs- und Karriereberatung, persönliches Coaching und Seminare an. Durch das Engagement der Eichborn AG wird die "Büro für Berufsstrategie GmbH" das Seminar- und Beratungsgeschäft weiter ausbauen und ein Internetportal errichten. Unter www.berufsstrategie.de [11] wird individueller Rat rund um die Themen Ausbildung, Beruf, Bewerbung und Karriere abrufbar sein. Bis Ende 2001 sind mehrere Filialen des "Büro für Berufsstrategie" in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant. Außerdem wird es strategische Partnerschaften mit Internet- und Printmedien sowie mit elektronischen Stellenmärkten geben.

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  [8] http://www.andere-bibliothek.de
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  [10] http://www.zamonien.de
  [11] http://www.berufsstrategie.de