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Die Abenteuer von Philip und Francis 2

Rezensionen / Humor/Cartoons
geschrieben von Micha am 03.07.2012, 00:00 Uhr

Kreuz und quer durch den Kakao

Die Abenteuer von Philip und Francis 2 [1]Was geht denn hier ab? Das fragen sich Professor Philip Mortimer und Hauptmann Francis Blake völlig zu Recht, als sie feststellen, dass ihr Lieblingsgegner Olrik nicht nur britischer Premierminister geworden ist, sondern sich auch anschickt, Queen Elizabeth zu heiraten. Des Rätsels Lösung: Bösewicht Miloch (bekannt aus den Bänden „SOS Meteore“, Die teuflische Falle“, „Miloch lässt einen Kuchen backen“ und „Miloch am Strand“) hat die beiden Helden abermals postum in eine Falle gelockt und in eine Parallelwelt katapultiert. In dieser Parallelwelt sind die Londoner Busse drei- statt zweistöckig, die Uhren drehen sich linksrum, und die Taxifahrer sind wirklich blind und nicht nur im übertragenen Sinne. Außerdem sehen die Telefonzellen aus wie Urinale und umgekehrt, was Mortimer in eine peinliche Situation bringt, als er mal dringend muss.

Und Olrik hat deshalb leichtes Spiel, weil der Mortimer dieser Welt kein Professor, sondern Spielzeugdesigner ist und Hauptmann Blake nicht im Militärdienst arbeitet, sondern als Zorro-Darsteller beim Fernsehen. Noch dazu sind sie sich nie begegnet. (Neben bei erfahren wir erstmals, dass sich die originalen Blake und Mortimer bei einem Unfall mit einem Tretauto in einem Hamam in Baden-Württemberg kennengelernt haben.) „Unsere“ Philip und Francis beschließen daraufhin, ihre Alter Egos zusammenzubringen, bevor sie den Versuch starten, in ihre Welt zurückzugelangen.

Die Abenteuer von Philip und Francis 2

Die Serie „Blake und Mortimer“ wird ja gerade deswegen geliebt, weil ihr Stil hoffnungslos antiquiert ist und ihr dadurch ein fettes Fluidum der „guten alten Zeit“ anhaftet. Einem humorlosen Geist könnte diese Antiquitiertheit als kindisch und albern erscheinen, und diese Albernheit treiben Veys und Barral auf die Spitze. Genüsslich ziehen sie die geliebten Protagonisten und deren Manierismen durch den Kakao. Philip und Francis sind hemmungslos kindisch und gnadenlos albern, aber vor allem saukomisch. „Liebe große Quaddel“ beginnt Milochs Brief an seinen Todfeind Mortimer, und der ganze Band ist so wunderbar respektlos wie diese Anredeformulierung.



Die Abenteuer von Philip und Francis 2: Die machiavellistische Falle
von Pierre Veys und Nicolas Barral,
56 Seiten, Softcover
Carlsen, 12 Euro


Am Besten kauft man sich das Band beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Die Abenteuer von Philip und Francis 2: Die machiavellistische Falle kann man auch gerne hier kaufen. [2]

Die Abenteuer von Philip und Francis 2

(c) der Abb. mit freundlicher genehmigung: Carlsen verlag und Autoren


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