Comic Radio Show

Katastrophen in Comics

Hintergründe / Science Fiction
geschrieben von M.Hüster am 29.03.2011, 00:12 Uhr

Valerian und Veronique: Die Stadt der tosenden Wasser



Valerian und Veronique: Die Stadt der tosenden Wasser [1] Während die radioaktive Verstrahlung der Küstengewässer vor dem Atomkraftwerk Fukushima einen neuen Höchstwert erreicht hat, demonstrieren in Deutschland Hunderttausende friedlich für den Ausstieg aus der Atomkraft. Fraglich ist nur, wie lange sich die Menschen an das Leid der Japaner durch Erdbeben, Tsunami und die Atomkatastrophe erinnern. Gewöhnlich leiden große Teile der Bevölkerung ja immer wieder unter erheblicher Vergesslichkeit und verdrängen nur zu gerne. Ausstieg endet möglicherweise dort, wo der Preis für Strom evtl. ins Unermessliche steigt. Menschlich. Außerdem sollte die Macht der Monopolisten und deren enorme politische Lobby nicht vergessen werden. Schauen wir mal …

Mehr per Zufall fiel mir kürzlich ein altes Carlsen-Album in die Hand, dass ich schon lange nicht mehr gelesen haben, und das zu meinen Favoriten der Serie Valerian und Veronique aus alten Koralle-ZACK-Zeiten gehörte: „Die Stadt der tosenden Wasser“. Damals allerdings unter dem Titel „Die Erde ertrinkt“.

Valerian und Veronique: Die Stadt der tosenden Wasser

In diesem Band ist Kombul, der gefährlichste Gefangene von Galaxity, geflohen. Er will sich zum Diktator über die ganze Welt machen. Mit einer Raum-Zeit-Maschine, die er bei der Flucht gestohlen hat, kann er sich frei in der Weltgeschichte bewegen. Valerian und Veronique haben den Auftrag, Kombul zu fangen. Dazu müssen sie ihm mit Hilfe des Raum-Zeit-Sprungs in das New York von 1986 folgen.

Durch eine Wasserstoffbombenexplosion am Nordpol wurde die ganze Zivilisation der Erde zerstört. Nur in New York treiben sich noch einige Überlebende herum. Die unerbittliche Jagd nach Kombul beginnt...

Valerian und Veronique: Die Stadt der tosenden Wasser

Das Szenario des Albums entspricht nicht genau dem von Fukushima, dennoch gibt es eine Reihe von verblüffenden Parallelen, die sich die Autoren J.-C. Mézières und P. Christin bereits vor über 40 Jahren für die Handlung von „Die Stadt der tosenden Wasser“ ersonnen haben, dass einst im heute legendären französischen Comicmagazine Pilote 1968/69 veröffentlicht wurde.



Zwar gibt es seit 1954 bereits Energiegewinnung aus Atomkraft, dennoch ging es in den 1960er Jahren erst so richtig los mit den Meilern. Vielleicht musste darum auch eine Wasserstoffbombenexplosion herhalten, die allerdings dann wieder deutlich fatalere Auswirkungen hatte, denn es wurde nicht nur ein begrenztes Gebiet überflutet, sondern die ganze Welt wurde unter Wasser gesetzt. Die Schreckensbilder des Comics erinnern unweigerlich an vergleichbare Unglücksszenarios in den vergangenen Jahrzehnten.

Valerian und Veronique: Die Stadt der tosenden Wasser

Ach ja: Kombul gelang es schließlich Dank des Einsatzes der Agenten des „Raum-Zeit-Service“, Valerian und Veronique, nicht, sich zum Diktator aufzuschwingen. Alles wird gut, hoffentlich auch für die Japaner (und den Rest der Welt).

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