Comic Radio Show

Zur Gesamtausgabe von Der Rote Korsar

Rezensionen / Abenteuer
geschrieben von M.Hüster am 10.11.2013, 20:33 Uhr

Der Teufel der Karibik segelt wieder


Gesamtausgabe von Der Rote Korsar [1]Seit über 50 Jahren begeistert der „Rote Korsar“ Generationen von Lesern. Die Serie entstand 1959 für das französische Jugend-Magazin „Pilote“. Die genialen Schöpfer der spannenden Abenteuer waren Szenarist Jean-Michel Charlier (1924-1989) und Zeichner Victor Hubinon (1924-1979).

Welcher Fan franko-belgischer Comics kennt sie nicht, die Abenteuer des Roten Korsaren, vor dem im 18. Jahrhundert die Gouverneure der reichen spanischen und englischen Kolonien in ihren Palästen zittern. Ganze Kriegsflotten werden ausgesandt, um den Mann, der für diesen Zustand verantwortlich ist, unschädlich zu machen. Niemand kennt seine wahre Identität, doch sein Name lässt jeden erschaudern: Der Rote Korsar. Nur wenige, die seinen „Schwarzen Falken“ mit der wehenden Totenkopffahne an der Mastspitze zu Gesicht bekommen haben, können vom „Teufel der Karibik“ berichten, denn der Rote Korsar kennt keine Gnade. An seiner Seite kämpft eine mutige und draufgängerische Mannschaft, die keine Furcht kennt. Zu den Männern des Roten Korsaren gehören auch der Farbige Baba, den der Pirat aus der Sklaverei befreit hat, der alte Dreifuss, ein ehemaliger Gelehrter, dessen Spitzname auf sein Holzbein zurückzuführen ist, und Rick, den der Rote Korsar einst an Bord eines geenterten spanischen Schiffes fand. Er rettete Rick von dem sinkenden Schiff und machte ihn zu seinem Adoptiv-Sohn.
Gesamtausgabe von Der Rote Korsar
Die Serie, die zu den beliebtesten Piraten-Comics überhaupt zählt, beeindruckte Anfang der sechziger Jahre auch die Asterix-Autoren René Goscinny und Albert Uderzo. Sie setzten dem Roten Korsaren in ihren Asterix-Abenteuern ein Denkmal: Die Piraten, die als Running-Gag immer wieder von Asterix und Obelix versenkt werden, sind natürlich der „Rote Korsar“ und seine Mannschaft des „Schwarzen Falken“.

Charlier und Hubinon lernten sich 1946 bei der belgischen Presse-Agentur „World Press“ kennen, die verschiedene Jugendmagazine mit redaktionellen Beiträgen und Comics belieferte. Im gleichen Jahr erschien in „Spirou“ die erste Comic-Story der beiden Autoren mit dem Titel „L’agonie du Bismarck“, in der es um ein Ereignis aus dem 2. Weltkrieg geht. Es war der Beginn einer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit. So entstand ab 1947 für „Spirou“ die Fliegerserie „Buck Danny“, die heute zu den franko-belgischen Comic-Klassikern zu zählen ist. Es folgten die Comic-Abenteuer „Joe la Tornade“ (1948/49 für „Bimbo“), „Tarawa, atoll sanglant“ (1948/49 für „Le Moustique“), „Surcouf, roi des corsaires“ (1949 bis 1952 für „Spirou“), „Tiger Joe“ (1950/1951 für „La Libre Belgique“/ „La Libre Junior“) und „Jean Mermoz, chevalier du ciel“ (1955/56 für „Spirou“).
Gesamtausgabe von Der Rote Korsar
Zehn Jahre nach dem Korsaren-Comic „Surcouf, roi des corsaires“ erschien am 29. Oktober 1959 in Pilote die erste Folge von „Der Rote Korsar“ (frz. „Barbe Rouge“).
Jean-Michel Charlier, einer der berühmtesten Comic-Szenaristen Europas, schrieb für 25 Alben die Szenarios (und den Anfang einer 26. Geschichte), Victor Hubinon zeichnete die ersten 17 Abenteuer vom „Teufel der Karibik“. Nach dem Tod der Autoren wurde die Serie von den Szenaristen Jean Ollivier und Christian Perrissin sowie den Zeichnern Lorg, Jijé, Patrice Pellerin, Christian Gaty und Marc Bourgne fortgesetzt. In bislang 5 Alben von Christian Perrissin (Szenarios) und Daniel Redondo (Zeichnungen) erlebt der Rote Korsar zudem seine Jugendabenteuer.

Im bisher letzten Zyklus der Hauptserie geht es um einen geheimnisvollen Inka-Schatz. Die Abenteuer „Der Teufel an Bord“, „Der Inkapfad“, „Elisas Geheimnis Teil 1 und 2“ überzeugen durch ein spannendes Szenario aus der Feder von Christian Perrissin (ZACK-Lesern durch El Niño und Cap Horn bekannt) und vor allem durch die herausragenden Zeichnungen von Marc Bourgne.

Und jetzt ist er wieder da: Der Rote Korsar. Zunächst einmal mit den bekannten klassischen Abenteuern.

Der erste Band enthält die folgenden Geschichten.

• Der Teufel der Karibik
• Der König der sieben Meere
Gesamtausgabe von Der Rote Korsar [2]

Der Band kostet, wie der Band 1 der Bruno Brazil-Gesamtausgabe, 29,99 €. Dafür gibt auf 148 Seiten einen Sekundärteil und zwei Alben mit jeweils 62 Seiten. Das ist erheblich weniger Lesespaß als bei Bruno Brazil. Hinzu kommt noch dieses von mir ungeliebte raue Papier. Da sollten die Verlage eigentlich generell drauf verzichten. Es wird zum Glück auch nur noch wenig verwendet. Wenigstens ist der Druck recht ansprechend. Leider ist es aber auch hier so, dass die Farben immer etwas „absaufen“.

Wie auch immer, mit den Einschränkungen muss ich wohl oder übel leben. Eventuell schwenkt ECC wie bei Tanguy nach Band 1 auch noch auf das viel bessere glatte Papier um. Wünschenswert wäre es in jedem Fall.


Der Rote Korsar - Gesamtausgabe Band 1: Der Teufel der Karibik
Charlier/Hubinon
HC, farbig, 148 Seiten
Egmont Comic Collection, 29,99 €
ISBN 978-3-7704-3696-5



Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Die Gesamtausgabe von Der Rote Korsar -Band 1 kann man auch hier kaufen [3]

Die Gesamtausgabe von Der Rote Korsar -Band 2 kann man auch hier kaufen [4]


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