Comic Radio Show

Lillian Mousli

Comic-Macher / Independent
geschrieben von Maqz am 30.10.2001, 16:16 Uhr


Portrait: Lillian MousliEs gibt nur wenige, die nicht völlig überrascht sind, wenn sie ihren flüchtigen Anfangseindruck von ihren Comics mit dem Eindruck nach dem Lesen Lillian Mouslis Geschichten vergleichen. Meist folgen Sätze wie: "Ich hätte nie gedacht, dass solch einfachen Zeichnungen so intensiv auf mich wirken können."


Heftige Gefühle riefen die Bilder der Deutschamerikanerin schon bei ihren ersten Gehversuchen auf dem Gebiet der Comics hervor. "Das Gruselalphabet", das 1991 in der taz als Tagesstrip veröffentlicht wurde, sorge damals für politisch korrekte Aufregung!



Heute erscheint das komplette Alphabet bei Jochen Enterprises in der dritten, überarbeiteten Auflage (Umlaute sind hinzugekommen). Es folgten drei Kurzgeschichten, gesammelt in dem Comic "Teufel" (1994), eine lange Erzählung in "Liebe in den Zeiten der Drachen" (1996) und seit Februar 1997 die romanhafte Serie "Stray Cats". Letztere Serie ist ihr erstes Comic mit Pinsel und Feder.



Cover: TeufelMousli ist 1961 in München geboren und malt regelmässig (sozusagen in ihrer Freizeit. Ja, es gibt verrückte, die in ihrer Freizeit das tun, was sie sonst auch tun, nur anders: Zeichner, Internet Gurus... aks) in Öl. Ihre Bilder habe ich 1996 auf dem Comic-Salon in Erlangen bewundern können. Wirklich schön!



Über ihre Arbeitsweise sagt sie: "Ich arbeite in Jahresprojekten: Ein Jahr lang habe ich nur Teufel gezeichnet und Geschichten darüber geschrieben, zwei Jahre lang habe ich an den Drachen gearbeitet. Dazu gehören auch Bilder über Drachen. Jetzt kommt "Stray Cats", eine Geschichte über Kinder und was man ihnen antut, angelegt auf vier Hefte."



Neben ihren Soloprojekten hat sie mit Oliver Naatz zusammengearbeitet und die Comics "Young Delinquents" (1992) und den taz-Tagesstrip "Lilli & Poldi" fertiggestellt (Der 1. Jahrgang ist 1997 bei Jochen Enterprises erschienen).



Cover: Stray Cats 2Mousli zeichnet Geschichten, die viel Raum für die Interpretation des Lesers lassen. Die oft nicht ganz "ausgezeichneten" Bilder bleiben immer romantisch, rätselhaft und symbolträchtig ohne den Leser offen zu überfordern. "In den Comics will ich einfach nur Geschichten erzählen, aber die handeln dann über die Dinge, über die ich am meisten nachdenke." - sagt sie
 


Lob bekommt Lillian auch von Zeichnern wie Ted McKeever: "I think Lillian's work is exactly what the industry needs more of. Individual ideas and visions, without the need for the flash-in-the-pan
mainstream to dominate the market. I'm impressed with her ability to create a mood with her innocent, yet dark stories."




Na, wer möchte nicht sowas über sich hören! (mg/aks [1])

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