Comic Radio Show

Windmädchen - No.1

Rezensionen / Fantasy
geschrieben von Maqz am 02.11.2001, 17:07 Uhr

Preiswerte Fantasy



Cover: WindmädchenEs geschehen doch noch Zeichen und Wunder. Haben die gebeutelten Comicleser in Deutschland doch lange Zeit erwartet, dass die Preise für Alben stetig steigen werden. Doch für 48 Seiten gute Comickost mal weniger als 10 DM zahlen zu müssen kommt vielen heute wie ein Wunder vor. Zugegeben, die broschürten Hefte animieren nur wenige zum Sammeln, aber dafür geben sie vielen einen großen finanziellen Leseanreiz!

Unter dem Label "Splitter präsentiert das Beste aus Frankreich" stößt der Münchner Verlag zwar ziemlich schrill ins Werbe-Horn, verfehlt aber nicht das Ziel, anständige Ware an den Konsumenten zu bringen.



Band 1, Windmädchen, liegt ganz auf der Fantasyschiene des Verlags. Das windige, vom Design her eher asiatisch ausgelegte, Fantasy-Reich Baoking wird von Frauen regiert. Männer sind minderwertig und werden zu niederen Arbeiten herangezogen oder werden wie Wild gejagt. (Wie im richtigen Leben eben!)



Doch wer jetzt von den Machern Jung und Ryelandt (Mehr steht da nicht, darum bleibt das Geschlecht verborgen) ein Fanal für die Gleichberechtigung der Geschlechter vermutet, der irrt! Die Frauen benehmen sich eigentlich wie Männer. Brutal, rücksichtslos, eben wie Männer so sind! (Oder?)



Beispiel aus WindmädchenAber Schluß mit den Vorurteilen. Die Geschichte ist eigentlich nichts Neues: Das Schicksal der Prinzessin Soon-Li ist ab der ersten Seite vorbestimmt. Und wie zwei Magneten ziehen sich Amazone und Barbar an, obwohl diese Verbindung in Baoking eigentlich völlig unmöglich ist. Die für mich nicht so prickelnde Story wird durch die eher erdigen und eintönige Colorierung nicht unbedingt interessanter.



Intrigen, unheilvolle Prophezeiungen, Monster, Menschenjäger und einiges an nackter Haut bevölkern diesen Comic und ich kann mich nicht so recht damit anfreunden. Schließlich besteht erst einmal nicht die Aussicht, dass die Geschichte in den nächsten 10 Monaten fortgesetzt wird. (Wenn es eine abgeschlossene Geschichte sein soll, was ich nicht glaube, dann hört sie zu abrupt auf und läßt zu viele Fragen offen.)



Das einzige, was mich (kleinen Perversling) an der Geschichte amüsiert hat, war die Idee der "Fruchtbarkeitsvögel". Schwärme von geilen Geiern, die sich auf jede Frau stürzen und sie begatten wollen. Auf so etwas muss man erst einmal kommen!



Fazit: Die Idee mit den preisgünstigen Comics ist sehr gut. Nur gestaltete sich das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Windmädchen als durchaus ausgeglichen. (mg [1])



Splitter präsentiert das Beste aus Frankreich #1: Windmädchen (1)

48 Seiten, Heft

Splitter, 9.90 DM

September 1997


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