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Der offizielle 9/11 Report als Comic nun bei Panini

Hintergründe / Politik & Geschichte
geschrieben von Maqz am 29.05.2007, 00:00 Uhr

Kommissionsbericht in Bildern


9/11 Report als Comic [1]
«Jedes Wort ist original aus dem Bericht», sagte der 76-jährige Jacobson laut der Zeitung. Die Idee dafür hatte der 74-jährige Zeichner Ernie Colón, der beim Marvel-Comicverlag für die «Spiderman»-Serie zuständig war. Beide bezeichneten das Projekt in der Zeitung als das wichtigste Projekt ihrer Karriere.
Colón schaute sich Tausende Fotos vom 11. September an, ehe er zu zeichnen begann. «Manchmal war es nicht zu ertragen», sagte er. Erscheinen ist «The 9/11 Report : A Graphic Adaptation» in Amerika beim Verlag Hill & Wang vor dem 5. Jahrestag im September. Jetzt erscheint er in Deutschland bei Panini.

Als am 11. September 2001 die Flugzeuge in das World Trade Center stürzten, war die Welt schockiert. In Amerika gab es in der Folge viele Versuche, das Trauma dieses ungeheuren Terroraktes und seiner Folgen aufzuarbeiten. Offiziell untersuchte die „National Commission on Terrorist Attacks upon the United States“ das Geschehene und veröffentlichte die Ergebnisse im sogenannten 9/11 Report. Ein Werk das mit beeindruckenden Fakten aufwartet, detailliert Hintergründe untersucht und Versäumnisse und Fehler aufdeckt, ohne die es vielleicht nicht zur Katastrophe gekommen wäre, gleichzeitig aber auch vorbildliches Handeln protokolliert und Verbesserungsanregungen für die Zukunft gibt. Dabei ist der 9/11 Report kompromisslos neutral und an Fakten orientiert (mehr als 1000 Personen wurden im Laufe der Untersuchungen befragt und über zwei Millionen, zum Teil geheime Dokumente gesichtet), was das Werk aus dem Wust der ansonsten sehr emotional gestalteten Werke zum Thema hervorhebt und besonders wertvoll macht, um diesen komplexen Angriff auf die westliche Welt zu durchblicken.
The 9/11 Report : A Graphic Adaptation
„Es war ein erklärtes Ziel der Kommission, die Geschichte des 11. Septembers so zu erzählen, dass die Menschen sie verstehen…“, heißt es im ersten Satz, des von den Kommissionsvorsitzenden verfassten, Vorworts zum Comic-Band. Das oberste Ziel des Reportes sei es, wird weiter ausgeführt, die Menschen aufzuklären, zum Nachdenken und zu Diskussionen über das Geschehene anzuregen und zu Veränderungen zu ermutigen. Um dieses Ziel zu erreichen war der Kommission auch die eher unübliche Adaption ihres Berichts als Comic ein Anliegen, wie im Vorwort weiter bemerkt wird: „Die Autoren dieser Ausgabe (…) haben sich eng an die Ereignisse und Empfehlungen, den Geist und den Ton des Originalberichts gehalten (…) Wir hoffen, dass Leser aller Altersschichten (…) sich von dieser Veröffentlichung ermutigen lassen, mehr über den 11. September herauszufinden…“

Tatsächlich verschafft der Comic-Band dem Leser auf 148 Seiten einen sehr guten Überblick über alles, was mit den Anschlägen vom 11. September 2001 zu tun hat. Von einem parallel aufgeführten Zeitablauf der Todesflüge, über deren Vorbereitung, die politische Situation davor und danach, der Ablauf der Hilfsaktionen, bis hin zu einer sehr detaillierten Analyse des unzureichenden Kommunikationsapparates der amerikanischen Behörden, der anders strukturiert eventuell einen Teil des Dramas hätte abwenden können, findet sich alles im 9/11 Report.
Die nüchterne Auflistung der Fakten und die Konzentration auf das Wesentliche, machen den über 500 Seiten starken Report selbst zu einem informellen aber schwer zu lesenden Werk. Der Comic schafft dagegen durch seine Bilder eine bedrückende und fesselnde Nähe zu den zum Teil bereits wieder verdrängten Geschehnissen, ohne dabei in sensationsheischenden Voyeurismus zu verfallen. Auch der Comic bleibt der Linie der objektiven Berichterstattung treu, die Bilder von Zeichner Ernie Colón übernehmen lediglich die Funktion, das Geschriebene zu veranschaulichen und erlauben dem Leser sich auf die essenziellen Teile des Reports zu konzentrieren, ohne dass der oberflächlich wird.
In den USA kletterte die bildgewordene Dokumentation sofort nach ihrem Erscheinen auf Rang sechs der New York Times-Bestsellerliste! Demnach ist der Kommission das Ziel, ihren Report für eine neue Klientel aufzubereiten bestens gelungen und man kann eigentlich nur appellieren, dass nun auch möglichst viele zu dem Comic-Band greifen, der vieles erhellt und mit Halbwahrheiten aufräumt. – Es wäre wohl empfehlenswert, das Werk auch an Schulen zu nutzen, oder wie es Marvel-„Vater“ Stan Lee schrieb: „Noch nie zuvor habe ich etwas gelesen, das eine derartige Klasse besitzt und so überzeugend geschrieben und illustriert ist. (…) An diesem Buch muss sich künftig jedes Werk über zeitgenössische Geschichte messen lassen und es sollte in Schulen und Bibliotheken zur Pflichtlektüre werden.“


Der 9/11 Report,
148 S., Softcover
19,95, Panini Verlag

Der 9/11 Report kannst Du HIER [2] gerne kaufen.



Quelle Text: Panini
Zitate aus dem Netzeitungs-Bericht: http://www.netzeitung.de/vermischtes/419641.html

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