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Firuz Askin – Der große Unbekannte

Interviews / Abenteuer
geschrieben von Maqz am 31.12.2010, 16:39 Uhr

Sprechblase #220 Leseprobe 1

(Textauszug) Autor: Michael Hoffmann FIRUZ ASKIN - ILLUSTRATION Die neue Sprechblase ist raus und wir präsentieren sie Euch wieder häppchenweise zur Kaufanregung. Exklusiv darunter die Fortsetzung der Lurchi-Chronik und auch einige kleinere und Größere Brocken zu den Themen "Der Mann, der 12 Jahre lang NICK zeichnete" bzw. "Peter Wiechmann und der schlechteste Deal seines Lebens". Doch beginnen wollen wir mit einem Interviewausschnitt über den großen Unbekannten Firuz Askin (über den wir HIER [1] schon berichtet haben)... Viel Spaß beim Appetit anregen und dem dann zwangsläufigen kaufen der neuen Sprechblase!

Er ist ein Mann mit unbändiger Energie, strahlt eine tiefe Zufriedenheit und Leidenschaft für seinen Beruf aus und wird auch in Zeiten des Fotoplakats und Heftromanseriensterbens immer noch gern engagiert. Zur Zeit arbeitet er an Hörspielcovern, die er mit gewohnter Liebe zum Detail, höchster Professionalität und großer Geschwindigkeit ausführt. Er ist ein Mann fürs Guinessbuch der Rekorde und dennoch ist sein Name den Lesern der Sprechblase bislang kaum geläufig. Dass im Heider Verlag nun ein Buch über Askin erscheint, ist höchste Zeit und Anlass für das folgende Interview.

Sprechlase 220© Firuz Askin
SB: Vielleicht sollten wir zu Ihren künstlerischen Wurzeln zurückgehen. Sie haben an der Akademie studiert...
Askin: Nach dem Abschluss des Gymnasiums wollte ich mein Amateurtalent mit einem Studium der klassischen Malerei festigen. Ich habe an der Kunstakademie begonnen, aber Woche um Woche ist der Druck unserer Professoren stärker geworden, uns in eine von Ihnen bevorzugte Richtung zu beeinflussen. Eine Karriere war hier nur mit Kunstmalerei möglich. Und so zog ich es vor, in der “Profiwelt” zu lernen und zu arbeiten. Bis heute setzt sich das fort.

SB: Wie ging Ihre Karriere weiter?
Askin: Meine erste veröffentliche Arbeit war eine Karikatur im türkischen Humormagazin “Akbaba” (Der Geier). Das war 1941. Mit den Karikaturen ist es noch einige Jahre weitergegangen. Diese Erfahrung ist mir eine große Hilfe, wenn ich eine Zeichnung schnell inszenieren muss.

SB: Sogar Comics machten Sie. Wie kam das?
Askin: Harold Foster und Alex Raymond sind meine Helden und Vorbilder seit meiner Kindheit. Ich habe ihre Comics in den 30er Jahren kennengelernt und das hat mich beeindruckt wie ein Erdbeben. Aber am Anfang war ich unschlüssig, in welche Richtung es weitergehen sollte – Karikatur, Comics oder Illustration? In der Praxis macht man natürlich alles. Ich habe zunächst für eine Kinderzeitschrift Cartoons gezeichnet. Dann hat mich “Der Unsichtbare” (Anm.: Roman von H. G. Wells) sehr beeindruckt, ich erinnere mich nicht mehr, ob es das Buch oder der Film war... auf jeden Fall habe ich die Geschichte als realistischen Comic umgesetzt. Im Laufe der Zeit probierte ich mich auch noch einige weitere Male an Comics aus. Comics erreichen ein großes Publikum, manchmal verschafft man sich dadurch auch einen guten Ruf oder verdient ein Vermögen. Aber es schreckt mich ab, dass man damit wie in einem über vier bis fünf Jahre oder sogar lebenslang laufenden Theaterstück lebt, wie in einem Gefangenenlager. Die freie Welt der Illustrationen liegt mir mehr.

SB: Sie haben auch in Amerika gearbeitet...
Askin: Ja. 1957 war ich für einige Monate in den USA. Ein großer Traum, aber auch ein großes Pech. Freunde hatten mir Arbeit verschafft. Ein Job war in Atlantic City, der andere in einem Supermarkt. Beide haben mir nicht gepasst. Mir erschien es als ziemlich riskant, zu bleiben und geduldig abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Ich wollte in den Publikationsmarkt hinein, doch in diesem Bereich waren die Amerikaner echt gut und stark. Vielleicht hätte ich es schaffen können, aber mein großer Fehler war, dass ich ohne Präsentationsportfolio ankam. Das zu korrigieren war leider unmöglich.

SB: Wie haben Sie dann in Deutschland Fuß gefasst?
Askin: In den USA hatte ich natürlich Heimweh. Ich war seit vier Jahren verheiratet und hatte einen dreijährigen Sohn. Zurück in der Türkei, ging ich mit Volldampf an die Arbeit für ein Portfolio. Deutschland stand mir näher als die USA. Im Gymnasium war Deutsch meine Fremdsprache gewesen, von meinem Vater bekam ich auch deutsche Bücher und Zeitschriften. Meine Vorbereitung dauerte zwei Jahre. Ende 1959 bin ich dann in München gelandet – mit der Lufthansa...

Sprechblase #220 Den ganzen Artikel könnt Ihr in der neuen Sprechblase #220 lesen!

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