Comic Radio Show

O'Boys - Band 1 Das Blut des Mississippi

Rezensionen / Western
geschrieben von jochen am 05.07.2010, 00:00 Uhr

Musik aus dem Sumpf



O’Boys [1] Die 30er Jahre in den Südstaaten der USA bilden den Hintergrund der Serie O'Boys von Philippe Thirault und Steve Cuzor, die vor kurzem bei der Ehapa Comic Collection gestartet ist. Eine realistisch angehauchte Abenteuergeschichte vor eindrucksvoller Naturkulisse. Und der Titel des ersten Bandes "Das Blut des Mississippi" hat schon seine Gründe.

Das nicht alle die Geschehnisse dieses Comic überleben werden wird schon auf der ersten Seite klargestellt, denn vier Jahr später bringt einer der beiden den Leichnam des anderen zurück nach Hause um ihn in der heimatlichen Erde begraben zu können. Welche beiden ? Huck Finn und Charley Williams, schwarz und weiße arme Kerle aus dem Staate Mississippi, am Namen unschwer zu erkennen, wer welche Hautfarbe hat und von welchem Roman Mark Twains die Geschichte inspiriert wurde.

Zwei Seiten findest du hier [2]

O’Boys

Wobei die Geschichte der beiden recht ungewöhnlich anfing, den Charley hatte Huck ermordet, eigentlich. Aber uneigentlich doch eher nicht. Tote gab es aber trotzdem. Wer ist Huck ? Sohn eines Trinkers, Schlägers, und Schnapsbrenners. Wenn der Vater nicht da ist hat er zusammen mit seinem Bruder ein halbwegs freies Leben am Wasser; wenn der Vater da ist, eher nicht so. Und Charley, ein Arbeiter auf einer Katzenfisch-Zuchtanlage. Was verbindet die beiden ? Die Liebe zur Musik der Schwarzen, welche gerne in den Juke Joints gespielt wird, Kneipen die an sich nichts für Weiße sind.

O’Boys

Wie der junge Huck mit dem doch wohl eher 10 Jahre älteren Charley zusammenkommt wird vom Autorenteam Philippe Thirault und Steve Cuzor mit sehr viel Charme und Lokalkolorit erzählt. Die Stimmung der 30er Jahre in den Südstaaten wird treffend wiedergegeben, die Probleme der Zeit werden thematisiert, zwischen Weiß und Schwarz, arm und, naja reich wäre zu viel gesagt, wohlhabend trifft es aber sicherlich. Der Sheriff als lokaler Herr des Gesetzes, ohne Widerspruch. Sowas kennt man sicherlich auch aus anderen Geschichten, bei O'Boys kommt es zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen, mit vielen kleinen Details die es zu einer eigenständigen Erzählung machen.

O’Boys [3]

Unterstützt wird das durch die großartigen Zeichnungen von Steve Cuzor, dessen Arbeiten auf Deutsch bisher bei comicplus im dritten Band von Quintett zu finden sind. Eigentlich recht klassisch gehalten, mit klar in Panels aufgeteilten Seiten, die aber abwechslungsreich gestaltet sind. Die detailreichen Zeichnungen sind im Grunde im realistischen, aber lockeren, franko-belgischen Stil, dabei, wenn es die Geschichte erlaubt und erfordert, auch gerne mal expressiv in der Darstellung der Personen, dazu auch öfters mit viel Witz in den Bildern. Schließlich die Illustration der eindrucksvollen Sumpflandschaft, es lohnt sich allein dafür in den Band zumindest mal reinzuschauen, wobei die Gefahr besteht, das man ihn dann auch lesen will.


O'Boys - Band 1 Das Blut des Mississippi
geschrieben von Philippe Thirault und Steve Cuzor
gezeichnet von Steve Cuzor
Hardcover, 64 Seiten
Ehapa Comic Collection, 13,95 Euro

Band 2 erscheint auch bald.

O'Boys 01: Das Blut des Mississippi kannst Du gerne hier kaufen [4]

O'Boys 02: Zwei fröhliche Katzen auf einem brennenden Zug kannst Du gerne hier kaufen [5]


O’Boys

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