Comic Radio Show

Wonder Woman - No.0

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von AndreasDierks am 02.11.2001, 11:52 Uhr

Alt und stark



CoverAuf festem rotgoldenem Cover stürmt die Amazonen-Prinzessin ins Bild,
an den Armen die vor Geschossen schützenden Manschetten, in der Faust
ein großes Schwert, fünfzackige Sterne als Ohrenschmuck (in der Farbe
des Lippenstifts), goldener Stirnreif über energisch-finster
blickendem Augenpaar, schwarzlockiges Haar wild flatternd... Starke
Frau, spannende Oberweite, geschaffen 1941 von William Moulton
Marston, Psychologe.

Die in Erlangen auf dem 8. Comic-Salon groß nachgefragte Nullnummer der bei Dino neu erscheinenden
Serie "Wonder Woman" führt durch
  • eine längere Geschichte zur Kindheit von Diana (die Tochter der Amazonenkönigin Hippolyta),

  • einen Dreiseiter zu Themyscira (einmal nennt man die Stadt so, einmal die ganze Insel der Amazonen?),
  • einen Zweiseiter zur Bewaffnung und Rüstung der Amazonin
  • und durch zwei zusammenfassende Texte ('Diana' und 'Die Amazonen von Themyscira')

gut in die Welt von "Wonder Woman" ein. Für den Neueinsteiger ist das Heft also eine nützliche Hilfe; aber auch derjenige, der sich in Passagen anderer Superhelden-Comics, in denen Wonder Woman auftauchte (zum Beispiel in "JLA - Die neue Gerechtigkeitsliga"), fragte, was das für eine fliegende Dame mit dem Goldenen Lasso der Wahrheit sei, kann seine Lücken mit der Nullnummer von "Wonder Woman" schließen.



Die Erzählungen, die in der Nullnummer versammelt sind, also zum Beispiel die Entwicklungsgeschichte Dianas, sind nicht besonders
aufregend, schlicht gestrickt, durchschnittlich gezeichnet, zum Teil
mit dem Charme eines Bilder-Lexikons; aber wegen einer packenden Story
kauft man sich das Heft (für DM 7,90) ja auch nicht (da wäre man mit
"Wonder Woman" #1 sicherlich besser bedient).
 

Am Ende der Nullnummer wird eine Folge von Covern der US-Serien
abgebildet, in denen Wonder Woman erschien, angefangen von Dezember
1941 bis Oktober 1994. Ganz spannend zu sehen, wie sich der
Zeichenstil (und die Haarmode :)) zwischen Harry G. Peter (1942) und
Brian Bolland (1994) entwickelt hat. Solche Cover-Galerien sollte es
öfter einmal geben.



Mit der Seitennumerierung stimmt in Wonder Woman No.0 etwas nicht, es scheinen einige Seiten zu fehlen. Mein Heft hat nämlich nur 36 Seiten (incl. Cover), obwohl die Seitenzahlen auf über 40 klettern. Vielleicht hat Dino die originalen Seitenzahlen aus "Secret Files" #1 aus Versehen unverändert übernommen? (ad [1])


Wonder Woman Heft 0

Dick Giordano, Sal Buscema, Phil Jimenez, John Stokes, u. v. (!) a.

36 Seiten, Heft

Dino-Verlag, 7.90 DM

Juni 1998


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