Comic Radio Show

Klaus Schikowski: Die großen Künstler des Comics

Rezensionen / Understanding Comics
geschrieben von M.Hüster am 07.12.2009, 00:00 Uhr

Gezeichnete Welten und ihre Erfinder



Klaus Schikowski: Die großen Künstler des Comics [1] Wussten Sie, dass Wilhelm Busch großen Einfluss auf den amerikanischen Comic-Strip hatte? Dass es schon in den 20er-Jahren einen Comic über allein erziehende Väter gab? Dass der Schöpfer der Peanuts zu den reichsten Männern Amerikas gehörte? Dass Walt Disney gar nicht der Erfinder von Entenhausen ist?

Die Geschichte des Comics ist insbesondere die Geschichte der Zeichner und Autoren. Sie haben Figuren erschaffen, die zu Ikonen geworden sind. In sechs Kapiteln stellt das beim Edel-Verlag Hamburg erschienene Buch „Künstler des Comics“ von Klaus Schikowski 34 Comic-Künstler vor, die Geschichte geschrieben haben.

Der Comic ist ein fantastisches Vergnügen: Er lässt sich lesen wie ein Buch oder betrachten wie viele kleine Gemälde. Daraus ist im Laufe der Jahre eine eigenständige Kunstform mit einer enormen Vielfalt geworden. Beinahe jeder kennt die wunderbaren Geschichten des kleinen Galliers Asterix mit dem Zaubertrank und des Cowboys Lucky Luke, der schneller zieht als sein Schatten. Aber auch Dagobert Duck, dem es ein Herzensvergnügen ist, in seinem Geld zu schwimmen.

Inzwischen gibt es ja eine ganze Reihe von Comic-Sekundärliteratur für den interessierten Comic-Fan. Zum Glück. Autor Klaus Schikowski geht die Sache auf seine Weise an und liefert dabei in sechs Kapiteln einen Überblick über die Comic-Künstler der frühen Form wie Dirks, McCay, Feiniger und Herriman über Hergé, Ohser, Foster, Barks, Tezuka, Giraud, Crumb und Lee bis zu den Comic-Machern der Gegenwart wie Moore, Trondheim, Taniguchi und Satrapi.

Klaus Schikowski: Die großen Künstler des Comics

Besonders gut gefällt mir an dem Band, dass Schikowski sich nicht in seitenlange Abhandlungen ergeht, sonder die Fakten zu den jeweiligen Autoren auf den Punkt bringt. Dabei werden Begleitinfos, die mit dem jeweiligen Autor zusammenhängen oder diesen näher berühren, zusätzlich in Sprechblasen geliefert.

Eine von bisherigen Bänden dieser Art abweichende und gute Idee ist es ebenfalls, jeweils ganzseitige Comicseiten, z. B. aus den US-Sonntagsblättern, an den Anfang eines jeden Beitrags zu stellen. Natürlich präsentiert auch Klaus Schikowski eine ganze Reihe der üblichen Verdächtigen in seinem Buch, legt sein Augenmerk zum Glück aber zusätzlich auf Autoren, die noch nicht zum xten Male in Rückblicken erschienen sind.

Das reichlich illustrierte Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Kaufempfehlung! Weihnachten naht! :-)

Klaus Schikowski: Die großen Künstler des Comics


Klaus Schikowski: Die großen Künstler des Comics
HC, 208 Seiten, farbig
Edel Verlag Hamburg, 29,95 €



Die großen Künstler des Comics kannst Du gerne hier kaufen. [2]

Klaus Schikowski: Die großen Künstler des Comics


Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis:


Frühe Meister einer neuen Form

Rudolph Dirks So etwas ähnliches wie Wilhelm Busch
Winsor McCay: Träume auf Papier
Lyonel Feininger: Ein kurzes deutsches Abenteuer
George Herriman: Bizarres Liebes-Dreieck
Frank King: Der Alltag im Comic-Strip


Eine Form entwickelt sich Der Comic von 1925 bis 1945

Hergé: Gegen alle Umstände
Erich Ohser: “Wenn der Vater mit dem Sohne …”
Hal Foster: “Es war ein König in Thule …”
Siegel & Shuster: Die Entstehung der Superhelden
Will Eisner (1): Eine neue Grammatik


Der Comic boomt Der Comic von 1945 bis 1960

Carl Barks: Der gute Zeichner
Osamu Tezuka: Der Gott des Mangas
Franquin, Peyo und Morris: Wer hat den Schlumpf geschlumpft?
Charles Schulz: Good ol’ Charlie Brown
Goscinny & Uderzo. Ganz Gallien?


Neue Themen Der Comic von 1960 bis 1975

Stan Lee und Jack Kirby: Das Gesicht der Superhelden
Moebius oder Giraud: Das offene System
Hugo Pratt: Auf Reisen
Robert Crumb: Mein Ärger mit den Frauen
Keiji Nakazawa: “Ich habe es gesehen”


Die Graphic Novel und der Comic-Roman Der Comic von 1975 bis 1990

Will Eisner (Teil 2): Die erste Graphic Novel
Jacques Tardi: Erinnerungen an die Geschichte
Art Spiegelman: Mauschwitz – Das Unmögliche zeichnen
Frank Miller: Schatten der Großstadt
Ralf König: Bewegende Comics


Der Comic im 21. Jahrhundert Der Comic ab 1990

Alan Moore: Der Magier aus Northhampton
Lewis Trondheim/Joann Sfar: Die Erneuerer
Chris Ware: Moderne Nostalgie
Jirô Taniguchi: Der Spaziergänger zwischen den Comic-Welten
Marjane Satrapi: Persepolis von innen



© der Abbildungen liegen bei den jeweiligen Verlagen und Autoren

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