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Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr

Rezensionen / Mystery/Krimi
geschrieben von tigerrider am 18.04.2012, 00:00 Uhr

Klassiker in klarem Strich und seeehr bunt...



Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr [1]„Adaption eines der meistverkauften Bücher der Welt...“ Wenn Angesichts dieser Eröffnung bei dem einen oder anderen noch nicht fallende Groschen zu hören sind, hier die Auflösung: Es handelt sich um den 26. Kriminalroman von Agatha Christie, dessen Titel in seiner Historie mehrfach geändert wurde und der u.a. „Letztes Weekend“ und auch „Zehn kleine Negerlein“ lautete. Seit 2003 wird der aktuelle Titel „Und dann gabs keines mehr“ verwendet, womit man (recht spät) dem Vorbild aus den USA folgt, wo bereits 1940 „Ten Little Niggers“ durch
„And Then There Where None“ ersetzt wurde. In Grossbritannien erfolgte diese Änderung immerhin schon in den 80ern.
Der Roman ist eines der am meisten verkauften Bücher aller Zeiten (100 Millionen), nebenbei auch das erfolgreichste aus der Feder Agatha Christies und gilt als der meistverkaufte Kriminalroman aller Zeiten.

Doch nun zum Inhalt. Der potentielle Leser, der womöglich noch nicht die Story kennt, wird auf dem Rückumschlag wie folgt neugierig gemacht: „Auf einer kleine Insel vor der Küste Devons: Ein geheimnisvoller Gastgeber hat zehn gut situierte Damen und Herren für ein Wochenende eingeladen. Nach und nach werden die dunklen Geheimnisse, die ein jeder in seinem Leben hat, enthüllt, und einer nach dem anderen verliert auf tragische Weise sein Leben...“

Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr

Schlägt man nun den gut verarbeiteten Hardcoverband auf, so ist man zunächst schockiert- knallige Farben, extrem nüchterne Zeichnungen... fast fragt man sich: „Wen haben sie denn da 'ran gelassen“? Es sind übrigens Francois Riviere (Adaption) und Frank Leclercq (Zeichnungen und Farbe). Liest man geduldig weiter, betrachtet die statisch erscheinenden Personen, die in die Handlung eingeführt werden, die billig wirkenden und teils leeren Flächen in den panels, so merkt man, warum die Autoren so vorgegangen sind. Sie wollen reduzieren, und das extrem. Warum? Als einzige Antwort bleibt „Die Story“, denn die ist ohne Frage der Hauptdarsteller hier und muss in den Vordergrund gebracht werden.
Und das funktioniert dann auch. Irgendwie. Man taucht ein in den „Roman“ und wird geleitet durch die gut von einander zu unterscheidenden Akteure. Die pralle Farbgestaltung, die die Stimmungen unterstützt, tut ihr übrigens. Der Leser ist gefesselt und man bleibt dabei bis zum grossen Finale...

Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr

Leichte Abzüge gebe ich für die Übersetzungsleistung bzw. das Lettering. Mal passt das letzte Wort einer Sprechblase nicht hinein und verschwindet halb, ein anderes mal wird etwas merkwürdig (falsch?) übersetzt, als Beispiel Seite 11 panel 7, wo die höhnische Bemerkung wohl eigentlich dem Butler und seiner Frau gelten sollte und keinen Bezug auf den Sprecher hat.

Fazit:
Insgesamt wird der Leser mit einer reizvollen Variante zu diesem Klassiker konfrontiert. Für Comic- und Krimifans ein interessantes Werk. (js) [2]


Und dann gabs keines mehr
Knesebeck Verlag
Hardcover, 48 Seiten, durchgehend farbig
ISBN 978-3-86873-442-3
16,95 € (D)
17,50 € (A)
sFr 25,90


Am Besten kauft man sich das Band beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Und dann gabs keines mehr kann man auch gerne hier kaufen. [3]

Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr


(c)Abbildungen: 2012 Knesebeck GmbH & Co. Verlag KG , München

Veröffentlichung der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des Verlages

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