Comic Radio Show

Cryozone

Rezensionen / Grusel & Horror
geschrieben von jochen am 31.08.2011, 00:00 Uhr

Hungrig im All



Cryozone [1] Mit dem neuesten Mitglied ihres Edition Solitaire-Labels zeigt Finix auch dort die Breite an Comics die sie veröffentlichen. Die ersten Bände wurden etwas mehr von der Geschichte getrieben, was Cryozone von Thierry Cailleteau (Aquablue) und Denis Bajram (UW1) an sich auch ist, 'Zombies im Weltall' ist erstmal ein ebenso handlungsgetriebener Comic, aber es gibt diesmal doch deutlich mehr Action. Das hat alles seine netten Elemente, aber ich glaube, dass der Comics 1996, als er ursprünglich in Frankreich erschienen ist, deutlich frischer gewirkt hat. Die Zombie-lastigen letzten Jahre haben diesen Comic wohl etwas schneller altern lassen.

CryozoneDie Idee wie es zu Zombies kommen kann finde ich hier sogar ausnahmsweise überraschend realistisch. Wenn man akzeptiert, dass man Menschen für lange Reisen um All lebendig tiefkühlen kann, was man als Leser von SF-Epen ja an sich gerne und willig macht, dann ist der Schritt zur Akzeptanz, dass beim zu schnellen Auftauen und Entfernen der Gefrierflüssigkeit was richtig schief gegen kann nicht mehr weit. Wobei, wie da auf der Reise der U.N.S.S. Neil Alden Armstrong die Probleme entstehen schon etwas arg nach B- bis C-Film schmeckt. Aber egal, dann haben wir die Zombies, den skrupellosen Firmenvertreter, die engagierte Ärztin, den einzelgängerischen geheimnisvollen Kämpfer und den überlegt führenden Kapitän. Sehen wir mal, wer davon überlebt, das es nicht viele sein werden, verrät jetzt sicherlich keine wichtigen Handlungselemente.

Zeichnerisch merkt man dem Band schon an, dass dies die erste Veröffentlichung von Bajram ist, das ist noch manchmal etwas wechselhaft im Stil. Das fällt besonders auf den ersten Seiten des zweiten Kapitels im Vergleich zu den letzten des erstan auf, wobei der Wechsel der Koloristin da auch eine Rolle spielt. Andererseits steigert sich in jedem Kapitel, was jeweils einem Band im französichen Original entspricht, die Qualität der Zeichnungen. Wobei einige der schwerelosen Szenen schon richtig Klasse sind, ohne Scherkraft scheinen Zombies etwas eleganter agieren zu können. Und von der Action geht es auch erwartungsgemäß blutig zur Sache, wobei die Bösen dabei nicht die Zombies sind, die können ja nichts dafür.

Cryozone

Alles in allem ein durchaus unterhaltsamer Comic, zwar mit seinen Schwächen, aber die Mischung zwischen Science Fiction und Horror ist durchaus gelungen. Die Geschichte hätte vielleicht etwas weniger nach Plan B erzählt werden können, aber da spielen die inzwischen 15 Jahre zwischen Originalveröffentlichung und deutscher Gesamtausgabe wohl auch eine Rolle. Bei einer Sache weiß ich noch nicht was ich davon halten soll, wenn von Verlagsseite im Comicforum schon quasi davor gewarnt wird, dass das Cover benutzerempfindlich ist, sowohl in Hinsicht von Gebrauchsspuren als auch einfache Fingerabdrücke, hat vielleicht die durchaus gelungene Cover-Optik etwas zu sehr vor der Haptik in der Entscheidungsfindung gelegen. Angenehm ist dann noch der Preis von 22,80 EUR für 92 Seiten Comic und 16 Seiten schönem Bonusmaterial im Hardcover.



Cryozone
von Thierry Cailleteau (Szenario) und Denis Bajram (Zeichnungen)
112 Seiten,
Finix Comics, 22,80 EUR


Hier kann man die Comics übrigens direkt bei Finix kaufen [2]

Cryozone könnt Ihr gerne auch hier kaufen. [3]


Leseprobe zu Cryozone
Cryozone


(c) der Abb.: Finix Comics und Bajram

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