Salleck holt Kai Falke zurück! Hintergründe / Understanding Comics geschrieben von Maqz am 16.01.2009, 00:00 Uhr |
Football Comic is coming home! [1]
Hier wie versprochen Auszüge aus der Sprechblase #213 mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Förster. Die kompletten Beiträge könnt Ihr in Papier-Form kaufen! Seid verrückt und handelt mal gegen den Trend! ;-)! KAI FALKE von Raymond Reding begeisterte in den 1970er Jahren die ZACK-Leser. Seit damals ist es ruhig um den Fußballhelden geworden. Doch nun ist er wieder da. Seit September 08 veröffentlicht Salleck die Serie chronologisch, in Hardcover und mustergültiger Ausführung. Alle 2-3 Monate soll ein neuer Band der größtenteils auf Deutsch noch unveröffentlichten Reihe erscheinen. Verleger Eckart Schott: „KAI FALKE besticht durch das profunde Sportwissen und der Menschlichkeit des Helden. Man kann mit ihm mitleiden, seine Angst vor Verletzungen fühlen. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen, seine Freundschaft zu den Pablitos und der Familie Varela werden sehr schön dargestellt“. 
Entstanden ist KAI FALKE 1974 im Vorfeld der Fußball-WM. Auftraggeber war der Koralle Verlag, der bereits 1973-74 in ZACK vier Kurzgeschichten von Redings Reihe SECTION R veröffentlicht hatte. Man kam zu Reding, da der Zeichner auf Sportthemen festgelegt war und ab 1963 bereits eine Fußballserie gezeichnet hatte (VINCENT LARCHER). Bei der Entwicklung von KAI FALKE orientierte sich Reding z.T. an der Karriere des Niederländers Johan Cruyff, einem der besten Fußballer seiner Zeit. Reding schrieb die Geschichten und zeichnete nur die Figuren. Die Hintergründe, die Stadtszenen und Stadien in einer unglaublichen Detailfülle zeigen, stammen von Françoise Hugues, einer Nachbarin Redings, die auch die Kolorierung angefertigte. Der Held ist in der Originstory (ZACK 24-28/1974) noch Werbegrafiker in Deutschland. Am Ende der Episode geht sein Traum in Erfüllung und er erhält einen Vertrag beim FC Barcelona. Ab der zweiten Story (d.h. Album Nr. 1) spielt Pablito, ein spanischer Junge, eine wichtige Rolle. Mit ihm baut Kai das Jungenteam der Pablitos auf. Die Mannschaft von Kai nimmt am fiktiven ECKU-Cup teil – dem Cup der Europäischen Kunststädte. Da die ZACK-Redaktion einen größeren Realitätsbezug wollte, wurde der Cup später nicht mehr erwähnt. Im letzten ZACK-Album war dann plötzlich vom UEFA-Cup die Rede. Das mehrmalige Auftreten des HSV (in einem Band spielt Kevin Keegan eine Rolle) ist schon im Standort des Koralle Verlags Hamburg begründet. Außerdem brachte man in ZACK bekanntlich Keegans Lebensgeschichte in Comicform. Nachdem Koralle die Pforten zusperrte und fünf albenlange Episoden plus einer Kurzgeschichte erschienen waren, wurde die Serie, die im ZACK-Ableger SUPER AS und WHAM als ERIC CASTEL gelaufen war, in Belgien und Frankreich unter diesem Namen weitergeführt, während sie in den Niederlanden unter dem Titel RONNIE HANSEN erschien. Bis 1992 schufen Reding und Hugues insgesamt 16 albenlange Geschichten, die nun als Gemeinschaftsproduktion mit einem spanischen Verlag bei Salleck neu auf den Markt kommen. Die Originstory ist – außer einmal in Holland – bisher nur in Deutschland und das auch nur 1974 innerhalb von ZACK veröffentlicht worden, was vermutlich rechtliche Gründe hat. Auch bei der Neuausgabe fehlt sie – zunächst! Eckart Schott plant, die Originstory als letztes Album herauszugeben (vermutlich mit der Nummer 0). Raymond Reding starb im April 1999 im Alter von 79 Jahren. Sein Name wird immer in Verbindung mit Sportcomics stehen. Falls KAI FALKE ein Erfolg werden sollte, wäre es denkbar, dass auch Redings klassische Reihe um den Tennisspieler Jimmi Torrent und seinen jungen Freund Jari, in der auch Michel Vaillant einen Gastauftritt hat, in Albenform aufgelegt wird (auf dt. liefen zwei Episoden in den 50ern im Magazin PONY). Wert wäre es die Serie allemal. – Mehr zu Reding und KAI FALKE (inklusive Checkliste, Inhaltsangaben und allen Titelbildern) in ZACK 84/2006. |
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