Sara In Trouble
Der Einstieg in das vierte Heft der Infinity-Ausgabe von Witchblade ist recht seltsam: Julie, die Schwester der Heldin Sara Pezzini, bringt die junge Lisa mit auf eine Art S/M-Party und anscheinend soll sie bald "bekehrt" werden. Das Ambiente auf der Doppelseite ist extrem "schick" gestylt (mir fällt kein besseres Wort ein) und die anwesenden gefesselten oder schlagenden Menschen sehen aus, als würden sie gleich auf den Laufsteg gehen.
Alles wirkt noch unechter, als man es von solchen Comics gewohnt ist. Was den merkwürdigen Eindruck noch verstärkt ist die Tatsache, dass bis zum Ende des Heftes das Thema nicht mehr angeschnitten wird. Voraussichtlich wird dieser Story-Bogen demnächst fortgeführt und vermutlich wird dann auch Sara Teil davon sein, aber bisher wundert man sich nur.
Egal, die Hauptgeschichte wird in No.4 fortgesetzt und zu einem vorläufigen Ende geführt. Sara gerät erst immer mehr unter die Kontrolle von Kenneth Irons und merkt erst viel zu spät, dass er sie manipuliert und in eine Falle gelockt hat. Und dann kommt die Witchblade mal wieder richtig zum Einsatz....
Ich bin mir noch nicht sicher, ob mir die Serie so gut gefällt, dass ich sie mir auf Dauer regelmäßig kaufen werde, aber sie hat schon einen gewissen Reiz. Die Idee mit dem magischen Handschuh, der sich über die Jahrhunderte immer wieder neue Trägerinnen ausgesucht hat, gefällt mir.
Der Zeichenstil ist Gewöhnungssache und für mich ist Michael Turner nicht der Gott, für den ihn viele halten. Vor allem das krasse Missverhältnis (längenmäßig) zwischen Unter- und Oberkörper geht mir ziemlich auf die Nerven. Lange Beine in allen Ehren, aber wenn der Oberkörper nur gut 1/3 des gesamten Körpers ausmacht, dann wirkt auch eine Turner-Frau nicht erotisch, sondern nur missgestaltet. Aber abgesehen davon, sind die Zeichnungen o.k. Nicht weltbewegend, aber o.k. Und so werde ich der Serie noch eine Weile die Stange halten, denn neugierig bin ich schon, wie es weiter geht.
Noch eine Bemerkung: Die Leserbriefseite wurde in No.4 aufgeteilt, so dass mitten in der Handlung die erste Seite zu finden ist und am Ende dann die zweite. Der Grund dafür ist vermutlich, dass an der Stelle der ersten Seite in der US-Version Werbung war und der Platz von Infinity gefüllt wurde, um den Eindruck der nachfolgenden Seiten nicht zu zerstören. Also seht ihnen das nach. ;-) (svl [1])
Witchblade - Heft No.4 - Enthält US-No. 7 & 8
Text: David Wohl & Christina Z.
Bleistift: Michael Turner
Tusche: D-Tron
48 Seiten, Heft
Infinity, 5.90 DM/sFr, 48.- öS
Mai 2000
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