Comic Radio Show

Die britischen Comic Strips mit James Bond 007

Hintergründe / Abenteuer
geschrieben von Maqz am 27.09.2012, 00:00 Uhr

Im Dienste Ihrer Majestät


Leseprobe aus der neuen Sprechblase #225. Autor: Helmut Kronthaler
Die britischen Comic Strips mit James Bond 007Als das britische Boulevardblatt „Daily Express“ am 7. Juli 1958 mit dem Abdruck einer Comic Strip-Adaption des ersten JAMES BOND-Abenteuers „Casino Royal“ begann, war in Großbritannien mit „Dr. No“ gerade erst der sechste Roman der populären Agentenserie auf den Markt gekommen, jener Band also, der 1962 dann auch als Vorlage zum ersten Kinofilm mit Sean Connery in der Rolle des 007 dienen sollte. „Casino Royal“ war zwar bereits 1954 vom US-amerikanischen Sender CBS (nicht gerade werkgetreu) für das Fernsehen adaptiert worden, doch der smarte Barry Nelson, der hier den kurzerhand zum CIA-Agenten umfunktionierten Bond verkörperte, taugte offensichtlich nicht als Vorbild für den Comic.

Die britischen Comic Strips mit James Bond 007© James Bond: Glidrose Productions Ltd. John McLusky, der Zeichner des Strips von 1958, präsentierte stattdessen eine deutlich kantigere Version des Protagonisten, dem er nicht nur ein älteres und somit reiferes Aussehen, sondern zugleich eine keck in die Stirn hängende Schmalzlocke verpasste. Dass dieses Konterfei durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit dem späteren Bond-Darsteller Connery aufwies, war auch Anlass für so manche Anek-dote. So soll ein Kollege des Schauspielers ihn einst in einer Theatergarderobe auf die physiognomischen Analogien hingewiesen und so zur Bewerbung um die Kinorolle angeregt haben.

Ian Fleming war anfangs eher skeptisch, was die Umsetzung seiner Bond-Romane in Comicform betraf. So mußte „Daily Express“-Herausgeber Edward Pickering mit seiner ganzen Überredungskunst aufwarten, um den künftigen „Rolls Royce“ der Comics, wie er den geplanten Strip gegenüber seinem Schöpfer pries, ins Rollen zu bekommen. Für die Serie adaptiert wurde die Romanvorlage zunächst von Anthony Hern, der zuvor bereits Kurzfassungen der Fleming-Bücher für den Abdruck im „Daily Express“ geschaffen hatte. Die Handlung von „Casino Royal“ wurde zwar deutlich gestrafft, präsentierte sich insgesamt aber dennoch als weitgehend werkgetreue Umsetzung des Romans. Sogar die berüchtigte Folterszene, in der Bösewicht Le Chiffre Bond mit einem Teppichklopfer traktiert, blieb nicht ausgespart. Zwar wurde sie in ihrer im Roman doch recht drastisch geschilderten Brutalität etwas entschärft, doch für einen Comic Strip der 1950er Jahre nahm sie dennoch erstaunlich breiten Raum ein.

Den ganzen Artikel findet Ihr in SPRECHBLASE #225

Die Sprechblase #225


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