Comic Radio Show

Jukebox von Charles Berberian

Rezensionen / Independent
geschrieben von jochen am 28.03.2012, 00:00 Uhr

Das Soloalbum



Juke Box [1]Thematisch wunderbar passend zu einem Soloalbum erzählt Charles Berberian in 'Jukebox' aus der Pop- und Rockmusik der letzten Jahrzehnte. Wobei eher des letzten Jahrhunderts. Mit lockerem Strich illustriert Berberian unerhaltsamen Betrachtungen über Musik und amüsante Geschichten über seine Musikhelden. Die vielen kleinen Episoden sind eine schöne Unterhaltung für zwischendurch.

Damit einen dieser Band zusagt sollte man wohl von den Musikern schon einmal gehört haben, aber das ist bei Leuten wie David Bowie, Phil Collins, den Rolling Stones und ähnlichen Kaliber normalerweise gegeben. Berberian bringt da durchweg seine persönlichen Einschätzung ein, den Phil Collins der letzten Jahre findet er ganz zu recht nicht besonders angenehm, aber was er am Anfang seiner Musikerlaufbahn mit Genesis gemacht hat, oder sein erstes Soloalbum, hat für ihn anderes Kaliber. Ähnliches sagt er zu Elton John, (fast) alles vor 1975 gut, danach und heutzutage einer der ersten Kandidaten der Hölle für klebrige Schnulzensänger. Das kann man als Leser auch so sehen oder auch nicht, vielleicht ist das einem sogar ziemlich egal, aber mit Freude lesen was Berberian hierzu erzählt kann man auf jeden Fall.

Juke Box

Insgesamt 13 Kurzgeschichten sind in 'Jukebox' enthalten. Wobei eines davon ist 'nur' eine Pinup-Sammlung von Bands die 'zu hip für dich' sind. Das 'Murnau Project', die Soundtracks von Filmen so interpretieren als wären es Filme von F.W. Murnau, oder eine andere Band, die Death urban metal für die ganze Familie macht. Für mich das Highlight des Bandes, so kurz, knapp aber pointiert die Merkwürdigkeiten von Musikern und deren Beschreibungen in der Musikpresse auf den Punkt zu bringen, sowohl im Text als auch in der Darstellungen der Musiker, sehr gelungen.

Juke Box

Im Vergleich zu seinen Monsieur Jean-Album [2] zusammen mit Philippe Dupuy sind die Zeichnungen in Jukebox rauer und wirken schneller gezeichnet. Es fehlt der dicke Pinselstrich, die Kolorierung ist auch eher zurückhaltend in der Vielfalt der Farben, manchmal sehr monochrom gehalten. Also kein Monsieur Jean Album, das nun über Musik erzählt, sondern ein eigenständiges Werk, welches durch diese lockeren fast skizzenhaften Zeichungen sehr gut zur Unruhe und Wildheit mancher dieser Musiker passt.


Jukebox von Charles Berberian
Reprodukt, EUR 18,00
116 Seiten, farbig, 17 x 24 cm, Klappenbroschur


Am Besten kauft man sich das Band beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Juke Box kann man auch gerne hier kaufen. [3]


Juke Box

Leseprobe zu Juke Box [4]


(c) der Abb.: mitr freundlicher Genehmigung des Reprodukt Verlags & Charles Berberian


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