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Kulbhushan trifft Stöckli

Rezensionen / Kunst
geschrieben von Peixe am 29.09.2009, 00:00 Uhr

Comics aus Indien und der Schweiz


Kulbhushan trifft Stöckli: Comics aus Indien und der Schweiz [1]
Gleich zwei exotische Länder außerhalb der Europäischen Union führt dieser ungewöhnliche Comic-Anthologie zusammen: Indien und die Schweiz. Der Sammelband erschien am 28. März anlässlich des Fumetto (= Internationales Comicfestival, Luzern).


Kulbhushan trifft Stöckli: Comics aus Indien und der Schweiz

Der Sammelband ist Ergebnis eines gemeinsamen Projekts indischer und schweizerischer Comic-Künstler(innen). Etwa halb und halb stammen die Künstler(innen) aus der Schweiz und Indien und haben über das jeweils andere Land berichtet, manche eigens für diesen kulturellen und fachlichen Austausch erstmals das andere Land bereist. Sie tragen in typisch indisch farbenprächtigen Bildergeschichten (Ghosh; Tschäni/Tschäni) oder sehr textlastigen Erzählungen mit Begleitbild ihre Eindrücke (Capres/Schuler; Banz u.a.) zusammen, berichten Reiseerfahrungen, ihre Schwierigkeiten, sich zurecht zu finden, und vieles weitere mehr - eine Rarität, die seltene Einblicke in die Comicszenen dieser Länder gibt. Initiiert und finanziert wurde das Projekt von Pro helvetia, the Swiss Arts Council.

Die Künstler(innen) werden erfreulicherweise vor den Geschichten mit ihrem Bezug zum anderen Land vorgestellt, so dass man sich als Leser ganz gut orientieren kann, mit wem man es in der jeweiligen Story zu tun bekommt. Wer des Schweizerischen nicht mächtig ist, sollte sich darauf einstellen, einige Begriffe selber recherchieren zu müssen, um für deutsche Leser nicht selbstverständliche Wörter des Schweizerischen (Glacé u.a.) zu verstehen, derweil die indischen Besucher diese Sprache fließend beherrschen.

Kulbhushan trifft Stöckli: Comics aus Indien und der Schweiz

Beim Lesen begegnen einem bekannte Stile wie der von Kathi Rickenbach, aber auch ganz unbekannte, die lohnenswert berichten. Der Zugang zum Land ist zwangsläufig individuell, mal eher wie eine Reiserfahrung von Leuten, die zum ersten Mal außerhalb der Schweiz reisen und schwierigere Lebensverhältnisse als daheim mit großen Augen entdecken (Rickenbach), mal erfindet ein Inder einfach fiktive Geschichten über die Menschen, die er im Haus gegenüber und auf der Straße beobachtet hat (Sen). Politische und soziale Aspekte finden sich nur am Rande, der Fokus liegt auf persönlichen Erfahrungen.

Es bleibt empfehlenswert für Schweizer und Inder sowie für alle, die eines der beiden Länder kennen, kurzum: Wer einen Bezug zu den Ländern mitbringt, gar dort verwurzelt ist oder Reiseerfahrungen gemacht hat, wird sich gewiss amüsieren beim Abgleich mit den gezeichneten Erfahrungen anderer. Aber auch Comic-Interessierte, die über den engen europäischen Kontext hinaus die Comic-Kultur in anderen Ländern kennenlernen möchten, Zeichen- und Erzählstile und Namen erfahren möchte, die man sich merken sollte, wird hier fündig.

Wer sich sofort in die bunten und schwarzweißen Seiten werfen mag, sollte den Umweg über eine Verlagsbestellung nehmen, denn - so informiert der Verlag Edition Moderne - „leider ist die gelieferte Auflage von 500 Exemplaren leicht beschädigt aus Indien angekommen, so dass für die Auslieferung zu wenige unversehrte Exemplare vorhanden sind. Wer trotzdem ein Exemplar will, kann es nur direkt über den Verlag beziehen.“

Kulbhushan trifft Stöckli: Comics aus Indien und der Schweiz


Kulbhushan trifft Stöckli. Comics aus Indien und der Schweiz
Sammelband mit Beiträgen von:
- Kati Rickenbach
- Orijit Sen
- Andrea Caprez / Christopher Schuler
- Christophe Badoux
- Vishwajyoti Ghosh
- Samit Basu / Ashish Padlekar
- Anindya Roy / Rajiv Eipe
- Andreas Gefe
- Samrat Choudhury / Fahad Faizal / Esther Banz / Sunaina Coelho
- Michael Husmann Tschäni
- Pascale Mira Tschäni
- Harsho Mohan Chattoraj
- Sekhar Mukherjee
272 Seiten, Broschur, s/w und überwiegend Farbe
Edition Moderne, Zürich, 20 Euro
2009


Kulbhushan trifft Stöckli. Comics aus Indien und der Schweiz kann man hier derzeit nicht kaufen [2]

Darum sollte man Kulbhushan trifft Stöckli. Comics aus Indien lieber direkt hier erwerben [3]

warum?

Hier die Meldung des Vertriebs dazu:

»Kulbhushan trifft Stöckli« nicht im Buchhandel erhältlich!

Leider ist die gelieferte Auflage von 500 Exemplaren leicht beschädigt aus Indien angekommen, so dass für die Auslieferung zu wenige unversehrte Exemplare vorhanden sind. Wer trotzdem ein Exemplar will, kann es nur direkt über den Verlag beziehen.
Eine indisch-schweizerische Anthologie mit Beiträgen von Christophe Badoux, Samit Basu/Ashish Padlekar, Andrea Caprez/Christoph Schuler, Smarat Choudhury/Fahad Faizal/Esther Banz/Sunaina Coelho, Andreas Gefe, Vishwajyoti Ghosh, Michael Husmann Tschäni, Harsho Mohan Chattoraj, Sekhar Mukherjee, Kati Rickenbach, Aninda Roy/Rajiv Eipe, Orijit Sen und Pascale Mira Tschäni erscheint am 28. März anlässlich des Fumetto, Internationales Comicfestival, Luzern.
Indische Zeichner reisten in die Schweiz, um sich hier zu Geschichten inspirieren zu lassen, während schweizerische Comic-Künstler und -Künstlerinnen einen Monat in Indien verbrachten. Es gab Zeichner, die entdeckten die komplizierten Spielregeln von Cricket, lernten mit Taxifahrern feilschen, erkannten die Grenzen der Zeichensprache, oder stürzten zum ersten Mal im Leben von einem Schlitten in den Schnee. Andere streiften auf der Suche nach lokalen Monstern durch die halbe Schweiz, erkundeten abgelegene Quartiere New Delhis, hatten Heimweh, vermissten mitteleuropäische Hygiene, suchten nach Spuren ihrer Ahnen, labten sich an Murgh Afghani, oder ersoffen beinahe im Fondue. Bei diesem von Pro Helvetia unterstützten Kulturaustausch entstanden schräge, lustige, überraschend tiefschürfende, spannende, jedenfalls immer äusserst interessante Comics. Ein grosses Lesevergnügen!
Herausgeber: Phantomville, New Delhi, Indien
Deutsche Ausgabe im Vertrieb der Edition Moderne
In Zusammenarbeit mit der Pro Helvetia


Kulbhushan trifft Stöckli: Comics aus Indien und der Schweiz

(c) der Abb.: Edition Moderne + Autoren


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